Tagesordnungspunkt
TOP Ö : Karl-Ernst Gymnasium Amorbach
Bezeichnung | Inhalt |
---|---|
Sitzung: | 10.09.2019 BAUV/005/2019 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
---|
Die Stadt Amorbach und das Landratsamt Miltenberg befinden
sich gerade in Verhandlungen wegen der Übernahme des Karl-Ernst-Gymnasiums in
die Trägerschaft des Landkreises. Gemeinsam wurden, zur Vorbereitung der
Gespräche eine TDD und ein Wertgutachten in Auftrag gegeben.
Information zum Gebäude:
Baujahr: 1963,
Erweitert und ertüchtigt 2001- 2012
Grundstückfläche: 9.721
m² gem. Grundbuch
Nettogrundfläche: 5.689
m²
Geschosse: Schulgebäude:
1 Untergeschoss, Erdgeschoss, 1.
Obergeschosse und Dachgeschoß
Turnhallengebäude:
1.und 2. Untergeschoss,
Erdgeschoss
Stellplätze: 25
Stellplätze im Freien, vor dem Gebäude
Konstruktionsart: Schulgebäude:
Untergeschoss, Erdgeschoss, 1.
Obergeschoss: Stahlbetonskelettbauweise, Rippendecken Dachgeschoss: Stahlbau,
Trapezblechdecken
Turnhallengebäude: Stahlbetonrahmen,
Massivbauweise überwiegend aus Beton, Mauerwerk.
Außenanlagen: Gepflasterte
Flächen, Rasenflächen, Innenhof, Basketballspielfeld, Laufstrecke, Schulgarten
Erschließung: Hauptzugang
von der Richterstraße über den Lehrerstellplatz
Denkmalschutz: ./.
Energieeffizienz Energieausweis
als Verbrauchsausweis (gemäß
Berechnung erfasster
Energieverbrauch) Stand 28.06.2019 liegt vor.
Der Primärenergieverbrauch
beträgt 63 kWh/(m² * a).
Zusammengefasst kann festgestellt werden:
Sachwertgutachten, Sachwert der Liegenschaft: 9.5 Mio. €
TDD: (Technical-Due-Diligence)
Bautechnik
Schulgebäude:
Das Schulgebäude wurde in den Jahren 2001 bis 2012
umfangreich erneuert, ergänzt und erweitert. Die Umbaumaßnahmen erfassten
nahezu jeden Raum. Insgesamt befindet sich das Gebäude in einem dem
Gebäudealter entsprechend guten bis sehr guten bautechnischen Zustand.
Die benannten Mängel haben in der Gesamtbetrachtung des
Gebäudes eine untergeordnete Bedeutung. Die angesprochenen Mängel lassen sich
gegenwärtig mit einem geringen Aufwand beseitigen.
Gebäudetechnik
Die Anlagen und Einrichtungen der technischen
Gebäudeausrüstung in dem Schulgebäude befinden sich dem Gebäudealter
entsprechend in einem guten Zustand. Aufgrund der regelmäßigen Wartungs- und
Instandhaltungsmaßnahmen.
Elektrotechnik
Die elektrotechnischen Anlagen befinden sich in einem
guten Zustand und sind gebrauchstauglich. In Teilbereichen sollte eine
Überprüfung der Brandschottungen erfolgen und eine Übereinstimmung der
allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen der Produkte stattfinden.
Kosten:
Grobkostenschätzung für das Schulgebäude Stufe 1
Innerhalb eines Jahres Stufe
2
Innerhalb von 2 bis 3 Jahren Stufe 3
Innerhalb von 4 bis 10 Jahren
Summen gesamt brutto rd.
58.300,- € rd. 39.300,- € rd. 53.600,-€
Turnhalle:
Das Turnhallengebäude weist einen erhöhten Instandhaltungsrückstau
auf. Das Schwimmbad unter der Turnhalle ist außer Betrieb gesetzt und wird als
Lager benutzt. Unter dem Schwimmbecken sind deutliche Spuren von
Wasserdurchtritten sichtbar. Auf Grund der Chlorbelastung kann eine
Wiederinbetriebnahme des Schwimmbades ohne weitere Untersuchungen der tragenden
Betonteile nicht empfohlen werden.
Sofern das Turnhallengebäude erhalten werden soll, besteht
hier Handlungsbedarf.
Dach:
Es wurden keine Notabläufe
vorgefunden.
Fassade:
Es steht zu vermuten, dass hier nur der Dämmstandard von
1963 vorhanden ist.
Die Fenster der Umkleideräume sind mit doppelverglasten
Aluminiumfenster erneuert worden. Das Herstelldatum der Fenster konnte nicht
festgestellt werden. Die Nebeneingangstüren sind als Stahltüren ausgeführt. Die
Beschichtung der Stahltüren ist stark angerostet. Die Haupteingangstür ist als
Aluminiumtür mit Verglasung ausgeführt.
Der Ausbau der Turnhalle stammt aus dem Errichtungsjahr
1963. Der Bodenbelag (Schwingboden, Holz) der Turnhalle ist mehrfach
geschädigt. Es sind Stellen sichtbar, an denen Wasser eingedrungen ist.
Treppenraum:
Die Außenwand an der Treppe weist feuchte Spuren auf.
Duschen der Umkleideräume sind außer Betrieb gesetzt. Die Fliesen sind
ebenfalls aus dem Ursprungsbaujahr. Der zweite Fluchtweg im UG weist eine
unzulässige Fenstergröße auf. Die Leiter des zweiten Fluchtweges im UG weist
eine unzulässige Tragfähigkeit auf.
Die installierten Sanitärobjekte im Gebäude sind veraltet
und nicht mehr zeitgemäß.
Gebäudetechnik
In der Turnhalle mit Schwimmbecken ist das Schwimmbecken
einschließlich der dazugehörigen Schwimmbadtechnik, der raumlufttechnischen
Anlage und der Duschanlagen stillgelegt. Der Zustand der noch betriebenen
Gebäudetechnik ist in einem befriedigenden Zustand.
Elektrotechnik
Die Elektroinstallation in der Turnhalle / Duschen ist
gebrauchstauglich. Im Bereich des ehemaligen Schwimmbades (jetzt Lager) sowie
der Technik Schwimmbad ist die Installation verbraucht und kann im jetzigen
Zustand (ohne eine Überprüfung) nicht mehr in Betrieb genommen werden.
Kosten:
Für die Turnhalle / Schwimmbad besteht ein hoher
Instandhaltungsrückstau. Nahezu alle Ausbaugewerke sind veraltet bzw. defekt.
Eine Kostenschätzung erfolgt hier nicht, da davon auszugehen ist, dass eine
Renovierung aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll ist. Die Turnhalle und
das Schwimmbad wurden nicht renoviert. Es ist ein hoher Erhaltungsrückstau
sichtbar. Es ist im Bereich des Schwimmbeckens erkennbar, dass der Beton
beschädigt ist. Hier sind tiefergehende Untersuchungen erforderlich. Die
Sanitär- und Umkleideräume befinden sich in einem Zustand des Errichtungsjahres
1963. Es ist äußerst fraglich, ob unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten das
Gebäude ertüchtigt werden kann. Es sollte ggf. ein Abriss / Neubau in Betracht
gezogen werden.
Zurzeit werden ergebnisoffene Gespräche zwischen Stadt
Amorbach und Landkreis Miltenberg geführt, ob der Landkreis für das
Karl-Ernst-Gymnasium die Trägerschaft übernimmt. Das Amorbacher Karl-Ernst-Gymnasium
befindet sich nach der Generalsanierung und Erweiterung in den Jahren 2009 bis
2012 in gutem bis sehr gutem Zustand.
Der Landkreis habe den Sachwert ermittelt, erklärte
Andreas Wosnik, ebenso die sogenannte technical due diligence – eine
Abschätzung, welche Folgekosten beim Bauunterhalt in den nächsten Jahren
anfallen würden. Das Gebäude sei in verhältnismäßig gutem Zustand, sagte
Bei den laufenden Verhandlungen mit der Stadt Amorbach
stehen damit die Zeichen auf Übernahme der Trägerschaft durch den Kreis.
Schulleiter Ulrich
Koch führte den Bauausschuss durch die Schule. Anders als das Schulgebäude ist
die Turnhalle des Gymnasiums Amorbach in keinem guten Zustand. Unter der Halle
liegt noch das seit Jahren geschlossene Hallenbad. Zahlreiche gravierende
Schäden in der Sporthalle waren zu erkennen, so dass ein Neubau unausweichlich
erscheint. Danach besichtigte das Gremium die Sporthalle mit dem stillgelegten
Hallenbad an. Auch das Hallenbad ist nicht zu retten, zeigte sich beim Gang
durch die Räume – unter anderem, weil Chlor tief in die Bausubstanz
eingedrungen ist, aber auch der Brandschutz reicht nicht aus.
Beides sei nicht mehr sanierungsfähig, so Kreisbaumeister
Wosnik. Ins künftige Schulbauprogramm III muss daher neben den bereits
gelisteten Neubauten für die Kreisschulen auch eine neue Halle für das
Amorbacher Gymnasium aufgenommen werden.