Tagesordnungspunkt

TOP Ö 8: Aufstockung der JaS-Stelle an der Grundschule Miltenberg

BezeichnungInhalt
Sitzung:26.11.2018   JHA/002/2018 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses befürworten den Antrag und fassen den

 

einstimmigen Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss erkennt den Bedarf für eine Stelle „Jugendsozialarbeit an Schulen“  in Höhe einer wöchentlichen Arbeitszeit von 30 Stunden an der Grundschule Miltenberg an und beauftragt die Verwaltung, die Stundenerhöhung zum 01.01.2019 umzusetzen.


Herr Adams berichtet, dass die Stadt Miltenberg am 01.10.2018 für die Stelle der „Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)“ an der Grundschule Miltenberg eine Stundenerhöhung auf 30 Stunden / Woche beantragt hat. Die Stadt Miltenberg bezieht sich in ihrem Antrag auf den JHA-Beschluss vom 27.11.2017 zur bedarfsgerechten Ausstattung von Schulen mit JaS.

 

Im aktuellen Schuljahr besuchen 284 Schüler*innen die Grundschule Miltenberg. 35,79 %. der Schüler*innen haben einen Migrationshintergrund. Aktuell haben 9 Kinder einen attestierten sonderpädagogischen Förderbedarf. Bei 14 weiteren Schüler*innen vermutet die Schule einen solchen Bedarf, die Eltern stimmen aber einer fachlichen Einschätzung nicht zu. Die JaS- Fachkraft wird hier immer wieder als Krisenintervention tätig und ist in der Elternarbeit beteiligt.

 

Es gibt aktuell 13 Klassen. Der Bedarf an Unterstützung durch die JaS wird von der Schule bei durchschnittlich 2 Kindern pro Klasse eingeschätzt.17 Kinder und deren Familien nehmen im aktuellen Schuljahr die Unterstützung der JaS-Fachkraft mit mehr als 4 Interventionen in Anspruch. Bei weiteren 6 - 8 Kindern sieht die Schule aktuell den Bedarf, der aber aufgrund der knappen zeitlichen Ressourcen nicht gedeckt werden kann. Zusätzlich war die Fachkraft mit 1 - 3 Interventionen in diesem Schuljahr bei 5 weiteren Kindern/Familien aktiv. Bei der Klärung von Alltagskonflikten wurde an die Klassenleitungen verwiesen. Im vergangenen Jahr gab es 4 Verdachtsfälle auf Kindeswohlgefährdung, bei der die JaS-Fachkraft involviert wurde. Die JaS war bei der Sammlung von Informationen, beim Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen zu Kindern und Eltern sowie (bei begründetem Verdacht) beim Kontakt zum ASD involviert.

 

Zurzeit ist die Schule mit einer geförderten 0,5-Stelle JaS ausgestattet.

 

Den Mehrbedarf begründet die Schule wie folgt:

 

·         Einzelfälle müssen aufgrund der vielen Anfragen priorisiert werden. Schon die Priorisierung bindet zeitliche Ressourcen.

·         Nicht alle Anfragen an die JaS-Fachkraft können zeitnah bearbeitet werden. Sie muss sich vorrangig auf dringliche oder akute Fälle beschränken und bisweilen die anfragenden Schüler, Eltern oder Lehrkräfte auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten.

·         Schule und Eltern wünschen sich Projekte wie „Klassenrat“, Konzentrationstrainings, Unterstützung bei „Streitschlichter“-Projekten, bei Präventionsprojekten zu Gewalt oder Medienkompetenz. Diese Anfragen können aktuell nicht bearbeitet werden.

·         Vermehrt besuchen Kinder aus schwierigen familiären Verhältnissen die Ganztagsbetreuung der Schule. Auch dort fallen Kinder auf oder haben Unterstützungsbedarf. Eine kontinuierliche Arbeit der JaS am Nachmittag ist mit den bisherigen Ressourcen nicht möglich.

·         Die Teilnahme an/Durchführung von Fallkonferenzen, runden Tischen, Fallbesprechungen etc. ist bei 13 Klassen und nicht täglich anwesenden Lehrkräften zeitintensiv. Durch mehr Stunden könnte das effektiver gestaltet werden.

 

Durch die Regelung, dass Urlaub und Freizeitausgleich in den Ferien einzubringen sind, erhöht sich die Arbeitszeit bei einer 30-Stunden in der Schulzeit auf durchschnittlich 34,5 Stunden/Woche und deckt damit weitestgehend die Zeit ab, an denen Schüler an der Schule sind. Die staatliche Förderung erhöht sich entsprechend. Die Kostenteilung geschieht analog der „Grundversorgung“. Die Stadt Miltenberg hat sich bereit erklärt, die höheren Kosten anteilig zu übernehmen. Richtlinienkonform wird eine neue Kooperationsvereinbarung erstellt.

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