Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Sachstandsbericht zum Start der Jugendberufsagentur im Landkreis Miltenberg

BezeichnungInhalt
Sitzung:26.11.2018   JHA/002/2018 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis und loben die gute Arbeit der Jugendberufsagentur.


Roman Zimmermann und Wiebke Thamsen erläutern die Arbeitsweise der am 1. Juni 2018 gestarteten Jugendberufsagentur. Am 01.06.2018 startete die Jugendberufsagentur im Landkreis Miltenberg. Als rechtskreisübergreifende Institution (SGB II, SGB III, SGB VIII) kooperieren unter ihrem Dach die Berufsberatung der Agentur für Arbeit, das U25-Team des Jobcenters sowie vom Jugendamt der Fachdienst Jugendberufshilfe und die JaS-Stellen (Jugendsozialarbeit an Schulen) an der Berufsschule. Ziel ist es, junge Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen. Zielgruppe sind junge Menschen U25, die nicht (mehr) an bestehende Ausbildungs- oder Hilfesysteme angebunden sind oder die von einem Ausschluss bedroht sind. Die Ursachen dieser Situationen liegen oft in belastenden Lebensumständen, sozialer Benachteiligung oder individuellen Beeinträchtigungen.

 

Ziele der Jugendberufsagentur sind die Reintegration der Zielgruppe in bestehende Hilfe- und Unterstützungssysteme, die Verbesserung der Koordination von Maßnahmen von Jobcenter, Agentur für Arbeit  und Jugendamt, die Optimierung von Schnittstellen und Übergängen sowie von Förderketten.

 

Dazu finden monatlich „Fallkonferenzen“ statt, in denen Fälle und mögliche Handlungsoptionen besprochen werden. Ergebnisse können Zuständigkeitsprüfungen, Vermittlung oder Aufträge an den „Fachdienst Jugendberufshilfe“ sein, Kontakt mit dem jungen Menschen aufzunehmen und ihn auf seinem Weg zurück an bestehende Unterstützungs- und Hilfesysteme zu begleiten. Der Fachdienst arbeitet dabei aufsuchend.

 

Junge Menschen finden ihren Weg in die Jugendberufsagentur aufgrund von eigener Motivation, überwiegend jedoch durch die Vermittlung von Schulen, Beratungsstellen, JaS-Stellen der Mittelschulen, Fachdiensten des Jugendamtes oder der Bewährungshilfe, durch Verlust der Bezüge des Jobcenters, bei nicht mehr gegebener Beratungsmöglichkeit der Berufsberatung, durch Meldung von Obdachlosenunterkünften oder auf anderen Wegen.

 

Seit Juni fanden fünf Fallkonferenzen der Jugendberufsagentur statt. Die eingebrachten Fälle ergaben sich aus dem Zuständigkeitsbereich der Kooperationspartner, die über Mittel- oder Berufsschulen (JaS- Stellen) eingebracht wurden, oder aufgrund von  Anfragen beim Fachdienst Jugendberufshilfe.

Von 50 Fällen seien derzeit 33 noch in Bearbeitung, so Roman Zimmermann. 17 Betroffene seien teilweise umgezogen oder schnell an andere Stellen vermittelt worden, manche hätten auch keine Motivation zur Mitarbeit gezeigt. Von den restlichen Kundinnen und Kunden seien sieben in Arbeit vermittelt worden, fünf seien in Ausbildung vermittelt oder zurück in Ausbildung geschickt worden, acht seien in schulischen Maßnahmen. In zehn Fällen konnte an Fachstellen vermittelt werden oder der Fachdienst Jugendberufshilfe wurde beauftragt, Kontakt zu der/dem Klienten*in herzustellen und Unterstützung anzubieten.

Einige Fälle / Anfragen wurden wegen fehlender Motivation / Mitwirkungsbereitschaft oder wegen Nicht- Zuständigkeit beendet bzw. weiter delegiert.

 

Aktuell arbeitet der Fachdienst Jugendberufshilfe mit 27 Klienten*innen. Diese Gruppe  setzt sich aus „Aufträgen“ der Jugendberufsagentur und aus jungen Menschen, die vom Projekt „BAFF (betriebliche Ausbildung für Flüchtlinge)“ betreut wurden/werden, zusammen.

 

Landrat Scherf lobt die hohe Quote der passgenauen Vermittlung.

 

Herr Almritter, Caritas, sagt aus seiner Erfahrung heraus, dass für manche Klienten der Leidensdruck aber offenbar noch zu niedrig sei, so dass sie die Hilfe der Jugendberufsagentur nicht annehmen wollen. Diese jungen Leute seien später häufig Kunden der Caritas in der Schuldner- oder Suchtberatung.

© 2011 Landratsamt Miltenberg | Brückenstr. 2 | 63897 Miltenberg | Tel: 09371 501-0
Fernwartung