Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Bericht über die Ersatzgeldverwendung in den Projektgebieten im Landkreis

BezeichnungInhalt
Sitzung:16.10.2018   ENU/004/2018 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis würdigen die geleistete gute Arbeit des Landschaftspflegeverbands.


Im Landkreis Miltenberg wird das Ersatzgeld aus der Windkraftnutzung gut in Projekte aus dem Bereich des Biotop- und Artenschutzes investiert. Frau Maier berichtet anhand beiliegender Präsentation über mehrere Projekte, die mit Hilfe des Ersatzgeldes umgesetzt werden. Mit dem Vorhaben „Orchideenreiche Magerwiesen in Miltenberg-Breitendiel“ sei man bislang am weitesten vorangekommen, sagt sie. In dem rund 26 Hektar Fläche umfassenden Areal habe man durch Pacht und Ankauf Zugriff auf rund 12,8 Hektar. Bislang habe man mehrere durch Gehölze und Brombeeren zugewachsene Areale und Streuobstbestände freigestellt und die Bäume sachgerecht geschnitten. Vier Hektar habe man auf diese Weise bearbeitet, in den nächsten Jahren werde man die Arbeit mit Hilfe eines Bewirtschafters fortführen.

 

Eine mit fast 44 Hektar Gesamtsumme sehr große Fläche habe man im Mömlingen zu bewirtschaften, sagte Maier. In drei von vier Teilgebieten habe man beim Projekt „Artenreiche Kulturlandschaft um Mömlingen“ bereits begonnen. Im „Kühzähl“ habe man durch Pacht und Ankauf auf 3,6 von 7 Hektar Fläche Zugriff, im „Holzberg“ seien es 5,8 von 8 Hektar. Im „Keil“ habe man auf 5,2 von 12,8 Hektar Zugriff, mit dem „Dicknetsrain“ (16,17 Hektar) werde man bald anfangen. Auch in Mömlingen stehen die Bemühungen um das Offenhalten von Flächen im Vordergrund, erklärt die Biologin. Man habe zahlreiche Streuobstbäume geschnitten, viele Bäume seien noch an der Reihe.

 

Das anfallende Obst werde gekeltert oder als Tafelobst verkauft. Mit Ziegen und Schafen würden die Flächen offengehalten.

 

Mit der Umsetzung des Projekts „Feuchtgebiet an der Hesselsmühle bei Eschau-Sommerau“ werde man bald beginnen, kündigt sie an. Mit der „Artenschutzmaßnahme Biber“ in Breitenbrunn befinde man sich im zweiten Jahr. Da der Nager dort den Bachlauf gestaut und Forstbestände überflutet habe, kaufe man betroffene Flächen auf, um dem Tier Lebensraum zu geben. Von 3,2 Hektar Fläche seien knapp 1,4 Hektar im Besitz des Landschaftspflegeverbandes. An Ersatzgeld stehen Maier zufolge insgesamt 671.800 Euro zur Verfügung, davon habe man für Flächenerwerb bereits 179.353 Euro ausgegeben. Für die Erstpflege habe man bislang 41.723 Euro aufgewendet.

 

Landrat Scherf erachtet die Projekte für sinnvoll und gut. Er rückt das Artensterben in den Fokus, dem bereits viele Insektenarten zum Opfer gefallen seien. Er weist auf die dramatische Situation hin, die auch Auswirkungen auf die Vogelwelt habe. Insekten spielten zudem eine wichtige Rolle bei der Bestäubung, so Scherf.

 

Das Offenhalten von Flächen sei sehr wichtig, um das Verbuschen der Landschaft zu verhindern, ergänzt Kerstin Maier.

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