Tagesordnungspunkt

TOP Ö 12: Aktuelles aus dem ÖPNV

BezeichnungInhalt
Sitzung:08.10.2018   KA/004/2018 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Der Kreisausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis und erteilt einstimmig den Auftrag zu Planungsgesprächen mit den Nachbaraufgabenträgern sowie den Verkehrsunternehmen.


Herr Betz berichtet:

 

Verbesserung der Anbindung an Zielorte in Baden-Württemberg

In der Sitzung des Kreistages am 16.07.2018 wurde der neue Nahverkehrsplan beschlossen. In der vorangegangenen Diskussion wurde ein zusätzlicher Prüfauftrag angeregt, die Verbindungen in die südlich angrenzenden badischen Landkreise zu erweitern.

Zum 01.01.2019 wird auf der badischen Seite eine neue, hochwertige Regiobuslinie in der Relation Buchen – Walldürn – Hardheim – Tauberbischofsheim (mit Anschluss nach Würzburg) in Betrieb gehen. An Werktagen wird dieser Express stündlich von 5 bis 22 Uhr verkehren, an Samstagen von 6 bis 16 Uhr stündlich , danach zweistündlich fahren, an Sonntagen wird alle zwei Stunden gefahren. Das neue Bussystem wird als Markenprodukt maßgeblich vom Land  Baden-Württemberg getragen und stellt an beiden Endpunkten Anschluss an den SPNV her.

Grundsätzlich wäre eine Zufahrt an die badische Regiobuslinie durch Verlängerung von Fahrten der Linie 82 über Eichenbühl hinaus über Pfohlbach und Riedern nach Hardheim möglich. Dies wird zeitlich passend jedoch erst mit Umstellung der Zugfahrpläne auf der Maintalbahn zum Dezember 2019 funktionieren.

 

Anbindung an das S-Bahn-System Rhein-Main

Seit Dezember 2016 besteht aus dem Landkreis Aschaffenburg heraus über die Buslinie 58 Aschaffenburg-Mainaschaff-Seligenstadt-Weiskirchen eine Anbindung an die S-Bahn Rhein-Main. Die guten Fahrgastzahlen führten im Juni zu einer Ausweitung und Verdichtung des Fahrplanes an Werktagen sowie der Einführung eines Zweistundentaktes an Samstagen.
Eine direkte Anbindung auch des Landkreises Miltenberg an die S-Bahn wäre vorstellbar. Es würde sich anbieten, die bestehende Buslinie 56 Sulzbach-Großostheim über Schaafheim-Babenhausen bis an die S-Bahn in Rodgau-Dudenhofen zu verlängern.

Mit Einführung des oben bereits genannten Zielkonzeptes auf der Maintalbahn ergeben sich systematische Zugkreuzungen in Kleinwallstadt Bahnhof. Daher wäre es zielführend, die Linie 56 über diesen Bahnhof zu führen und somit auch eine schnelle Zuführung vom südlichen Landkreis an den S-Bahn-Zubringer zu ermöglichen.

 

 

Kreisrat Oettinger fragt wiederum nach den gleichwertigen Lebensverhältnissen im südlichen Landkreis Miltenberg bzw. wann der südliche Landkreis Miltenberg angebunden werde.

 

Landrat Scherf antwortet, dass das hauptsächliche Ziel dieser Buslinie sei, dass der Bereich Großwallstadt-Niedernberg nicht über den Main müsse. Er schlägt vor, alles Schritt für Schritt anzugehen. Dieses Fahrplankonzept gehe davon aus, wenn der Verkehr im Dezember 2019 auf der Maintalbahn umgestellt sei, dass man hier Erfahrungen sammle und möglichst einen Erfolg habe. Man habe bereits eine erfolgreiche Expressbuslinie, die von Aschaffenburg über Mainaschaff auch an die S-Bahn anbinde. Wenn diese eine Expressbuslinie funktioniere und auch wirtschaftlich Sinn mache, könne man über weitere Anbindungen nachdenken. Zur Stärkung des südlichen Teils des Landkreises habe man seit 2014 die Verbindung nach Würzburg über Miltenberg-Bürgstadt-Wertheim verbessert, eine Frühverbindung für den Südspessart nach Würzburg sowie die Durchbindung der Linie 83 Miltenberg – Eschau über Altenbuch, Neuenbuch, Stadtprozelten und Faulbach nach Wertheim mit Anschluss nach Würzburg geschaffen. Ebenso diene die Potentialanalyse für die Madonnenlandbahn der Stärkung des südlichen Landkreisteils wie auch die Option der Anbindung des Erftals länderübergreifend nach Hardheim und Tauberbischofsheim.

 

Kreisrat Paulus sagt, wenn man die gewünschten Zahlen aus dem Klimaschutzkonzept umsetzen wolle, müsse man die Bürger dazu motivieren, die Angebote anzunehmen, dann bekomme man auch den nächsten Schritt hin, den Kontakt zur S-Bahn herzustellen.

 

Landrat Scherf erklärt, dass es nicht das Ziel sei, mit der S-Bahn von Miltenberg aus zu fahren, da dies viel zu langsam sei. Sinnvolle Fahrplankonzepte liefen darauf hinaus, bis Aschaffenburg und maximal bis Hanau viel zu halten und dann ginge es expressmäßig mit dem Zug durch. Das sehe die derzeit in Konzipierung befindliche Elektrifizierung der Maintalbahn vor.

 

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