Tagesordnungspunkt

TOP Ö 4: Nahwärmeversorgung Schulzentrum Miltenberg Nord

BezeichnungInhalt
Sitzung:25.09.2018   BAUV/004/2018 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Herr Schneider berichtet, dass seit dem 10.10.2017 die Firma FRIPA das Schulzentrum Miltenberg über ein Nahwärmenetz mit industrieller Abwärme versorgt. Durch das innovative Projekt konnten bereits ca. 312,5 t CO2 (GEMIS 4.95) eingespart und somit ein spürbarer Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.

 

Seit Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes hat die FRIPA eine Wärmemenge von 1.250.000 kWh an das Johannes-Butzbach-Gymnasium, die Johannes-Hartung-Realschule und die Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule geliefert (Stand 24.08.2018). Dies entspricht dem durchschnittlichen Wärmeverbrauch von etwa 50 bis 60 Einfamilienhäusern mit vier Personen in einem Jahr (zwischen 20.000 - 25.000 kWh).

 

Die Wärmeleistung lag bei Inbetriebnahme der Anlage bei ca. 550 bis 600 kW und reduzierte sich über die Heizperiode kontinuierlich auf ca. 300 - 400 kW.

Die von der Firma FRIPA prognostizierte Wärmeleistung von ca. 700 kW stand somit nicht zur Verfügung, weswegen die zusätzlich vorhandene, aus zwei Gaskesseln bestehende Heizanlage noch des Öfteren zugeschaltet werden musste. Der Wärmebeitrag lag bei ca. 235.000 kWh.

Ein wahrscheinlicher Grund für die zurzeit zu geringe Leistung des Wärmetauschers in der FRIPA sind Luftleitbleche im Wärmetauscher, die eine Reinigung eines Teils des Wärmetauschers verhindern. Durch die dort befindlichen Anhaftungen ist der Wirkungsgrad des Wärmetauschers geringer als erwartet.

 

Bei der nächsten Wartungspause, noch vor der nächsten Heizperiode, sollen daher die Luftleitbleche gekürzt werden, damit die Reinigung des Wärmetauschers turnusmäßig erfolgen kann.

 

Das Nahwärmenetz mit der redundanten Wärmeerzeugung und den drei angeschlossenen Wärmeabnehmern funktionierte schon in der vergangenen Heizperiode einwandfrei und wird, wenn die angestrebte Wärmeleistung der Fa. FRIPA erreicht wird, die berechneten Einsparungen auch erreichen. Schwierigkeiten in den ersten Monaten des Betriebs waren erwartet. Eine Anlagenoptimierung und Anpassung der relevanten Parameter muss bei Projekten dieser Größenordnung zumeist erfolgen.

 

Die bereits eingesparten CO2-Emissionen gegenüber einer Versorgung mit Gas entsprechen den CO2-Emissionen von etwa 35 Bundesbürgerinnen bzw. Bundesbürgern in einem gesamten Jahr.

 

Somit ist dem Klimaschutz mit dem Projekt bereits geholfen.

 

 

Kreisrätin Dolzer-Lausberger möchte wissen, wann die nächste Wartungspause sei.

 

Herr Wosnik antwortet, dass die Kürzung der Luftleitbleche inzwischen stattgefunden habe und somit die Reinigung des Wärmetauschers erfolgen könne.

 

Kreisrat Scholtka findet die bisherigen Einsparungen erfreulich und möchte wissen, wie sich diese auf die Amortisation auswirken.

 

Herr Wosnik schätzt die Dauer der Amortisation auf acht bis Jahre. Die Lebensdauer der Anlage betrage ca. 16 – 20 Jahre.

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