Tagesordnungspunkt
TOP Ö 12: JaS GS Elsenfeld
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 30.04.2018 JHA/001/2018 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Mitglieder des Ausschusses
fassen den einstimmigen
B e s c h l u s s:
Der Landkreis
Miltenberg erkennt den Bedarf für eine Stelle „Jugendsozialarbeit an Schulen“
in Höhe einer wöchentlichen Arbeitszeit von 30 Stunden an der Grundschule
Elsenfeld an und beauftragt die Verwaltung, die Stellenerhöhung zum 01.09.2018
umzusetzen.
Herr Adams berichtet, dass der
Haupt- und Finanzausschuss des Marktes Elsenfeld in seiner Sitzung vom
28.02.2018 einer möglichen Stundenerhöhung der JaS-Stelle an der Grundschule
Elsenfeld auf 30 Stunden / Woche zugestimmt hat und die
erforderlichen finanziellen Mittel dafür bereitstellt.
Der Markt Elsenfeld hat
daraufhin beim Landratsamt Miltenberg am 09.03.2018 für die JaS-Stelle an der
Grundschule Elsenfeld eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit von 19,5 auf 30
Stunden beantragt. Die Marktgemeinde bezieht sich dabei auf den
Jugendhilfeausschuss-Beschluss vom 13.11.2017 zur bedarfsgerechten Ausstattung
von Schulen mit JaS, der die Möglichkeit vorsieht, Schulen mit mehr als 250
Schüler*innen und bei einem durch den Jugendhilfeausschuss bestätigten
Mehrbedarf mit bis zu einer Vollzeitstelle JaS auszustatten.
Zurzeit ist die Schule mit
einer geförderten 0,5-Stelle JaS ausgestattet. Im aktuellen Schuljahr besuchen
mehr als 250 Schüler*innen die Grundschule Elsenfeld.
Die Begründungen der Schule
für den Mehrbedarf sind:
·
Die hohe
Schülerzahl (zweitgrößte Grundschule im Landkreis) verursacht viele Anfragen
und Aufträge für die JaS, die in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht zu
schaffen sind. Eine Priorisierung der Arbeit hat zur Folge, dass sich die
JaS-Fachkraft vorrangig um zeitintensive und komplizierte Fälle kümmern muss.
Projektarbeit in Kleingruppen oder Klassen ist kaum möglich. Viele Anfragen von
Lehrern, Eltern und Schülern können nicht bearbeitet werden.
·
Aufgrund der
zeitlich knappen Ressourcen und der Anwesenheit am Vormittag sind eine
Zusammenarbeit mit der Mittagsbetreuung und wichtige Termine wie gemeinsame
Elterngespräche mit Klassenleitungen, Hilfekonferenzen in der KJP oder
Absprachen mit MSD/ Förderlehrkräften am Nachmittag kaum möglich.
·
Aktuell gibt es
Wartelisten für zwei Kurse „Marburger Konzentrationstraining“.
·
Die hohen
Migrantenzahlen (aktuell haben 42,2 % der Schüler*innen einen
Migrationshintergrund; zum Start der JaS 2013 waren es noch 30,3 %) erschweren
die Elternarbeit (Sprachschwierigkeiten, kulturelle Unterschiede z.B.
unterschiedliche Auffassungen im Erziehungsverhalten, Einsatz von Dolmetscher).
·
In den letzten
beiden Jahren erhielten 12 Kinder eine ADS bzw. ADHS- Diagnose, mehrere Schüler
haben (durch den MSD festgestellten) Förderbedarf im sozial-emotionalen
Bereich, mehrere Kinder wurden (in Akutfällen) in die Kinder- und
Jugendpsychiatrie Aschaffenburg aufgenommen, mehrere Kinder befinden sich in
ambulanter kinder- und jugendpsychotherapeutischer Behandlung. Schule (und JaS)
steht mit deren Eltern und den Therapeuten in engem Austausch, was oft sehr
zeitintensiv ist.
Eine Ausstattung der
JaS-Stelle mit 30 Wochenstunden führt (durch Einbringen von Urlaub und
Freizeitausgleich in den Ferien) zu einer Anwesenheit der JaS-Fachkraft von ca.
35 Stunden / Woche in der Schulzeit.
Die staatliche Förderung
erhöht sich entsprechend. Die Kostenteilung geschieht analog der
„Grundversorgung“.