Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Soziale Wohnungsbörse FAIR Mieten - Vorstellung des Jahresberichts 2017

BezeichnungInhalt
Sitzung:09.04.2018   BKS/001/2018 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Landrat Scherf sagt, dass man zum ersten Mal einen Jahresbericht zur sozialen Wohnungsbörse „FAIR Mieten erhalten. Er erinnert, dass dafür der Beschluss des Kreistages vom 12.05.2016 ausschlaggebend gewesen sei. Damals sei einstimmig beschlossen werden, dass der Landkreis Miltenberg ab sofort eine Förderung zur Finanzierung einer beim Caritasverband für den Landkreis Miltenberg zu schaffenden Stelle zur Vermittlung von angemessenem Wohnraum für Wohnungssuchende im Landkreis Miltenberg schaffe. Landrat Scherf dankt dem Caritas Kreisverband als bewährten und verlässlichen Kooperationspartner des Landkreises. Diese Maßnahme habe nicht abgeschaut werden können, sondern habe entwickelt werden müssen.

 

Frau Anne Mann, Caritas Miltenberg, stellt die soziale Wohnungsbörse „FAIR Mieten“ anhand beiliegender Präsentation vor.

 

Landrat Scherf dankt Frau Mann für diesen Erfolgsbericht. Er stellt fest, dass der Kreistag im Rückblick sehr stolz auf seine Entscheidung von 2016 sein könne. Damals sei durch die zunehmende Zahl der anerkannten Flüchtlinge Wohnraum im Landkreis Miltenberg deutlich verknappt worden, und der Landkreis habe sich vorgestellt, dass man eine Wohnungsvermittlungsstelle einrichte, um Angebot und Nachfrage zusammenzuführen, um Miethemmnisse abzubauen und vor allem, das Angebot an alle Menschen mit niedrigem Einkommen zu richten.

Die Bilanz von 114 vermittelten Wohnungen hätte man sich in dieser positiven Zahl nicht zu träumen gewagt.

 

Kreisrat Dr. Linduschka dankt Frau Mann für den Bericht und die sehr eindrucksvollen Zahlen. Er möchte wissen, welche Stundenzahlen für die Mietkurse angeboten worden seien. Weiterhin fragt er, ob alle 31 Teilnehmer den Kurs bis zum Ende besucht hätten.

Kreisrat Dr. Linduschka fragt, ob es eine spezielle Art gebe, wie man auf das Klientel der deutschen Wohnungssuchenden eingehe.

 

Frau Mann antwortet, dass alle Module des Mietkurses für die anerkannten Flüchtlinge an einem Tag zusammengefasst worden seien. Die Seminare dauern im Schnitt 2,5 bis 3 Stunden. Die Kurse seien für anerkannte Flüchtlinge angeboten worden, die sowohl noch in dezentralen Unterkünften gewohnt hätten, aber auch an solche, die bereits in Mietwohnungen gewesen seien.

Sie nehme es als Anregung mit, für deutsche Wohnungssuchende einen solchen Mietkurs anzubieten, da es in diesem Bereich sicher auch Hemmnisse gebe.

 

Landrat Scherf sagt, dass es ganz wichtig sei, herauszustellen, dass im Landkreis Miltenberg jedem geholfen werde, der einen Anspruch oder Not habe, eine Wohnung zu finden. Im Jahr 2017 hätten auch 55 Deutsche einen Wohnraum vermittelt bekommen.

 

Kreisrat Dr. Fahn bestätigt, dass es hier um Hilfe für sozial Schwache gehe, wozu natürlich die Deutschen genauso dazugehörten. Die Erfolgsquote von 31% sei hervorragend. In Unterfranken gebe es nicht flächendeckend, sondern nur in Main-Spessart und Haßberge noch ein solches Projekt. Dieses Projekt zeige, dass der Landkreis Miltenberg insgesamt vorangehe.

Es sei ganz wichtig, die Flüchtlinge über den Umgang mit knappen Ressourcen aufzuklären.

Er fragt, ob die genannten syrischen Vermittlungen eher große Familien oder Singlehaushalte seien. Weiterhin möchte er wissen, ob es bereits konkrete Beschwerden von Vermietern gegeben habe.

 

Frau Mann antwortet, dass sowohl viele alleinstehende syrische Männer als auch Großfamilien in den Landkreis gekommen seien. Beide Gruppen seien schwer zu vermitteln.

Konkrete Beschwerden von Vermietern habe es bisher nicht gegeben. Wenn vermietet werde, werde vorab nochmals genau informiert zur jeweiligen Hausordnung, zum Mietvertrag etc. und der verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen besprochen.

 

Kreisrätin Kettinger fragt, wie Wohnungssuchende auf Frau Mann aufmerksam würden.

 

Frau Mann antwortet, dass es seit 2016 öfters durch die Presse gegangen sei. Es habe zwei Berichte im Main-Echo, dann habe sie in den Amtsblättern 2017 und 2018 einen Aufruf gestartet. Die Flyer lägen in den Rathäusern aus. Die Asylsozialberater, JobCenter, Sozialamt wüssten alle Bescheid und schickten Wohnungssuchende zu ihr.

 

Kreisrätin Kreuzer habe mit Frau Mann sehr gute Erfahrungen gesammelt. In Kleinwallstadt würden die Leute gleich an die soziale Wohnungsbörse verwiesen. Die Helferkreise wüssten darüber auch Bescheid. Vor kurzem habe der Markt Kleinwallstadt eine Wohnung an Afghanen vermietet. Sie seien von ihr über den Umgang mit den Ressourcen aufgeklärt worden, aber sie hätten bereits sehr gut Bescheid gewusst.

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