Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Positionspapier „Weichenstellung 2017 im Landkreis Miltenberg“

BezeichnungInhalt
Sitzung:24.07.2017   KT/003/2017 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Der Kreistag fasst den einstimmigen

 

B e s c h l u s s:

 

Der Kreistag des Landkreises Miltenberg fordert die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) auf, die  im Positionspapier genannten Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur und zur Verbesserung des Fahrplanangebots umzusetzen. 


Herr Landrat stellt das Positionspapier vor.

Basierend auf dem Bericht des ehrenamtlich engagierten Fahrgastbeirats der Westfrankenbahn in der Sitzung des Kreisausschusses am 3. Juli 2017 wurde vom Kreisausschuss einhellig die Formulierung eines Positionspapieres des Kreistags an die Bayerische Eisenbahngesellschaft zur Verbesserung des schienengebundenen ÖPNV im Landkreis Miltenberg gefordert.

Folgende Kernforderungen enthält das Positionspapier:

  1. Verbesserung der infrastrukturellen Voraussetzungen

-       Prüfung innovativer Konzepte für eine Elektrifizierung des Zugbetriebs auf Basis der konventionellen dieselgetriebenen Fahrzeuge als Grundlage für einen umsteigefreien Übergang in Aschaffenburg Richtung Hanau/Frankfurt (lückenlose Umsetzung des Bayerntaktes)

-       Prüfung eines Ausbaus zweigleisiger Abschnitte als Grundlage für eine Taktverdichtung und Reduzierung der seriellen Weitergabe von Verspätungen sowie der Erhöhung der Kapazitäten für den zunehmenden Güterverkehr (u.a. Abschnitte Aschaffenburg/Nilkheim – Kleinwallstadt, Klingenberg – Kleinheubach, Miltenberg – Stadtprozelten, Miltenberg-Amorbach)

  1. Verbesserung des Fahrplanangebots

-       Lückenschluss im bestehenden Taktverkehr, z.B. ab Aschaffenburg gegen 21.40 Uhr oder zukünftig auf Madonnenlandbahn vormittags

-       Ausbau des bestehenden Taktverkehrs zu einem halbstündlichen Angebot montags bis freitags durch einen stündlichen RE auf dem Abschnitt Aschaffenburg – Miltenberg - Wertheim

-       Optimierung der Übergänge aus Richtung Miltenberg in Aschaffenburg ergänzend zum Anschluss ins Rhein-Main-Gebiet (Darmstadt/Mainz sowie Hanau/Frankfurt) zum ICE nach München sowie in Seckach zur S-Bahn in Richtung Mosbach/Heidelberg

-       Ausbau des Wochenendangebots der 2-stündlichen Regionalbahn zwischen Aschaffenburg und Seckach bzw. Wertheim zu einem stündlichen Angebot (Umsetzung des einstündigen Bayerntaktes), um die derzeit unzumutbare Überfüllung der Züge an Wochenenden mit der Folge nicht mitgenommener Fahrgäste und Fahrradtouristen abzustellen

-       Ausbau der Kapazitäten am Wochenende zur Sicherstellung der touristisch bedeutungsvollen Fahrradmitnahme auf den Strecken Aschaffenburg – Miltenberg – Wertheim – Lauda sowie Miltenberg – AmorbachSeckach wegen der touristischen Bedeutung des Fahrradtourismus (Mainradweg, Taubertalradweg, Dreiländerradweg im Odenwald) durch die Taktverdichtung

-       Anpassung der Kapazitäten an die Bedürfnisse im Berufsverkehr (Fahrradmitnahme wegen voller Züge nicht möglich)

 

Kreisrat Dr. Fahn unterstützt das Positionspapier. Es sei sehr gut, dass der Fahrgastbeirat im Kreisausschuss gewesen sei. Das sollte zu einer ständigen Einrichtung werden, da der Fahrgastbeirat sehr gute Vorschläge und Ideen habe.

Er regt die Verbesserung an, bei Punkt 2.4 den Begriff „Umsetzung des Bayerntaktes“ aufzunehmen.

Weiterhin sei es wichtig, dass sich die Abgeordneten vom Bayerischen Untermain konkret dafür einsetzten.

 

Kreisrätin Münzel merkt an, dass das Positionspapier in Zusammenarbeit mit dem Fahrgastbeirat entstanden sei. Der Fahrgastbeirat sei in der Sitzung des Kreisausschusses gewesen und hat gezeigt, welch tolle Arbeit so ein Fahrgastbeirat leisten könne. Wie Kreisrat Dr. Fahn bereits angesprochen habe, sollte man unbedingt und dringend das Modell des Fahrgastbeirates dann bei dem Nahverkehrsplan auch mit umsetzen solle. Weiterhin solle man auch bei den Bussen einen Fahrgastbeirat installieren.

Kreisrätin Münzel sei auch der Lückenschluss um 21:40 Uhr sehr wichtig.

Außerdem sei ihr Punkt 2.6 sehr wichtig, dass nämlich die Interessen der Pendler*innen berücksichtigt würden.

 

Kreisrat Reinhard sagt zu Punkt 1.2, dass dies z.B. bei Umgehungsstraßenplanungen noch nicht berücksichtigt werde. Er regt an, dies noch einmal separat anzusprechen.

 

Landrat Scherf unterstreicht, dass man bei anstehenden Projekten darauf achten müsse, dass in unseren Stellungnahmen gezielt auf Bedürfnisse von einem möglichen Bahnausbau geachtet werden müsse.

 

Kreisrat Schmitt bittet, bei Punkt 1.2 den Odenwald mit aufzunehmen.

 

Landrat Scherf stimmt dem zu.

 

Kreisrat Ullrich findet Punkt 2.5 sehr wichtig, da die Züge nicht genug Platz für Fahrräder habe.

 

Kreisrat Dr. Linduschka findet es erfreulich, dass der Sachverstand vor Ort und die Detailkenntnis des Fahrgastbeirates genutzt worden sei.

 

Kreisrat Maurer weist darauf hin, dass es vor mehreren Jahren eine Taktbeschleunigung gegeben habe. Dazu habe man in Sulzbach das Ausweichgleis bauen wollen. Durch eine technisch intelligente Lösung habe das Ausweichgleis nicht gebaut werden müssen. Jetzt stehe konkret drin, dass in Sulzbach ein zweites Gleis kommen solle. Da steht verklausuliert Abschnitt Aschaffenburg – Nilkheim – Kleinwallstadt drin. Sulzbach fehle natürlich, weil der Herr Kollai Vorbehalte dem Straßenverfahren gegenüber habe. Das Verfahren sei offen, aber es sei natürlich auch klar, dass der Ziel des Regionalplans z.B. den Verkehr nach Aschaffenburg zur Beschleunigung die 2308 auch ein Ziel sei. Er sagt, dass es eine richtige Koordination geben müsse.

 

Kreisrat Oettinger sagt zu, dass er in der nächsten Kreisversammlung des Bayerischen Gemeindetages die Kolleg*innen bitten werde, dieses Positionspapier nachdrücklich zu unterstützen und auch in gleicher Weise ein solches Papier an die BEG richten werde.

 

Kreisrat Rüth findet es super, wenn diesbezüglich alle Fraktionen zusammenarbeiten würden. Dadurch sei viel mehr Power dahinter.

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