Tagesordnungspunkt
TOP Ö 11: Bericht Fahrgastbeirat Westfrankenbahn
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 03.07.2017 KA/003/2017 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Mitglieder des Ausschusses
nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.
Ernst
Bäppler,
Andreas Giegerich und Matthias Bess, Mitglieder des
Fahrgastbeirats, stellen sich und das Gremium vor, das im April 2016 von der
Westfrankenbahn gegründet wurde. Der Beirat, der komplett ehrenamtlich agiert,
soll die Bahn unterstützen, den Betriebsablauf und den Service für die
Fahrgäste zu verbessern. Sechsmal pro Jahr treffen sich die Mitglieder, die
allesamt langjährige Bahnkunden sind. Sie wissen, wovon sie reden – und das
machten sie beim Blick auf den Fahrplan deutlich, mit dem die Westfrankenbahn
die Ausschreibung für die Fahrleistungen ab Dezember 2019 auf der Maintal- und
Madonnenlandbahn gewonnen hatte.
Akribisch hatten die Beiräte diesen Fahrplan
unter die Lupe genommen und positive wie negative Beispiele hervorgehoben. Mit
Wohlwollen nahmen sie auf der Maintalbahn mehrere zusätzliche
Regionalexpresszüge zur Kenntnis, zum anderen fielen ihnen geänderte
Abfahrtszeiten für wichtige Anschlusszüge auf: So soll der
16.28-Uhr-Regionalexpress ab Aschaffenburg künftig sechs Minuten früher abfahren,
wodurch Bahnkunden im ICE aus Frankfurt den Anschluss verpassen. Seltsamerweise
habe der genannte Regionalexpress in Miltenberg aber einen Aufenthalt von 20
Minuten, wodurch der Anschluss nach Wertheim entwertet wird. Kritisch merkten
sie unter anderem auch an, dass es auf der Madonnenlandbahn an den Wochenenden
keine durchgehenden Züge mehr gibt. So müsse ein Bahnfahrer, der samstags und
sonntags von Miltenberg nach Seckach fährt, in Walldürn stets 30 Minuten warten. Auch Verschlechterungen
im nachmittäglichen und abendlichen Berufsverkehr kritisierten Bäppler und Kollegen: Wer mit dem Regionalexpress aus
Aschaffenburg kommt, muss in Miltenberg 23 Minuten auf den Zug nach Walldürn warten.
Unter anderem fordert der Fahrgastbeirat
einen Stundentakt auch an Samstagen und Sonntag bei den Regionalbahnen, die an
jedem Bahnhof halten. Dies wäre machbar, so Bäppler,
die Bayerische Eisenbahngesellschaft müsste die acht notwenigen Fahrten nur
bestellen. Ärgerlich sei auch, wenn Fahrgäste aus verspäteten Pendlerzügen aus
Richtung Frankfurt und Würzburg ihren Anschluss nach Miltenberg nicht mehr
bekommen, da die Westfrankenbahn, um keine Strafe zahlen zu müssen, pünktlich
in Aschaffenburg abfahren muss. Verbesserungen seien bereits jetzt möglich,
verwies Bäppler auf ein Beispiel aus Hessen, bei dem
dies aufgrund politischen Drucks gelungen sei.
Die Anregungen werden nun von Landrat Scherf
zusammengetragen und ergänzt und vom Kreistag an die Bayerische
Eisenbahngesellschaft übermittelt. Durch politischen Druck erhoffen sich die
Kreisrätinnen und Kreisräte sowie Landrat Scherf Korrekturen von
Fehlentwicklungen.
Bezüglich der Madonnenlandbahn hat Landrat
Scherf bereits den Kontakt zu seinem Kollegen im Neckar-Odenwald-Kreis gesucht.