Tagesordnungspunkt

Die Mitglieder des Ausschusses fassen den einstimmigen

B e s c h l u s s:

Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Plätze zur Aufnahme und Betreuung der dem Landkreis zugewiesenen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Wohngruppen, Übergangslösungen und in Notunterkünften in Zusammenarbeit mit den freien Trägern der Jugendhilfe oder anderen Personen zu schaffen, wenn nicht anders möglich in Eigenregie mit eigenem Personal.

Herr Winkler berichtet, dass der Landkreis Miltenberg derzeit verpflichtet sei, 129 unbegleitete minderjähre Flüchtlinge (umF) aufzunehmen und unterzubringen. Es sei damit zu rechnen, dass aufgrund der gestiegenen Zugangszahlen die Quote weiter erhöht werde. Aktuell seien 49 umF im Verantwortungsbereich des Kreisjugendamtes untergebracht. Bis Ende Oktober können nach aktuellen Planungen weitere 23 Plätze geschaffen werden. 12 Personen können in der Übergangslösung im Schafhof in Sommerau untergebracht werden. Folglich fehlen bis zum Jahresende noch mindestens 45 Plätze.

Die freien Träger der Jugendhilfe seien nicht mehr in der Lage, ausreichend Plätze anzubieten. Aus diesem Grund sei das Kreisjugendamt bereits verstärkt in die Akquise von Immobilien eingestiegen, um diese den Wohlfahrtsverbänden zur Betriebsträgerschaft anzubieten. Diese Zielsetzung werde mit erster Priorität beibehalten.

Sollte es aber bis zum Zuweisungstag der Flüchtlinge nicht gelingen, zumindest einen betreuten Notplatz zur Verfügung zu stellen, sei das Jugendamt in der Verpflichtung, diese Aufgabe selbst zu erledigen, d. h. für Unterkunft, Verpflegung, Beaufsichtigung und Betreuung rund um die Uhr, auch an Wochenenden, zu sorgen. Für diesen Zweck benötige man Fachpersonal, das Erfahrungen im stationären Gruppendienst und in der Organisation und Durchführung von Gruppenerziehung habe.