Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Jahresabschluss der Sparkasse Miltenberg-Obernburg zum 31.12.2014

BezeichnungInhalt
Sitzung:30.07.2015   KT/004/2015 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Der Vorstandsvorsitzende Herr Feußner berichtet anhand der vorab zugeleiteten Unterlagen zum Jahresabschluss der Sparkasse Miltenberg-Obernburg:

 

„Das Geschäftsjahr 2014 war ein bewegtes Jahr in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Viele politische Spannungen haben uns ebenso in Atem gehalten wie die Zuspitzung der Krise in Griechenland. Die Zeiten sind unsicher, und gerade deshalb ist es insbesondere als Kreditinstitut besonders herausfordernd. Wir waren im Jahr 2014 aus unserer Sicht zusammenfassend für unsere Kunden in diesem Umfeld ein verlässlicher Partner. Wir sind gut aufgestellt und unsere Kunden vertrauen uns. Wichtig ist mir, neben dem Bericht aus 2014, vor allem auch ein Blick auf die bevorstehenden Veränderungen unserer Sparkasse. Die gesamte Finanzbranche befindet sich mitten in einem massiven Umbruch. Digitalisierung, verändertes Kundenverhalten und Zinstief sind nur einige Schlagworte. Wir haben gemeinsam mit unserem Verwaltungsrat intensiv die verschiedenen Facetten und Herausforderungen diskutiert. Herausgekommen ist ein schlüssiges Gesamtkonzept, das unseren Kunden sinnvolle Lösungen bietet und das wirtschaftlich tragfähige Antworten auf die veränderten Rahmenbedingungen liefert. Das klare und auch einstimmige Votum unseres Verwaltungsrates gibt uns zusätzlich Sicherheit, die Weichen richtig gestellt zu haben.

 

Starten werde ich in aller Kürze mit einem Blick auf Weltwirtschaft und Märkte. Wir als Sparkasse Miltenberg-Obernburg spielen zwar nur in der Regionalliga, dort allerdings auf dem ersten Platz. Für unsere Kunden sind natürlich die internationale Großwetterlage und auch die Märkte durchaus von Bedeutung.

 

Die Weltwirtschaft konnte ein Wachstum von gut 2,5% verzeichnen, während der Saldo zwar positiv, aber im Wert deutlich rückläufig ist. Vor allem die US-Wirtschaft profitierte von deutlich gesunkenen Rohstoffpreisen und einer weiter expansiven Geldpolitik. Für Unsicherheiten sorgten globale Krisenherde, insgesamt steht in Europa ein Wachstum von gut 1%. Die einzelnen Länder haben dazu auch völlig unterschiedlich dazu beigetragen, Sorgenkind war Griechenland. Deutschland konnte mit 1,5% das stärkste Wachstum seit 2011 verzeichnen. Der Konsum wurde dabei von hohem Beschäftigungsstand und auch steigenden Löhnen stimuliert. Dank niedriger Zinsen blieb das Investitionsumfeld günstig. Der Preis blieb bei der Inflation weiterhin gering.

 

Das Stichwort Zinsen ist bereits gefallen. Gefallen ist in 2014 auch das Zinsniveau. Wir haben im vergangenen Jahr fast endgültig die Null-Linie erreicht, zum Teil sogar unterschritten. Der Konjunktur tut das gut, die volkswirtschaftlichen Risiken und Nebenbedingungen, Kollateralschäden, sind aber dabei aus unserer Sicht immens.

 

Ein Thema, was uns mit viel Sorge begleitet, sind die Spar- und Vorsorgebemühungen der Menschen, und insbesondere beim Thema Altersvorsorge werden wir diese Folgen der Niedrigzinsphase erst in einigen Jahren sehen. Je länger die Zinsen so niedrig bleiben, desto heftiger werden die Auswirkungen dabei sein. Das gilt im Übrigen auch für Kreditinstitute, insbesondere für regionale Kreditinstitute. Dafür müssen wir uns wappnen.

 

Das Jahr 2015 war bisher durch die kräftige Gegenbewegung am Zinsmarkt geprägt. Sie sehen anhand der Grafik – kräftig ist natürlich relativ. Wir sind nach wie vor auf einem historisch niedrigen Zinsniveau. So hoffen wir auf eine weitere Normalisierung. Eine echte Trendwende sehen wir allerdings da noch nicht. Wir waren in der Umlaufrendite bei 0,05 und momentan bei 0,6. Das sind erhebliche Schwankungen, auch für unser Portfolio.

 

Am deutschen Aktienmarkt war nach dem satten Plus aus dem Vorjahr per Saldo nicht viel zu holen. Besonders auffällig sind natürlich die hohen Schwankungen.

 

Über die konjunkturelle Entwicklung 2014 im Landkreis hingegen muss man sich nicht unbedingt Sorgen machen. Auch umgekehrt konnten sich die Menschen aus dem Landkreis auf die Sparkasse verlassen. Belegen lassen sich diese beiden Aussagen z.B. mit der erfreulichen Entwicklung im Kreditgeschäft. Einige Zahlen habe ich Ihnen mitgebracht. Wir können auch da keine besonderen Risiken erkennen. Im Gegenteil, Firmenkunden sind ganz überwiegend sehr solide aufgestellt. Das gilt auch für die Sparkasse. Aber diese gesunde wirtschaftliche Basis brauchen wir auch für die Risikotragfähigkeit und im zunehmenden schwierigen Umfeld wird es für die Sparkasse auch nicht leichter, Geld zu verdienen. Nicht umsonst ist unser Ergebnis im letzten Jahr niedriger ausgefallen, der Bilanzgewinn lag bei knapp 2,9 Mio. Euro. Er ist damit 2% unser Vorjahresniveau. Vor allem im Zinsgeschäft, unserer Hauptertragsquelle, werden wir wegen der niedrigen Zinsen in Zukunft spürbar weniger Erträge verbuchen können. Knapp 3 Mio. Euro Bilanzgewinn und ein rundes Eigenkapitalpolster – auf den ersten Blick mag Ihnen das wie Jammern auf hohem Niveau vorkommen. Aber wir sehen das anders: Die Kapitalanforderungen, die Regulatorik wird höher. Stichwort ist hier Basel 3. Sparkassen können nur aus erzielten Gewinnen Eigenkapital bilden. Bei Minizinsen und steigenden Kosten ist das kein leichtes Unterfangen. Nur mit stabilen Ergebnissen und mit Risikopuffer können wir unseren Auftrag in der Region erfüllen. Dazu gehört zu allererst eine zuverlässige Finanzierung der heimischen Wirtschaft, eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit moderner Finanzdienstleistung zu fairen Konditionen. Das ist ganz wichtig, dass wir das noch können, wie wir das zurzeit auch können.

 

Die Bilanzsumme hat sich wenig verändert. Wir sind mit nach wie vor guten 1,8 Mrd. Euro weiterhin das größte selbständige Kreditinstitut im Landkreis.

 

Wir freuen uns ganz besonders über die Entwicklung im Kundengeschäft. Im Jahr 2014 ist bei dem uns anvertrauten Kundenvermögen ein Plus von 2% gelungen.

 

Im Neugeschäft konnten wir noch kräftiger zulegen. Häuslebauer und Unternehmen haben wir 2014 mit 164 Mio. Euro neuen Krediten versorgt. Das ist ein Plus von 16%. Dies wurde nicht nur im privaten Bereich geschafft, sondern auch im gewerblichen. Natürlich hat das auch etwas mit den Zinsen zu tun. Aber auf der anderen Seite haben wir auch erhebliche kräftige Tilgungen im Bestand. Und so kommen wir dann im Bestand auf moderates Wachstum. Aber die Zahlen machen eines vor allem deutlich: Wir sind als starker Partner für Investitionen und Wachstum in der Region sehr wichtig.

 

Investiert wird vor allem in Immobilien. Wir können da maßgeschneiderte Lösungen bieten und das können wir nicht nur einfach so behaupten, sondern wir haben das abgefragt, und wir haben da von 93% unserer Kunden, die mit uns auch finanziert haben, ein sehr gut oder gut bekommen. Wir finden, faire Beratung zahlt sich aus, und zufriedene Kunden kaufen mehr. Wir haben gegenüber einem starken Vorjahr auch in dem Bereich nochmal um 8 Mio. Euro auf 65 Mio. Euro zugelegt.

 

Mehr versprochen hatten wir uns vom Bausparen, weil in Zeiten niedriger Zinsen ein Bausparvertrag ein intelligentes Produkt ist. Gerade bei niedrigen Zinsen macht das Sinn. Aber da sind die Zahlen leicht zurückgegangen und da haben wir sicher auch noch Potential.

 

Ganz anders sieht das aus in der Altersvorsorge. Da haben wir ein besonderes Geschäft letztes Jahr schaffen können. Wir sind als kompetenter Berater vor Ort. Wir haben viele unserer Beraterinnen und Berater speziell für dieses Thema als Altersvorsorgeberater ausbilden und auch zertifizieren lassen. Das ist der richtige Weg. Das zeigen eben auch die Ergebnisse. Man muss allerdings auch zu den Ergebnissen dazu sagen, dahinter ist ein Stück Sonderkonjunktur, weil die Lebensversicherer Ende des Jahres den Garantiezins zurückgenommen haben. Wir haben unser Geschäft in dem Bereich verdoppelt.

 

Geschäfte müssen laufen, auch bei uns. Allerdings nicht, um Gewinne zu maximieren oder den Unternehmenswert für Aktionäre zu steigern. Wir haben keine Aktionäre, wir haben Eigentümer. Das ist der Landkreis Miltenberg. Der Unterschied beginnt beim Namen. Wir sind eine Sparkasse und sind stolz, diesen gesellschaftlichen Auftrag 2014 in der Region gut erfüllt haben. Wir bieten sichere und attraktive Arbeitsplätze. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Dafür übernehmen wir die Verantwortung.

 

Mit unserer hochwertigen Ausbildung bieten wir jungen Menschen einen tollen Spart ins Berufsleben, manchen dient das auch als Sprungbrett in andere Karrieren. Viele nutzen diese Möglichkeit allerdings auch in der Sparkassenfamilie. Wir haben aber auch viele – bis in den Vorstand hinein – Eigengewächse in unserer Führungsmannschaft.

 

Gemeinnützigkeit ist uns nicht nur über das Sparkassenrecht ins Stammbuch geschrieben. Wir haben auch ein erhebliches ehrenamtliches Engagement in vielen Bereichen von Spenden, Sponsoring, Stiftungen oder eben auch als Gesellschafter der ZENTEC. Wir sind auch Betriebseigentümer der Immobilie ZENTEC. Bei vielen Aktivitäten, z.B. Gründungsseminaren sind wir mit an Bord. Vieles wäre ohne eine starke Sparkasse nicht möglich.

 

Das gilt auch für die Finanzierung von Investitionen und gemeinnützigen Projekten. Unsere Steuerkraft ist durchaus bemerkenswert. Wir haben im letzten Jahr knapp 4 Mio. Euro Steuern bezahlt. Geht es der Sparkasse gut, geht es der Region gut. Geht es der Region gut, dann geht es auch der Sparkasse gut.

 

Genau deshalb wollen wir uns rechtzeitig fit machen für die Zukunft. Die Welt um uns herum verändert sich. Die Veränderung war jedoch noch nie so rasant wie momentan. Wir haben dabei immer versucht, uns auf die veränderten Rahmenbedingen und Bedürfnisse der Menschen einzustellen. Das müssen wir auch jetzt tun. Die Finanzbranche befindet sich seit Jahren in einem radikalen Umbruch. Niedrigzinsen und Regulierungswut treffen die Regionalinstitute dabei ganz besonders. Das ist für uns bitter, wir können es aber nicht verändern. Das Schwierige an der Regulierung ist allerdings, dass sie gemacht ist für alle. Und wir, die Regionalbanken, haben deshalb das Problem, die gleiche Regulierung wie die Großbanken zu haben. Das ist das Schwierige. Nichts destotrotz werden wir uns darauf einstellen müssen. Daneben verändert sich aber auch sehr massiv das Kundenverhalten. Die Frequenz der Geschäftsstellen in 2014 lässt nach, Bargeld verliert an Bedeutung. Die digitalen Kommunikationswege werden immer wichtiger. Unsere Internetfiliale war im Jahr 2014 unsere frequenzmäßig erfolgreichste Filiale mit 1,7 Mio. Zugriffen im Jahr, das sind 5.000 am Tag. Hier bietet eben die Digitalisierung ganz neue Möglichkeiten. Unsere Kunden haben im Grunde über ihr Nutzungsverhalten längst selbst entschieden, wie wir uns aufstellen müssen. Daneben kommen noch Dinge wie demographische Entwicklung auch hier bei uns im Landkreis. Exklusiv gelten diese Herausforderungen aber keineswegs für uns als Sparkasse Miltenberg-Obernburg. Im Blätterwald rauscht es seit einiger Zeit kräftig. Die Rahmenbedingungen sind dabei für alle Regionalinstitute mehr oder weniger gleich. Wichtig ist jetzt, rechtzeitig Schlüsse zu ziehen. Wir wollen es deshalb auch rechtzeitig machen, damit wir ohne Druck sinnvolle Lösungen für Kunden der Sparkasse und auch für unsere Mitarbeiter zu finden.

 

Die zeitgemäße Interpretation des öffentlichen Auftrages ist eben der Tenor, was wir in den letzten Monaten intensiv diskutiert haben in unseren Führungsmannschaften, mit unseren Mitarbeitern, in Projektgruppen, aber an allererster Stelle eben auch mit unserem Verwaltungsrat. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst. Wir wollen in Zukunft dem Landkreis weiterhin hochwertige Finanzdienstleistungen bieten. Dabei setzen wir durchaus immer noch auf Nähe und Qualität und auf eine zeitgemäße Interpretation. Dafür müssen wir Voraussetzungen schaffen. Zeitgemäß heißt eben auch, attraktiv für die Kunden und wirtschaftlich tragfähig für die Sparkasse. Das ist auch für uns kein Widerspruch zum öffentlichen Auftrag. Ganz im Gegenteil, wir brauchen diese gesunde Basis, um diese Rolle in der Region spielen zu können. Dazu müssen wir uns, wie andere Institute auch, künftig schlanker aufstellen und wendiger werden. Das betrifft auch das Geschäftsstellennetz. Es geht aber auch um organisatorische und personelle Strukturen. Weil wir rechtzeitig handeln, können wir dazu auch gut die natürliche Fluktuation nutzen. Kein Mitarbeiter wird deshalb seinen Arbeitsplatz verlieren.

 

Mit über 15.000 Geschäftsstellen und 25.000 Geldautomaten verfügen die Sparkassen über das wichtigste Filial- und Bargeldnetz in Deutschland. Präsenz und Nähe sind Teil unseres Selbstverständnisses. Das wird auch so bleiben. Die Geschäftsstellendichte unserer Sparkasse ist im bayernvergleich überdurchschnittlich. Was wertvoll ist, ist aber auch teuer. Für uns auch wichtig, wir haben in den letzten Jahren über 7 Mio. Euro in unserer Filialnetz investiert. Aber echte Kundennähe lässt sich im Jahr 2015 nicht mehr nur alleine durch Geschäftsstellen übersetzen, sondern eben auch mit neuen Medien, hochwertiger Beratung und schneller Entscheidung vor Ort. Auf der anderen Seite steigt eben auch für unsere Leute die Komplexität der Fragenstellung und die gesetzlichen Anforderungen. Das kann kein Mensch mehr in kleinen Filialen als Allrounder umsetzen, und das dann auch noch in stark begrenzten Öffnungszeiten. Wir haben deshalb die Situation sehr genau analysiert, insbesondere auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Weil wir eine Sparkasse sind, war das Betriebswirtschaftliche nicht das einzige Kriterium. Die geographische Lage, die lokalen Besonderheiten und vor allem Kundenfrequenz und Kundennutzungsverhalten waren uns sehr wichtig. Auf dieser Grundlage haben wir dann ein attraktives und tragfähiges Gesamtpaket geschnürt. Künftig werden wir mit weniger Geschäftsstellen im Landkreis vertreten sein. Uns ist natürlich klar, dass die Menschen ihre Sparkassengeschäftsstelle nicht gerne hergeben. Weil wir die Sorgen und Ängste auch der älteren Generation kennen, spielt die Bargeldversorgung auch durchaus eine Rolle. Wir nehmen die Fragen auch sehr ernst und bieten genau deshalb zusätzliche zeitgemäße Serviceleistungen an. Soll heißen, wenn der Kunde nicht zur Sparkasse kommt, dann kommt die Sparkasse eben zum Kunden.

 

An den verbleibenden Standorten erhöhen wir die Präsenz personell, aber auch, was Öffnungszeiten angeht. Wir sagen dazu Servicezeiten, denn Beratungstermine gibt es bei uns seit vielen Jahren schon von 8.00 bis 20.00 Uhr. Das Leben und vor allem die Arbeitswelt verändert sich. Deshalb wollen wir unseren Kunden auch Lösungen anbieten und Servicezeiten in die Abendstunden verlagern. Der Donnerstag wird für uns ein Tag sein, wo unsere Leute von 9.00 bis 19.00 Uhr durchgehend erreichbar sind. Auch das ist nur möglich, indem wir miteinander Dinge verbinden. Bei den verbleibenden Teilzeitgeschäftsstellen erweitern wir unsere Öffnungszeiten.

 

Bargeldversorgung ist immer noch ein wichtiges Thema. In Gemeinden ohne Sparkassengeschäftsstelle suchen wir nach Partnern für Bargeldagenturen, vor allen Dingen die Gemeinden selbst, Einzelhändler oder Dorfläden. Diese Idee hat sich schon woanders bewährt. Wir übernehmen sie gerne. Wir bekommen damit auch hin, dass die Kunden ihren Bargeldbedarf für das tägliche Geschäft bekommen und aber auch die lokalen Strukturen, wie z.B. Dorfläden, werden damit gefördert. Das kann nur funktionieren, wenn man das miteinander macht, und auch dafür möchte ich hier bei den Bürgermeistern und bei den Leuten vor Ort werben. Ob jetzt ohne Geschäftsstelle oder Bargeldagentur, unser Girokonto kann mehr, insbesondere in der Plus- und Premium-Variante bieten wir dann auch ein Bargeld-Taxi an.

 

Abgerundet wird alles durch mediale Kontaktwege. Durch die Internetfiliale und unsere ausgezeichneten Apps sind wir rund um die Uhr für die Kunden da. Insofern glauben wir, dass Geschäfte durch die Serviceleistungen heute ganz bequem und jederzeit erledigt werden können und wir in der Region Marktführer sind. Wir bleiben am Ball und brauchen für die Kundschaft eben zeitgemäße Lösungen.

 

Die Sparkasse steht auf einem stabilen Fundament und so soll das auch bleiben, denn wer nicht mit der Zeit geht, geht auch mit der Zeit. Wir wollen auch in Zukunft gesund und handlungsfähig bleiben, denn nur eine starke Sparkasse kann für Kunden, Mitarbeiter und die Region gut sein. Darauf kommt es an.“

 

 

Kreisrat Reinhard bemerkt, dass die Ergebnisse nicht spektakulär, aber solide seien. Er könne allerdings eine tatsächliche Bewertung nicht abgeben, da aus der Bilanz Endzahlenvergleiche u.ä. nicht zu lesen seien. Auch wenn nicht alle Ziele erreicht worden seien, habe die Sparkasse doch besser abgeschnitten als in 2013. Bemerkenswert finde er die 118 Mio. Eigenkapital, aber ohne die ihm nicht bekannten stillen Reserven. Erfreulich seien auch die 350.000,00 Euro der regionalen Förderung. Dafür spricht er im Namen der Gemeinden, der Vereine und Verbände seinen Dank aus.

Im Bericht sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erwähnt. Dazu stellt Kreisrat Reinhard die Frage, inwieweit es mehr Frauen in den Führungsebenen gebe.

Durch den Landkreis ginge in Bezug auf die Wirtschaftsstärke ein Nord-Süd-Gefälle. Deshalb suche auch die Raiffeisen-Volksbank Miltenberg bereits starke Partner. Die Sparkasse sei im gesamten Landkreis verankert, deshalb werde langfristig Konsolidierung notwendig. Langfristig stelle sich dann sicherlich auch die Frage, ob die Eigenständigkeit der Bank bestehen bleibe. Es könne dadurch die Identität verloren gehen. Es sei eine Frage der Zeit und der wirtschaftlichen Zwänge, wie schnell die regionalen Geldhäuser fusionieren müssen, so Kreisrat Reinhard.

Zum Thema Zweigstellenschließung merkt er an, dass der persönliche Kontakt und Bezug zum Kunden durch Schließung weg sei. Wenn das nicht mehr der Fall sei, könne ein Kunde auch ohne Probleme zu jeder anderen Bank gehen. Er wisse, dass es nicht einfach und eine große Gratwanderung sei, es entstehe ein großer Kostendruck, darauf müsse reagiert werden. Aber Zweigstellenschließungen seien auch der einfachste Weg. Wenn man das Netz immer mehr aufgebe, dann entziehe man sich seiner eigenen Geschäftsgrundlage. Wenn die letzten Automaten dann für eine Bankgrundversorgung abgeschafft werden, dann schwäche man selbst den ländlichen Raum. Problem dabei sei, einer Sparkasse verzeihe man viel weniger als anderen Banken. Die Sparkassen müssen soweit wie möglich in der Fläche vertreten bleiben und man müsse dafür kreative Lösungen suchen.

Kreisrat Reinhard hofft, Bargeldtaxi und Bargeldagenturen werden gut aufgenommen. Er ermuntert zu einem Pilotprojekt des Fraunhofer-Institutes, wo es um die Entwicklung einer App gehe, in der Dienstleistungen der Region zusammengefasst werden. Wichtig sei, dass die Angebote rentabel in den Gebieten angeboten werden können.

 

Zu Landrat Scherf als Verwaltungsratsvorsitzenden äußert er, dass die CSU nicht nachvollziehen könne, dass er sich bei der letzten Schließungswelle als Kreisrat schockiert gezeigt habe, fehlende Kundennähe angemahnt habe, Personalreduzierung verurteilt habe und die Abgrenzung zu Groß- und Internetbank angemahnt habe. Damals hätten alle Fraktionen auch festgestellt, dass die Sparkasse einen Kahlschlag betreibe. Später habe Landrat Scherf sein großes Missfallen in Bezug auf die Filialschließungen auch noch bestätigt. Er wäre der Meinung gewesen, dass eine öffentlich-rechtliche Bank hier unterstützen müsse. Heute vor 12 Monaten habe Kreisrat Reinhard in der Sitzung vom 28.07.2014 die Frage gestellt, ob es zu weiteren Filialschließungen kommen werde. Herr Feußner habe damals geantwortet, dass man momentan keine Schubladenpläne habe. Man werde die Strategie immer wieder neu justieren. Auch habe man einen neuen Verwaltungsrat bekommen, mit dem man das besprechen müsse. Momentan seien damals keine Änderungen im Filialnetz vorgesehen gewesen. Deswegen sagt Kreisrat Reinhard zu Landrat Scherf, dass die Haltwertzeit seiner Aussagen und Ziele nicht besonders lang gewesen seien. Landrat Scherf hätte seine Überzeugung gründlich und schnell über den Haufen geworfen. Das sei schade und eine Irreführung der Wähler. Als Verwaltungsratsvorsitzender habe Landrat Scherf Einfluss, er könne massiv auf Entscheidungen einwirken und mitentscheiden. Er möchte wissen, wo es mit der Sparkasse hingehen solle und ob es noch mehr Schließungen geben werde.

 

Landrat Scherf verweist auf die Tradition im Landkreis Miltenberg und im Kreistag, dass man geschlossen hinter der Sparkasse Miltenberg-Obernburg stehe und die Interessen der Sparkasse auch in der Vergangenheit nicht auf dem Altar parteipolitischer Interessen geopfert worden sei.

Herrn Feußners Aussagen in der Sitzung vom Juli 2014 entsprechen absolut der Wahrheit. Kreisrat Scherf findet es unanständig, hier Lüge zu unterstellen. Der Verwaltungsrat habe sich in den vergangenen Monaten sehr intensiv damit beschäftigt. Landrat Scherf betont, er habe die Verantwortung gemeinsam mit dem Verwaltungsrat, dass diese Sparkasse Miltenberg-Obernburg ihre Leistungsfähigkeit behalte und auch in Zukunft leistungsfähig sei. Da helfen weder Spekulationen, irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzen, wie auch in Kreisrat Reinhards Wortmeldung, sondern hier müsse Verantwortung wahrgenommen werden. Das große Ziel sei, eine leistungsfähige Sparkasse im Landkreis Miltenberg, aus dem Landkreis Miltenberg, für den Landkreis Miltenberg zu haben.

Auf die Aussage von Kreisrat Reinhard zu Scherfs Aussagen von 2009 bittet Landrat Scherf, korrekt zu bleiben. Er fasst aus dem Protokoll vom 5. März 2009 zusammen, dass der damalige Landrat über die Schließung der 14 von 44 Geschäftsstellen informiert habe und zitiert, „Kreisrat Scherf teilte mit, dass man aufgrund der geplanten Ausdünnung schockiert sei.“ Landrat Scherf findet, fünf Minuten nachdem man erfahren habe, dass 14 von 44 Geschäftsstellen geschlossen werden, dürfe man schockiert sein. Er glaubt, es sei vielen so ergangen.

Landrat Scherf zitiert weiter: „Bei der Reduzierung frage Kreisrat Scherf sich, wo die Kundennähe bleibe, worin der Unterschied zu Groß- oder Internetbanken bestehe und um wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich der Bestand reduziere.“ Daraufhin habe Landrat Schwing das erklärt und darauf hingewiesen, dass noch immer eine überdurchschnittliche Nähe zu den Kunden gegeben sei im Vergleich Geschäftsstellen zu Kundenanzahl. Er habe problemlos erklären können, wo der Unterschied zu den Großbanken sei. Unterschiede seien nämlich überhaupt nicht vorhanden. Die Sparkassen wie auch die Genossenschaftsbanken seien flächendeckend im Landkreis. Damit seien die Fragen von Kreisrat Scherf damals beantwortet.

Landrat Schwing habe in dieser Sitzung darauf verwiesen, detaillierte Fragen in der Sitzung im Juli des Jahres 2009 zu stellen, wenn der Vorstandsvorsitzende in die Sitzung kommen werde. Laut Protokoll der Sitzung des Kreistages vom 27. Juli 2009 seien aus keiner einzigen Fraktion noch Nachfragen gekommen, sondern der Dank aus allen Fraktionen für die gute Arbeit an die Sparkasse Miltenberg-Obernburg, auch in schwierigen Zeiten. Unter anderem sei in der Wortmeldung der CSU-Fraktion Dank und großes Kompliment für die Arbeit in dem Jahr, in dem die 14 von 44 Filialen geschlossen worden sind, ausgesprochen worden und es sei sogar von der CSU-Kreistagsfraktion darum gebeten worden, auch künftig dort, wo es nötig sei, Anpassungen vorzunehmen.

Landrat Scherf appelliert, weiterhin hinter ihrer Sparkasse Miltenberg-Obernburg zu stehen und das große Ziel des gesamten Kreistages, eine starke leistungsfähige Sparkasse Miltenberg zu erhalten, zu unterstützen. Wer jetzt nicht handele, werde später getrieben und könne dann nicht mehr selbst handeln.

 

Herr Feußner antwortet auf die Frage von Kreisrat Reinhard, dass die Frauenquote in Führungsebenen bei ca. 20% liege.

Die Anregung zur App vom Fraunhofer-Institut findet Herr Feußner interessant und die Sparkasse werde dies prüfen.

Zur Eigenständigkeit und Identität entgegnet Herr Feußner, dass die Sparkasse immer noch in 24 Orten vertreten sei. Die Erfahrung von 2009 habe gezeigt, dass das Konzept sehr erfolgreich gewesen sei. Natürlich habe man auch den ein oder anderen der 80.000 Kunden verloren, aber am Ende des Tages müsse man schon sehen, was man insgesamt damit gewonnen habe. Er habe großes Zutrauen in das jetzige Projekt.

 

Kreisrat Dr. Linduschka regt an, ein Gespräch mit der Raiffeisen-Volksbank zu führen, um gemeinsame SB-Stellen zu gründen.

Er bedauert, dass Kreisrat Reinhard das Thema Sparkassenschließungen so polarisiert habe. Vieles von dem, was Kreisrat Reinhard gesagt habe, habe er bereits vor ein paar Wochen bei facebook gelesen. Dort habe der Kollege Berthold Rüth einen Text eingestellt, der teilweise wörtlich in der heutigen Argumentation von Kreisrat Reinhard vorgekommen sei. Dazu habe er eine konkrete Nachfrage an Herrn Feußer. In dieser Argumentation in facebook stehe, dass es bemerkenswert sei, dass Sparkassen in Aschaffenburg und Würzburg in den letzten Jahren bis heute keinerlei solcher Schließungsmaßnahmen ergreifen mussten. Im Main-Echo-Bericht vom Samstag sei berichtet worden, dass diese Sparkassen kein so dichtes Filialnetz hätten. Kreisrat Dr. Linduschka geht davon aus, dass deren Filialnetze nicht anders seien als im Landkreis Miltenberg. Die Kreisräte glauben den Aussagen von Herrn Feußner, dass der Landkreis Miltenberg mit der Filialausstattung immer noch stärker sei als vergleichbare Sparkassen. Nun höre er von Kreisrat Rüth, dass in den Nachbarlandkreisen die Sparkassen auch nicht stärker belastet seien und die Sparkasse Miltenberg-Obernburg Filialen gar nicht schließen müsste.

 

Herr Feußner antwortet, dass die Kooperationsgespräche in der Vergangenheit gescheitert seien. Im Moment gebe es offenbar andere Kooperationsbemühungen in andere Richtungen.

Zum Thema Geschäftsstellennetz erwidert Herr Feußner, dass die Faktenlage relativ klar sei. Es sei ein großer Unterschied, da es sich um große städtische Gebiete und daher auch um eine andere Dichte handele. Die Sparkasse Miltenberg-Obernburg versorge bei 127.000 Einwohnern und 30 Geschäftsstellen im Schnitt 4.200 Bürger mit einer Geschäftsstelle. In Bayern ist der Schnitt der Sparkassen bei 5.400 Bürgern. Die Sparkasse Miltenberg-Obernburg sei in Bezug auf Geschäftsstellen überdurchschnittlich. Wenn die Umsetzungen realisiert worden sind, habe man eine Zweigstellendichte von 5.500 Menschen, d.h. man sei ein wenig über Bayerndurchschnitt.

 

Kreisrätin Münzel äußert sich verwundert über die von Kreisrat Reinhard angesprochene mögliche Fusion. Eine eigenständige Sparkasse sei für sie sehr wichtig und daran möchte sie so lange wie möglich festhalten.

Sie weist die CSU-Fraktion darauf hin, dass die Schließungen auch vom Verwaltungsratsmitglied der CSU beschlossen worden sei.

Kreisrätin Münzel steht den Schließungen allerdings auch kritisch gegenüber. Jedoch ändern sich die Zeiten, und auch das Konsumentinnen- und Konsumentenverhalten werde sich in nächster Zeit nicht ändern. Ebenfalls stehe sie dem Interneteinkauf und dem Online-banking sehr kritisch gegenüber, da durch dieses veränderte Konsumverhalten die Dörfer ausbluten.

Sie schließt sich Herrn Kreisrat Reinhard und Herrn Kreisrat Dr. Linduschka an und appelliert, noch einmal zu überlegen, ob nicht doch die Automaten aufgestellt bleiben könnten.

 

Herr Feußner erwidert, dass die Eigenständigkeit ein sehr hohes Gut sei und die Politik darauf achten solle, dass Verantwortung in der Region bleibe. Allerdings nütze es nichts, eigenständig, aber nicht leistungsfähig zu sein. Dies sei der Arbeitsauftrag, auch aus den Klausuren des Verwaltungsrates, dass man eine eigenständige und starke Sparkasse ist. Eigenständig allein nütze auch der Kommunalpolitik nichts. Man brauche einen Risikopuffer und eine Ertragslage, damit man leistungsfähig bleiben könne.

Der Sparkasse sei es wichtig, mit allen Vertretern aus der Eigentümerschaft, diese Diskussion zu führen. Man habe allerdings ausdrücklich keine politische Diskussion im Verwaltungsrat. Man habe eine Diskussion im Sinne von Nutzungsverhalten und betriebswirtschaftlichen Daten etc. geführt. Für die Sparkasse sei der Verwaltungsrat und das Sparkassengesetz ausschlaggebend. Diese Diskussion müsse auch außerhalb der Öffentlichkeit geführt werden.

Die Sparkasse Miltenberg-Obernburg habe die Veränderungen als Gesamtkonzept beschlossen, dafür habe er das 100%-ige Votum des Verwaltungsrates, deshalb werde die Sparkasse dieses auch zu 100% umsetzen.

 

Kreisrat Oettinger stellt fest, dass der Verwaltungsrat gemeinsam mit dem Vorsitzenden einstimmig diese Geschäftspolitik beschlossen habe und dass man daher nicht mehr diskutieren müsse. Vielleicht wäre es vernünftiger gewesen, die jeweils eigenen Verwaltungsratsmitglieder vorher zu instruieren.

Er möchte von Herrn Feußner wissen, wie die Sparkasse 2019/2020 aussehe.

 

Landrat Scherf betont, dass die Verwaltungsratsmitglieder, auch wenn sie vom Kreistag gewählt seien, kein imperatives Mandat hätten. Sie hätten den Auftrag, im Sinne des Landkreises zu handeln und Verantwortung wahrzunehmen. Dies hätten alle Verwaltungsratsmitglieder mit großer Verantwortlichkeit und mit großer Kompetenz getan.

 

Herr Feußner geht davon aus, dass es 2019 noch Regionalbanken gebe, und auch die Sparkasse Miltenberg-Obernburg noch vertreten sein werde. Wie viele Filialen noch vorhanden sein werden, könne nicht beantwortet werden. Herr Feußner glaube weiterhin an das Geschäftsmodell. Am Ende würden dies die Kunden entscheiden.

 

Auf Nachfrage von Kreisrat Dr. Steidl entgegnet Herr Feußner, dass Geschäftsmodelle und Strategie von Unternehmen im Vorstand und Verwaltungsrat diskutiert werde. Er komme auch gerne in den Kreistag und diskutierte und erläutere alles. Aber man müsse auch die Verantwortung für das Unternehmen dort lassen, wo sie hingehöre. Eine öffentliche Diskussion hält Herr Feußner nicht für sinnvoll.

 

Kreisrat Dr. Kaiser merkt an, dass Geschäftsstellenschließungen schmerzlich, aber betriebswirtschaftlich unumgänglich seien. Er betont, dass die Gerüchteküche von einigen für die Sparkasse schädlich gewesen sei.

Kreisrat Dr. Kaiser möchte Informationen zur Mithaftung bei der Bayern LB.

 

Herr Feußner teilt zur Bayern LB mit, dass die Sparkasse mit dem Thema stille Einlagen überproportional in Relation zu den absoluten Zahlen beteiligt sei. In Relation.

Man habe jetzt auch das Thema LBS in der Bilanz. Man durfte den Verkauf der LBS übernehmen. Die LBS hat die bayerischen Sparkassen 800 Mio. Euro gekostet. Da sei die SPK mit dabei, aber nicht mehr überproportional.

Auch beim Thema Bayern LB geht’s natürlich darum, dass die Darlehen, die die Bayern LB der Hypo Alpe Adria gegeben habe, als Eigenkapital ersetzt werden müssen.

Das Verfassungsgericht habe gestern in Österreich das Thema Schuldenschnitt wieder einkassiert. Nichts destotrotz gebe es jetzt einen Vergleich. Nach Bayern werden 1,23 Milliarden Euro gehen, die dann an die Bayern LB weitergereicht werde. Dies habe natürlich Auswirkungen auch auf die Unternehmenswerte der Bayern LB. Man habe allerdings schon im letzten Jahr Vorsorge getroffen sowohl für Bayern LB als auch für LBS.

Das Abenteuer Bayern LB habe man sehr ausführlich auch im Verwaltungsrat letztes Jahr vorgestellt und auch die neuen Beträge dazu genannt.

 

Kreisrat Rüth stellt klar, der Vorstandsvorsitzende habe im Aufsichtsrat kein Stimmrecht und dass einzig und allein die Mitglieder des Verwaltungsrates Stimmen habe.

Zur Aussage von Herrn Feußner, man solle die Sachen nicht politisch diskutieren, steht im Gegensatz wiederum seine Aussage, man müsse darauf achten, dass Verantwortung in der Region bleibt. Kreisrat Rüth stellt fest, dass man die Argumente nicht hin und her schieben könne. Der Kreistag sei in der Verantwortung. Wenn sieben Leute im Verwaltungsrat aus dem Kreistag Entscheidungen treffen, könne man nicht sagen, der Kreistag hätte damit überhaupt nichts zu tun.

Kreisrat Rüth spricht Kreisrat Dr. Linduschka an, dass er bitte richtig und vollständig zitieren solle. Er habe ausdrücklich in seinem Beitrag in facebook darauf hingewiesen, dass man städtische und ländliche Regionen nicht miteinander vergleichen könne.

Zu Kreisrat Dr. Kaiser bemerkt Kreisrat Rüth, dass die Bayern LB zwar keine Meisterleistung vollbracht habe, aber zu 50% sei immer auch die Sparkasse dabei gewesen. Es habe zwar Geld gekostet, aber man müsse auch wissen, dass der Freistaat Bayern mit Steuergeldern natürlich auch die Verlustanteile der Sparkasse Miltenberg-Obernburg trage.

 

Landrat Scherf entgegnet, dass der Verwaltungsrat dem Landkreis verpflichtet sei. Alle sieben Mitglieder haben in sehr guter verantwortungsvoller Weise im vergangenen Jahr gearbeitet und gemeinsam ihre Verantwortung wahrgenommen, dass ihre Sparkasse Miltenberg-Obernburg leistungsfähig bleibe und selbständig handeln kann. Da sei es vollkommen egal, welcher Partei sie angehörten. Sie seien dem Landkreis Miltenberg und der Sparkasse gegenüber verantwortlich und man werde in einigen Jahren daran gemessen. Deswegen danke er jedem Verwaltungsratsmitglied einzeln und persönlich für den sachorientierten und objektiven Einsatz.

 

Herr Feußner ergänzt zur Bayern LB, dass 50% der Beteiligungen bei den Sparkassen liegen. Er weist aber auch darauf hin, dass es die Nord-West-LB auch so schlecht gegangen sei. Das eine sei ein „schwarz“-gerichtetes Institut, das andere ein „rot“-gerichtetes Institut gewesen. Die Nord-West-LB gebe es definitiv nicht mehr, die Bayern LB sei aus Bürgergeld gerettet worden. Dass Teile von der Sparkasse übernommen worden seien, passiere aus einem guten Grund. Die Staatsregierung wisse genau, was sie tue, da die Konsequenz daraus völlig klar sei. Deshalb solle man keine Wirtschaftspolitik über Kreditinstitute machen.

 

Kreisrat Dr. Fahn verurteilt den Versuch von den Kreisräten Reinhard und Rüth, den Verwaltungsrat schlecht zu machen. Es habe einen einstimmigen Beschluss zu diesem Konzept gegeben.

Die Eigenständigkeit der Sparkasse müsse bewahrt werden.

 

Kreisrat Schüßler erklärt, dass er als betroffener Bürgermeister um die Situation der Finanzbranche wisse. Allerdings werde ein weiteres Stück Infrastruktur fehlen, wenn die neuen Umsetzungen kommen. Ebenso werde die Gewerbesteuer um 5-10% verringert.

Er bittet darum, das Serviceangebot mit den Automaten beizubehalten.

Er richtet die Bitte an Landrat Scherf, noch einmal wohlwollend mit dem Verwaltungsrat über die Maßnahmen zu sprechen.

 

Landrat Scherf zeigt Verständnis für die Bürgermeister. Allerdings könne man das Kundenverhalten nicht verändern. Wenn gewisse Maßnahmen wirtschaftlich nicht tragbar seien, müsse verantwortlich gehandelt und dieses neue Paket geschnürt werden.

 

Herr Feußner ergänzt, dass er Verständnis für die Nöte habe. Die Sparkasse habe allerdings nur das Potential, um in neue Projekte zu investieren.

 

Kreisrätin Becker fragt, ob nach Miesbach bei uns im Landkreis Miltenberg auch ein Controlling stattgefunden habe.

 

Herr Feußner erklärt, dass die Verhältnisse zur Sparkasse völlig andere als in Miesbach seien. Es habe einen Auftrag des Bayerischen Innenministeriums auf Empfehlung des Landtages zu einer Sonderprüfung zu diesen Fällen gegeben. Das Ergebnis dieser Sonderprüfung liege vor. Es gebe in Bayern nicht an einer Stelle solche Verhältnisse wie in Miesbach. Das gelte auch für die Sparkasse Miltenberg-Obernburg.

 

Kreisrat Reinhard merkt an, dass seine Aussage zur Fusion als Problem gemeint gewesen und in keinster Weise ein erstrebenswertes Ziel sei.

Zu Herrn Feußner sagt er, dass er dessen Aussagen aus dem Juli 2014 nicht als falsch erachte. Bei seiner Einschätzung wäre es lediglich um die widersprüchlichen Aussagen von Landrat Scherf gegangen.

 

Landrat Scherf betont nochmals, dass es zur Schließung von Geschäftsstellen keine Widersprüche in seinen Aussagen in der damaligen Sitzung in 2009 und heute gebe.

 

Kreisrat Rüth erklärt, dass er bereits im April 2015 ein Schreiben an Landrat Scherf und Herrn Feußner sowie an die Verwaltungsräte zur Kenntnisnahme geschickt habe, worin er die Frage aufgeworfen habe, ob im Landkreis Miltenberg als Raum mit besonderem Handlungsbedarf auch Zweigstellen geschlossen werden. Er habe eine Antwort bekommen und es habe dann auch noch ein Gespräch mit Landrat Scherf stattgefunden. Es gehe Kreisrat Rüth darum, dass man den Landkreis Miltenberg als Raum mit besonderem Handlungsbedarf mit allen möglichen Leistungen versorgen könne. Deshalb habe er ganz früh wissen wollen, was passieren werde. Er findet es schade, dass man nicht die vorhandenen Kräfte und Potentiale nutze, um eine Lösung zu finden, die den Menschen gerecht werde.

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