Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Erste Erfahrungen mit dem neuen Grünabfallkonzept;
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BezeichnungInhalt
Sitzung:27.03.2014   NU/001/2014 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Frau Heim informiert über die ersten Erfahrungen mit dem neuen Grünabfallkonzept:

 

Im Mai letzten Jahres beschloss der Ausschuss für Natur- und Umweltschutz, das Grünabfallkonzept des Landkreises zu überarbeiten. U.a. war beschlossen worden, die energetische Verwertung der holzigen Gartenabfälle auf 30 % zu erhöhen. Dementsprechend wurde bei der Neuausschreibung die Grünabfallverwertung in vier Lose aufgeteilt, nämlich in

·       die energetische Verwertung von 3.750 t holziger Gartenabfälle/Jahr sowie

·       die Kompostierung von 8.760 Tonnen krautiger Abfälle/Jahr, aufgeteilt in drei gleiche Lose zu je 2.920 Tonnen, damit auch kleinere Kompostieranlagen oder an Kompost interessierte Landwirte sich an der Ausschreibung beteiligen können.

 

Dass sich die Landwirte nicht für die Kompostierung der krautigen Abfälle erwärmen konnten, hat bereits das letztjährige Ausschreibungsergebnis gezeigt, da kein Landwirt die Unterlagen anforderte. Die Aufträge wurden somit an die Firma Humuswerk Mains-Spessart GmbH & Co. KG, Gemünden (1 Los) sowie die Fa. Zeller Naturenergie GmbH & Co. KG, Mutterstadt (2 Lose) vergeben. Für die Landkreisverwaltung bedeutet die Abholung der krautigen Abfälle durch mehrere Firmen und die gleichmäßige Verteilung der krautigen Grünabfallmengen auf drei Lose einen erhöhten Dispositionsaufwand.

 

Wesentlich schwer wiegender für die ordnungsgemäße Verwertung, insbesondere der holzigen, Gartenabfälle ist die Tatsache, dass die Gartenabfälle vor Ort auf den gemeindlichen Grünabfallsammelplätzen nicht ordnungsgemäß getrennt werden. So werden, entweder mangels Überwachung durch geeignetes Personal oder in Einzelfällen evtl. auch durch Unwissenheit der Aufsichtspersonen krautige und holzige Gartenabfälle vermischt quer über den gemeindlichen Grünabfallsammelplatz verteilt abgeladen und ggf. noch durch gemeindliches Personal zusammengeschoben. Das führt dazu, dass die Grünabfälle bei der Abholung auf den gemeindlichen Sammelplätzen durch die Fa. AWN Service GmbH nicht mehr in holzige und krautige Abfälle getrennt werden können -davon abgesehen, dass dies auch nicht im Aufgabenumfang der Fa. AWN Service GmbH enthalten ist-. Eine ordnungsgemäße Verwertung ist dann nicht mehr möglich. So mussten gleich bei der ersten Abholung von Garten- und Grünabfällen im Januar 2014 ein Teil der holzigen Gartenabfälle kompostiert werden, da durch die Vermischung mit Krautigem eine energetische Verwertung als holziger Gartenabfall nicht möglich war.

 

Erschwerend kam hinzu, dass manche gemeindliche Grünabfallsammelplätze schlecht befestigt sind und beim Zusammenschieben der Gartenabfälle durch Gemeindepersonal größere Mengen Erde untergemischt wurden, was ebenfalls insbesondere die energetische Verwertung wesentlich erschwert.

 

Die Gemeinden haben wir bereits mit Rundschreiben vom 14.01.2014 auf die strikte Trennung von holzigen und krautigen Gartenabfällen auf den gemeindlichen Grünabfallsammelplätzen hingewiesen. Außerdem ist diese Trennung bereits in der seit 01.01.2009 gültigen Zweckvereinbarung zur Erfassung von Garten- und Grünabfällen und zur Unterstützung des Landkreises bei dieser Aufgabe zwischen den Gemeinden und dem Landkreis Miltenberg enthalten (§ 3 Nr. 1 der Zweckvereinbarung). Hier ist auch bereits geregelt, dass die gemeindlichen Grünabfallsammelplätze eingezäunt und zu den Öffnungszeiten überwacht sein müssen. Dies ist auch nicht bei allen gemeindlichen Plätzen gegeben und die Öffnungszeiten divergieren stark. Wir sind daher bereits mit den Bürgermeisten in Verhandlung, um für alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises bezüglich der Grünabfallentsorgung ein vergleichbares Angebot zu erhalten.

 

Der Kompostplatz Erlenbach fungiert seit 01.01.2014 als reiner Grünabfallsammelplatz für die Gemeinden Elsenfeld, Erlenbach und Obernburg sowie als Übergabeplatz für Garten- und Grünabfälle. Hier können, wie beschlossen, gebührenpflichtig anzuliefernde Garten- und Grünabfälle während der Öffnungszeiten der Müllumladestation und gebührenfreie Garten- und Grünabfälle aus den Gemeinden Elsenfeld, Erlenbach und Obernburg donnerstags und freitags von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr (18:00 Uhr) sowie samstags von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr angeliefert werden. Übergangsweise bis 31.03.2014 ist die gebührenfreie Anlieferung von Garten- und Grünabfällen aus Elsenfeld, Erlenbach und Obernburg noch während der sonstigen Öffnungszeiten der Müllumladestation auf dem Wertstoffhof möglich, damit sich die Bürgerinnen und Bürger aus diesen Gemeinden an die neuen Anlieferzeiten gewöhnen können.

 

Die Anlieferung der von der Fa. AWN Service GmbH auf den gemeindlichen Grünabfallsammelplätzen eingesammelten Gartenabfälle sowie die Abholung der Abfälle erfolgt von Montag bis Donnerstag zwischen 8:00 Uhr und 16:00 Uhr. Die Grünabfälle werden von unserem Personal mit dem eigens dafür beschafften Radlader verladen.

 

Der Betrieb des Grünabfallsammelplatzes funktionierte bisher nahezu reibungslos. Die Trennung zwischen holzigen und krautigen Gartenabfällen ist dank der Aufsicht unseres Personals ordentlich. Soweit außerhalb der Anlieferzeiten für Elsenfeld, Erlenbach und Obernburg kein Personal zugegen ist erfolgt die Überwachung der Grünabfallanlieferung durch Kameras.

 

Allmählich gewöhnen sich die Elsenfelder, Erlenbacher und Obernburger auch an die Öffnungszeiten für ihren Grünabfallsammelplatz, so dass die Grüngutcontainer auf dem Wertstoffhof planmäßig entfernt und anderweitig genutzt werden können. Auch die Grünabfallverwerter haben die Abholzeiten verinnerlicht, nachdem jede Firma einmal freitags abgewiesen wurde.

Somit fehlt für den ordnungsgemäßen Betrieb des Grünabfallsammelplatzes nur noch der bestellte, aber noch nicht gelieferte Bürocontainer.

 

Der Verkauf von Kompost und Rindenmulch ist ebenfalls ab Anfang April geplant.

 

 

Kreisrat Kern bedankt sich für den Bericht und erzählt, er sei vor der Sitzung kurz in Erlenbach gewesen, um sich das Ganze einmal anzuschauen. Er sei über den Andrang überrascht gewesen. Die Durchführung werde gut gemacht, der einzige Kritikpunkt, wie schon gesagt worden sei, seien die Öffnungszeiten. Im Prinzip sei es also eine gute Sache, die gut angenommen werde. Die fehlende Abbiegespur komme ja bald.

Man habe ja über das Grüngutkonzept lange diskutiert und am 30.09.2013 einige wichtige Punkte aufgeführt, z.B. ein einheitliches und kundenorientiertes Mindestangebot an Öffnungszeiten, eine nutzer- und servicefreundliche Gestaltung der Grünabfallsammelplätze und Kontrollen zur Abweisung von Fremdanlieferern. Er fragt, wie es mit den noch nicht behandelten Punkten aussehe.

 

Frau Heim antwortet, man stehe mit den Gemeinden in Verhandlung und habe bereits Gespräche bezüglich der Öffnungszeiten geführt, damit es vergleichbar werde und ein vergleichbares Angebot für die Bürgerinnen und Bürger möglich werde. Man sei also daran.

 

Landrat Schwing fügt hinzu, es sei momentan viel los und Hochkonjunktur, gerade durch die nun milde Witterung.

 

Kreisrat Eck fragt nach, ob es Annahmen zur Entspannung auf dem Wertstoffhof gebe.

 

Frau Heim antwortet, man habe ja bereits vor einigen Jahren beschlossen, dass Grüngutanlieferungen aus den Gemeinden (nicht Elsenfeld, Erlenbach und Obernburg) gebührenpflichtig seien, da Grüngutsammelplätze vor Ort seien. Wenn diese also in Erlenbach anliefern würden, würde es etwas kosten. Dies habe bereits zu einer Entlastung geführt. Es werde schon zu einer Entlastung führen, aber müsse sich erst einspielen, da diejenigen, die nur Grüngut anliefern, direkt zum Platz fahren können. Daher werde in diesen Fällen der Wertstoffhof nicht blockiert.

 

Auf Rückfrage von Kreisrat Dr. Linduschka antwortet Frau Heim, bei Grüngutanlieferung müsse man nicht erst in das Büro des Wertstoffhofes, sondern könne seit Januar direkt zum Grüngutplatz während der Öffnungszeiten.

 

Kreisrat Reinhard bemerkt, Sulzbach und Niedernberg möchten nach wie vor ihre eigene Schiene beibehalten, trotzdem wolle man aber auch die Öffnungszeiten anpassen und habe daher eine Anfrage gestartet.

Frau Heim antwortet, sie gehe davon aus, dass dies klappe.

 

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.

 

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