Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Wirtschaftliche Situation aus dem Blickwinkel IHK, HWK und BMWV

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Sitzung:25.06.2020   WT/001/2020 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Für die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aschaffenburg gibt Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Freundt anhand beiliegender Präsentation einen Einblick in den aktuellen Konjunkturbericht. In den ersten vier Monaten seien bei etwa zwei Dritteln der Befragten die Umsätze gesunken, 41 Prozent stuften ihre Lage als schlecht ein. Etwa die Hälfte habe personell reagiert – mit Kurzarbeit, Nichtverlängerung befristeter Stellen und betriebsbedingten Kündigungen. Die Hälfte klage über wegbrechende Aufträge, die Unterbrechung der Lieferkette bereite einem Drittel Sorgen. Vor allem in der Tourismusbranche sei die Liquidität teilweise existenzbedrohend. Hier sähen sogar 91 Prozent eine schlechte Geschäftslage, im Baugewerbe dagegen sei die Lage relativ gut. Herr Dr. Freundt sieht den einen oder anderen Hoffnungsschimmer und lobt den Einsatz der Überbrückungshilfen. Es gelte dabei, manche Dinge in der Krise als Chance zu sehen und keine Horrorszenarien zu entwerfen.

 

Für die Handwerkskammer (HWK) berichtet Björn Salg anhand beiliegender Präsentation von teilweise erheblichen Umsatzeinbrüchen, die aber nicht alle Branchen gleichermaßen betroffen hätten.

 

In der aktuellen Konjunkturumfrage, in der die Mitglieder bis Anfang April befragt worden waren, hätten alle Branchen im Vergleich zum Vorjahresquartal von einer schlechteren Geschäftslage berichtet. Besonders betroffen gewesen seien die Gesundheitsbranche und persönliche Dienstleistungen. Diese Branchen, aber auch das Kfz-Handwerk, hätten über deutlich sinkende Auftragseingänge und rückgängige Umsätze berichtet. Das Nahrungsmittelhandwerk sei ebenfalls stark betroffen. Durchweg alle Branchen schätzten die Geschäftslage im zweiten Quartal 2020 deutlich schlechter ein als im ersten Quartal. Obwohl die aktuelle Konjunkturumfrage noch laufe, sei aber der Trend zu stabiler oder positiver Erwartung der Geschäftslage erkennbar. In Sachen Ausbildung vermeldete er ein zweistelliges Minus bei der Zahl der Ausbildungen. Die HWK versuche aber, mit verschiedenen Maßnahmen gezielt junge Leute anzusprechen.

 

Laut Beatrice Brenner vom Bundesverband mittelständischer Wirtschaft habe in den Unternehmen der Umstieg auf das Home-Office gut geklappt, auch wenn die Umsetzung der Datenschutz- und Arbeitsplatzrichtlinien nicht immer eingehalten worden sei. Die Hilfsgelder für Solo-Selbstständige hätten sich teilweise lange verzögert, auch seien Kredite für Unternehmen nicht so unkompliziert geflossen wie ursprünglich angekündigt. Die Stundung von Sozialbeiträgen und Steuern habe geholfen, allerdings müssten diese dennoch bezahlt werden. Sie zeigt sich dankbar für das Instrument der Kurzarbeit, das rund die Hälfte der Betriebe in Anspruch genommen habe. Viele Firmen hätten die Digitalisierung genutzt, kreative Lösungen entwickelt und alternative Geschäftsmodelle entwickelt. Die Umsetzung der Mehrwertsteuerregelung sei für manche „ein Monsteraufwand“. Der Bundes- und Landespolitik gelte ein dickes Lob für die Bereitstellung der Hilfen.

 

 

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