Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Betriebserkundung von Oswald Elektromotoren GmbH - Träger des Deutschen Umweltpreises

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Sitzung:23.10.2017   WT/002/2017 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Interessante Einblicke in die Arbeit des Miltenberger Elektromotorenherstellers Oswald nimmt Landrat Jens Marco Scherf sowie die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus. Vor Beginn der Ausschusssitzung führt Firmenchef Johannes Oswald die Gäste durch seinen Betrieb.

 

Bundesweite Bekanntheit habe das Familienunternehmen jüngst durch die Verleihung des Bundesumweltpreises erlangt, erklärt Landrat Jens Marco Scherf einleitend. Oswald trage mit der Fertigung seiner Motoren einen Beitrag zur Energieeinsparung bei, sagt er und betont, dass das Energiesparen im Landkreis schon seit Jahren Früchte trage. Erkennbar sei dies daran, dass der Energieverbrauch seit Jahren stagniert, das Bruttoinlandsprodukt aber stetig steigt.

 

Johannes Oswald stellt dem Ausschuss sein Unternehmen vor, das einen Teil des benötigten Stroms selbst herstellt – etwa aus Wasserkraft, mittels eines Blockheizkraftwerks und Photovoltaik. Es sei möglich, Photovoltaik zu installieren, ohne Subventionen in Anspruch zu nehmen, sagt er und hatte für seine eigene 400-Kilowatt-Anlage eine Amortisationsdauer von 17 Jahren errechnet.

Sein Unternehmen sei vor allem im Bereich der drehmomentstarken Torque-Motoren eine Größe, erklärt der Firmenchef und verweist darauf, dass diese Motoren in der Lage seien, bei gleichem Gehäusevolumen wie herkömmliche Motoren ein Vielfaches an Kraft zu liefern – und dies bei einer um bis zum Faktor zehn höheren Dynamik. Da nur Elektromotoren gebaut werden, lege man Wert auf eine breite Kundenpalette, sagte Oswald. Dazu gehörten unter anderem Motoren für Karosseriepressen. Mit diesen Motoren sei eine Energieeinsparung von 80 Prozent bei gleichzeitiger Produktionssteigerung erreicht worden. Statt zweier Anlagen sei somit nur noch eine notwendig, erklärt er und nennt als angenehme Nebenerscheinungen weniger Flächenverbrauch und Materialeinsatz.

Zum Einsatz kommen die Motoren unter anderem auch in Schredderantrieben, in Sägemaschinen für Solarzellen, in kleinen Windkraftwerken, in Wasserkraftwerken, in Radantrieben für mobile Hafenkräne, in Schiffsantrieben, Fahrsimulatoren und Automobilprüfständen. Zudem arbeite Oswald auch in einem internationalen Forscherverband an der Entwicklung von supraleitenden Elektromotoren für den Antrieb von Flugzeugen. Oswald zeigt sich stolz auf sein 182 Mitarbeiter- starkes Team mit 20 Auszubildenden, dem er den Bundesumweltpreis verdanke.

Oswald und Ausbildungsleiter Jörg Götzinger führen die Kreisrätinnen und Kreisräte anschließend in zwei Gruppen durch das Unternehmen. Zu ihnen stößt Seniorchef Bernhard Oswald, der den Gruppen das Prinzip des Supraleiters erklärte.

 

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