Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Bericht Straßenbaumaßnahmen

BezeichnungInhalt
Sitzung:16.10.2017   KT/004/2017 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Kreistags nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Herr Aldenhoff, Fachbereichsleiter Straßenbau des Staatlichen Bauamtes Aschaffenburg, trägt einen Rück- und Ausblick über die Straßenbaumaßnahmen der Bundes-, Staatsstraßen und Kreisstraßen anhand beiliegender Präsentation vor.

 

 

Kreisrat Wolz möchte wissen, warum seitens des Staatlichen Bauamtes wenig bis kein Interesse an einem Gesamtkonzept für die Region Südspessart bestehe.

Weiterhin fragt er nach den Kosten der Ortsumfahrung Stadtprozelten ohne Hochwasserschutz.

Auch erkundigt er sich, warum die Kosten für die Faulbachbrücke nicht dem Ansatz entsprechen.

 

Kreisrätin Wolf-Pleßmann freut sich, dass der Bau des Kreisels in Kleinheubach endlich beginne. Die Kleinheubacher hätten allerdings sehr viel mit Lärm zu kämpfen. Daher möchte sie wissen, ob eine Lärmschutzmauer geplant sei.

 

Kreisrat Dr. Fahn schließt sich der Frage von Kreisrat Wolz nach den Kosten für die Ortsumfahrung in Stadtprozelten an. Insgesamt wäre ein Gesamtverkehrskonzept für den Südspessart sinnvoller. Er fragt nach dem Ergebnis einer Verkehrsbefragung, die in Stadtprozelten im September 2016 stattgefunden habe, um den innerörtlichen Quell- und Zielverkehr zu ermitteln.

Auch merkt er an, dass der geplante Kreisel in Sulzbach in der Präsentation nicht erwähnt worden sei. Es seien schon Leute vom Straßenbauamt dort gewesen und hätten festgestellt, dass der derzeitige Zustand an der Kreuzung in der schlechtesten Stufe liege, und dass ein Kreisel in Sulzbach sehr gut wäre.

Das Gesamtverkehrskonzept in Sulzbach sei Kreisrat Dr. Fahn noch nicht ganz klar. Er möchte wissen, was im Detail in diesem Gesamtverkehrskonzept besprochen werde und inwieweit konkret geplant werde.

Weiterhin möchte er wissen, ob es nicht sinnvoll sei, zunächst das Gesamtverkehrskonzept zu entwickeln und dann erst konkrete Trassen vorschlage.

 

Herr Aldenhoff erklärt, dass das Staatliche Bauamt an einem Gesamtverkehrskonzept im Südspessart interessiert sei. Dazu diene auch die Befragung, die im Mai 2016 stattgefunden habe. Durch die Befragung sollen die Verkehrszahlen der allgemeinen Verkehrszählung angeglichen werden. Dann habe man entsprechende Ergebnisse. Bei der Verkehrszählung in Stadtprozelten z.B. habe man festgestellt, dass der Verkehr bei der allgemeinen Verkehrszählung auf der 2315 zurückgegangen sei. Im Bereich zwischen Dorf- und Stadtprozelten sei man bei knapp 4.000 Fahrzeugen, bei der Verkehrsbefragung seien es über 5.100 Fahrzeuge, die in Stadtprozelten seien. Wenn man dies gegenüberstelle, habe man eine Differenz von 1.100 Fahrzeugen. In dem Bereich werde auch der Quell- und Zielverkehr sein.

 

In Kleinheubach sei keine Lärmschutzwand vorgesehen, so Aldenhoff. Im Bereich des Kreisverkehrsplatzes habe man nirgends Überschreitungen von Lärmpegeln, die eine Lärmvorsorge auslösten. Im Ausbaubereich Richtung Laudenbach seien die Grenzwerte erheblich höher. Daher habe man im Bereich des ehemaligen Parkplatzes schon eine Seitenablagerung errichtet, die dann auch für Kleinheubach entsprechend Lärmschutz bedeute. Dies sei allerdings ohne einen rechtlichen Anspruch darauf gemacht worden.

 

Den Kreisverkehrsplatz in Sulzbach habe das Staatliche Bauamt positiv entschieden. Im Moment hänge es am Markt Sulzbach, da dort noch eine Diskussion über die Lichtsignalanlage geführt werde. Seitens des Seniorenbeirates gebe es Bedenken gegen einen Kreisverkehr, weil bei einem Kreisverkehrsplatz die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger nicht eindeutig geregelt seien. Es sei tatsächlich so, wenn man aus einem Kreisverkehrsplatz rausfahre, müsse man dem Fußgänger Vorrang geben. Wenn man in einen Kreisverkehrsplatz reinfahre, habe der Autofahrer Vorfahrt. Letztendlich entscheide in diesem Fall der Markt Sulzbach, die anderen beiden Baulastträger stünden parat.

 

Zum Gesamtverkehrskonzept erklärt Herr Aldenhoff, dass es zwei große Verkehrskonzepte gebe. Das Verkehrsmodell Bayerischer Untermain, das jetzt auf die aktuellen Verkehrszahlen fortgeschrieben werden solle. Dies habe sich im Wesentlichen damit befasst, wie sich der Ausbau der B 469 und der Begleitmaßnahmen auf das Straßennetz auswirke. Das alte Verkehrsmodell, was jetzt fortgeschrieben werde, habe auch eine Ertüchtigung der Maintalbahn mit beinhaltet, heißt, unter welchen Bedingungen bekomme man wieviel Personen in die Maintalbahn. Dies habe man monetär über den Benzinpreis versucht. Die Maintalbahn habe momentan 3.000 Fahrgäste, die nach Aschaffenburg pendeln. Man sei zu dem Ergebnis gekommen, man komme auf ca. 6.000 Fahrgäste, wenn man die Bedingungen optimiere und den Kraftfahrzeugverkehr ausbremse oder reduziere. 73.000 Fahrten stehen 3.000 Fahrten aus derselben Richtung auf der Maintalbahn gegenüber. Die Bachgaubahn erhält eine Förderung, wenn 1000 Fahrgäste prognostiziert werden.

 

Zu den Kosten der Faulbachbrücke erklärt Herr Aldenhoff, dass erste Maßnahmen ursprünglich dieses Jahr beginnen sollten, der zweite Abschnitt 2018. Bei der Ausschreibung habe man mit der Firma verhandelt, die nicht in diesem Jahr anfangen wollte, sondern konzentriert, wenn man wieder an das Bachbett herandürfe, die Maßnahme in einem Jahr durchbauen.

 

Bei der Ortsumfahrung Stadtprozelten sei das Staatliche Bauamt nicht Herr des Verfahrens. Dazu müsse Frau Bürgermeisterin Kappes befragt werden, so Aldenhoff.

 

Kreisrat Kuhn vermisst die Maßnahme der B 47 –Deckenerneuerung in der Ortsdurchfahrt Schneeberg. Er bittet, diese Maßnahme in den dringlichen Bedarf aufzunehmen.

 

Herr Aldenhoff nimmt die Bitte mit.

 

Zu dem Ausbau der B 469 im Norden, das sehr autobahnähnlich werde, möchte Kreisrat Stich wissen, ob das Tempolimit fallen könne und was gegen Mautverweigerer gemacht werde.

 

Herr Aldenhoff antwortet, dass die B 469 bereits bemautet sei, daher werde sich diesbezüglich nichts ändern. Die B 469 sei vom Straßenrecht her eine Autobahn, werde allerdings als Bundesstraße bezeichnet.

Das Tempolimit habe die Kreisverwaltungsbehörde zu entscheiden.

 

Landrat Scherf ergänzt, dass das Tempolimit nach den entsprechenden fachlichen Stellungnahmen beurteilt werde. Die Unfallzahlen seien zwar nicht signifikant zurückgegangen, aber man habe gleichzeitig parallel eine stetige Zunahme der Verkehrslast. Die Schwere der Unfälle sei zurückgegangen.

 

Herr Aldenhoff sagt, dass sich die Verkehrssicherheitsprobleme trotz der Geschwindigkeitsbegrenzung nicht wesentlich zum Positiven verändert hätten. Dagegen werde durch den Ausbau etwas getan. Der Oberbau sei nicht mehr ausreichend, die Entwässerung sei kaputt, der Mittelstreifen sei nicht in Ordnung und die Seitenstreifen fehlten.

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