Wichtige Tipps für Lehrkräfte zur mentalen Gesundheit

Rolf Stockum
Der Heilpraktiker für Psychotherapie, Rolf Stockum, gab den Lehrkräften wichtige Tipps, wie sie Überlastungen erkennen und wie sie darauf reagieren sollten. Foto: Winfried Zang

Mit dem Thema „Mentale Gesundheit“ hat sich am Donnerstag, 23. Oktober, ein Filmnachmittag im Erlenbacher Kino Passage befasst. 25 Lehrkräfte erhielten wertvolle Impulse, wie sie eigene Überlastung erkennen, für sich selbst sorgen können und wo sie Unterstützungsmöglichkeiten finden.

Die Kooperationsveranstaltung der GesundheitsregionPlus, der AOK und des Heilpraktikers für Psychotherapie, Rolf Stockum, wurde zunächst von Stockum sowie Rudi Großmann, Vorsitzender des Direktionsbeirats als Vertreter der Versicherten, eröffnet. Für die AOK sei die Prävention eines der größten Themen, erklärte Andreas Peschanel, stellvertretender Direktor der AOK Aschaffenburg. Zurzeit betreue man etwa 2.000 Krankengeldfälle, davon seien rund 30 Prozent Fälle von psychischer Erkrankung. Viele davon seien schwere Fälle mit unterschiedlichsten Ursachen. Darunter seien viele junge Menschen, die mit ihrer Situation in der Schule oder der allgemeinen Lage nicht zurechtkämen. „Man merkt, dass junge Menschen immer mehr überfordert sind“, so Peschanel.

Eine passende Einführung bot der Film „Seelenstark – Sven Hannawalds Sprung zurück ins Leben“. Darin erzählte Hannawald offen von seinem Burnout, dem Absturz nach großen sportlichen Erfolgen und seinem Weg zurück zu mentaler Stärke und innerer Balance. Der Film vermittelte auch Hoffnung, denn mit der richtigen Behandlung ist das Überwinden dieser Krankheit möglich. Dabei gilt: Je länger man nichts unternimmt, desto länger dauert die Gesundung.

Welche Probleme auf Menschen im Alltag lauern, wusste Rolf Stockum, der aus seiner Tätigkeit als Heilpraktiker für Psychotherapie Beispiele nennen konnte. Als Hauptursache für mentale Probleme identifizierte er Stress, Fehlernährung und Bewegungsmangel.
Konflikte, Existenzbedrohung – etwa durch Schulen, Medien und hier besonders die sozialen Netzwerke – sowie Überlastung und Überforderung: Die Stressbelastungen seien vielfältig, so Stockum. Krisenlagen machten sie etwa in Autoimmunerkrankungen, Tinnitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Kopfschmerzen und vielen weiteren bemerkbar.

Es sei wichtig, Überlastungen möglichst früh zu erkennen, um Erkrankungen abwehren zu können. Stockum verglich dies mit einem Akku in unterschiedlichen Phasen der Ladung und zeigte, dass man diesen Akku nie in den roten Bereich kommen lassen dürfe. Starke bis totale Erschöpfungen und Kraftlosigkeit müssten ärztlich abgeklärt werden, sagte er.
Im Übrigen seien Depressionen eine gefährliche Erkrankung, die unbehandelt auch zu Suiziden führen könnten. Als Leitsymptome für eine drohende Depression nannte er eine depressive, gedrückte Stimmung, ein verminderter Antrieb mit erhöhter Ermüdbarkeit oder sogar dauerhafter Erschöpfung und der Verlust an Interesse und Lebensfreude. Dazu kämen viele Nebensymptome wie verminderte Konzentration, vermindertes Selbstwertgefühl, Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit, Schlafstörungen, sozialer Rückzug und Gefühle der Hoffnungslosigkeit – um nur einige zu nennen. Wenn mindestens zwei Wochen lang mindestens zwei Leit- und zwei Nebensymptome auftreten, sei wahrscheinlich eine leichte Depression vorhanden und man solle schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Kommen weitere Symptome hinzu, sei man dringend behandlungsbedürftig. Sollte man zur Erkenntnis kommen, dass man Hilfe benötigt, gebe es mehrere Anlaufstellen: Die Hausärzte seien sehr sensibilisiert, im Internet könne man unter www.deutsche-depressionshilfe.de und im Chat unter www.krisenchat Hilfe finden, die Telefon-Seelsorge stehe unter Telefon 1110111 parat. Lehrkräfte könnten sich niedrigschwellig auch unter www.schulberatung.bayern.de/ueber-uns#fuer-lehrkräfte informieren, unter der Nummer 116117 könne man Termine für eine psychotherapeutische Sprechstunde anfragen.

Stockum rief in Erinnerung, dass die Ernährung von großer Bedeutung sei, denn im Magen-Darm-Trakt fänden rund 80 Prozent aller Immunreaktionen statt. Fehlernährung, Medikamente und Suchtgifte störten das Biom – mit gravierenden Folgen. Aktuelle Studien zeigten kausale Zusammenhänge von Depressionen, Darm/Mikrobiom und Mitochondrien auf, wusste er. Daher empfahl er eine sogenannte psycho-immunologisch optimierte Ernährung. Zuviel Zucker sei nicht gut, sagte er. Während die Menschen in früheren Zeiten nur für kurze Zeit im Jahr über Zucker verfügten – in den Erntemonaten im Sommer und Herbst –, sei Zucker heute ständig verfügbar und in vielen Lebensmitteln verarbeitet.
Immer mehr Menschen hätten auch mit den modernen Getreidezüchtungen Probleme.
Denen empfahl er, Urgetreide, am besten in Bio-Qualität, auszuprobieren – etwa Emmer, Einkorn, Dinkel und Hafer.

Die Lehrkräfte bekamen von Stockum eine Liste von empfehlenswerten Nahrungsmitteln.
Aber auch manche Nahrungsergänzungsmittel wie Omega 3, Selen und Vitamin D3 seien immunrelevant, erklärte er und verwies auf die Seite www.eatsmarter.de und die NDR-Ernährungs-Docs. Zu guter Letzt gab Stockum noch Tipps für Entspannung – etwa Power-Napping, progressive Muskelentspannung, Pilates, Waldbaden und Atemtraining, um einige wenige zu nennen.

Zurück zur Newsübersicht

Einstellungen gespeichert

Datenschutzeinstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.

You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close