Vier Verabschiedungen und ein Dienstjubiläum im Staatlichen Schulamt
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat das Staatliche Schulamt am Montag, 7. Juli, vier Lehrkräfte in den Ruhestand verabschiedet, ein Lehrer wurde für 25-jährige Dienstzeit ausgezeichnet. Die künftigen Pensionäre hätten den Ruhestand natürlich verdient, so der Fachliche Leiter des Schulamts, Schulamtsdirektor Ulrich Wohlmuth, auf der anderen Seite hätte er sie gerne behalten.
Im Landratsamt dankte Monika Wolf-Pleßmann, weitere Stellvertreterin des Landrats, den Lehrkräften für ihren jahrzehntelangen Einsatz, für das viele Herzblut, die Geduld und die Leidenschaft, die sie in ihrer täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geleistet haben. Pleßmann, die selbst Lehrerin war, bescheinigte ihnen, einen wertvollen Beitrag zur Bildung der jungen Menschen geleistet und Spuren hinterlassen zu haben. Sie hätten in einer Schulwelt, in der sich in den letzten Jahren sehr viel verändert habe, nicht nur Wissen, sondern auch Werte, Orientierung und wichtige Lebenskompetenzen vermittelt.
Viele besonderen Momente werden Ihnen bleiben“, sagte die Stellvertreterin des Landrats – etwa der Augenblick, wenn ein Kind das Lesen gelernt oder verstanden hat, wie die Division funktioniert. Oft hätten die Lehrkräfte die Sorgen und Nöte der Kinder mit nach Hause genommen und nach Lösungen gesucht, bescheinigte sie den vier Ruhestandslehrkräften. Sie hätten im Laufe ihrer Dienstzeit Generationen von Schülerinnen und Schülern beeinflusst, lobte sie, auch wenn das viel Geduld, Energie und Einsatz gefordert habe.

Sie wünschte allen eine noch möglichst lange Zeit voller Freude und Gesundheit und Zeit für Muße, ohne auf die Uhr schauen zu müssen.
Für den Vorsitzenden des Personalrats, Horst Kern, sind Jubiläums- und Verabschiedungsfeiern mit die schönsten Veranstaltungen im Gegensatz zu anderen, zu denen er gerufen werde, „weil es brennt.“ Der langjährig aktive Pädagoge bescheinigte den Geehrten und Verabschiedeten, alles „supergut“ gemacht zu haben. Sie hätten einen Beruf ergriffen, für den sie berufen waren, sagte er und gab zu: „Ich werde euch alle vermissen.“ Die in den Ruhestand Gehenden seien nicht gleichwertig zu ersetzen, stellte er fest und seufzte: „Wir würden euch sehr brauchen, aber ihr habt auch das Recht, zu gehen.“ Zum Abschluss plauderte er noch aus dem Nähkästchen: „Über niemanden, der heute hier sitzt, hat es je Beschwerden gegeben.“
Ulrich Wohlmuth, der mit Schulamtsdirektor Michael Brummer gekommen war, verpackte seine Abschiedsworte in einige humorvolle Sätze. Nun, da man die Lehrkräfte über viele Jahre „gehegt und gepflegt“ habe, gingen sie auf dem „Zenit ihres Arbeitslebens“ in den Ruhestand, sagte er zu den Pädagogen, die den Spaß gerne mitmachten. Die Lücke werde nur schwer zu schließen sein, glaubte er. Was bleibe, seien viele Erinnerungen an besondere Momente. Mit Fähigkeiten wie Frustrationstoleranz, positivem Denken, kommunikativen Fähigkeiten und vielen weiteren hätten sie sich in den Dienst der Schule gestellt, lobte er.
Nach Übergabe der Urkunden ließen mehrere Lehrkräfte Anekdoten aus den letzten Jahren Revue passieren, auch der ehemalige Schulamtsleiter Karl Grün beteiligte sich daran. Eindrücklich bestätigten zwei Lehrerinnen, dass stets die Hausmeister die heimlichen Chefs der Schule seien. So erinnerte sich eine Lehrerin daran, dass sie gleich zu Beginn ihrer Schulzeit vom Hausmeister in das Klassenzimmer gebracht wurde, wo er ihr eine Anleitung gab, wie sie die Tafel korrekt zu wischen hat. Und auch an das sogenannte Federgeld – 20 Mark zu Anfang des Schuljahres für Schulmaterial – konnten sich einige gut entsinnen.
Eine Urkunde für 25-jährige Dienstzeit bekam Dominik Metz (Grund- und Mittelschule Großwallstadt), in den Ruhestand gehen Michael Büttner (Grundschule Leidersbach), Gerlinde Löhr-Eidel (Grundschule Elsenfeld), Christiana Siegner (Grundschule Kirchzell) und Susanne Weiß (Grundschule Miltenberg).