Verleihung von Sprachdiplomen an Schülerinnen und Schüler der Deutschklassen

Erstmals wurden im Großen Sitzungssaal des Landratsamts Diplome des Deutschen Sprachdiploms der Stufe I (DSD I) an Schülerinnen und Schüler der Deutschklassen verliehen. Ein starkes Zeichen des Landkreises für Integration, Bildung und Engagement.
Eröffnet wurde die Feier von Markus Denk, dem Klassenlehrer der Deutschklasse Elsenfeld und DSD-Koordinator auf Schulamtsebene. Er würdigte die Bedeutung des DSD I als ersten international anerkannten Sprachnachweis. Schulamtsdirektor Harald Frankenberger betonte, wie viel Ausdauer, Mut und Einsatz die Vorbereitung auf die Prüfung erfordere – und wie stolz die Jugendlichen auf ihre Leistung sein können.
Besonderen Eindruck machte die Rede eines Teilnehmers. Der Schüler Daniel berichtete offen von seinem Weg durch die Deutschklasse, seinen Ängsten und seiner Freude über das Bestehen der Prüfung. „Ich hatte Angst, dass ich es nicht schaffe. Aber meine Lehrer haben mich ermutigt. Jetzt bin ich stolz – und weiß, ich kann noch mehr schaffen“, sagte er. Die Zuhörenden reagierten mit großem Applaus.
Viele der anwesenden Jugendlichen kannten das Landratsamt beispielsweise von ihrer Ankunft aus den Ankerzentren oder diverser Behördentermine. Umso bedeutungsvoller war nun dieser aktuelle Anlass: Diesmal kamen sie als erfolgreiche Prüflinge – mit einem neuen Blick auf ihre Möglichkeiten und eine Zukunft in Deutschland.
Ergänzt wurde die Veranstaltung durch ein Rahmenprogramm: Helena Wilmerding vom Büro des Landrats stellte den Jugendlichen anschaulich ihre Aufgaben sowie die Arbeit der Behörde vor. Sie wies zudem auf Ausbildungsplätze und berufliche Möglichkeiten im Landratsamt hin. Besonders beeindruckt zeigte sich die Gruppe bei der Besichtigung des Lagezentrums, wo in Katastrophenlagen der Krisenstab tagt. Bianca Amsel vom SG31 Sicherheit und Ordnung präsentierte das Landratsamt so nochmal von einer ganz anderen Seite. Anschaulich beschrieb sie, wie es zu einem Katastrophenfall kommen könnte und was dann alles für wen wo im Landkreis zu tun ist. Darüber hinaus erklärte Amsel, den Schülerinnen und Schülern, wie man sich in einer Notsituation richtig verhält – von der ersten Einschätzung der Lage bis zum Absetzen eines Notrufs – und welche Nummern in welchen Situationen zu wählen sind, um schnell und gezielt Hilfe zu erhalten.
Der Stolz war an diesem Vormittag spürbar – bei den Jugendlichen, ihren Lehrkräften und den Vertretern der Schulaufsicht. Mit dem DSD I halten die jungen Menschen nicht nur ein Zertifikat in den Händen, sondern auch einen Schlüssel für ihre schulische und berufliche Zukunft in Deutschland.
Text: Markus Denk und Beate Klug; bearbeitet von Landratsamt Miltenberg