Sechs Medizinstudierende gehen im Landkreis zur „Summer School“

Mit dem Projekt Main.Landarzt versucht die Gesundheitsregion plus seit sechs Jahren, die hausärztliche Versorgung im Landkreis Miltenberg zu sichern. Ein Bestandteil dieses Vorhabens ist das Famulaturprogramm, auch „Summer School“ genannt. Die
Teilnehmenden können hier in vier Wochen ihre Hausarzt- oder Klinikfamulatur im Landkreis ableisten – perfekt organisiert von der Gesundheitsregion.
Am Montag, 1. September, kamen sechs Medizinstudierende im Miltenberger Landratsamt zusammen, wo sie von der Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus, Isabella Zerritsch, der stellvertretenden Landrätin Monika Wolf-Pleßmann und der Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Regina Roloff, empfangen wurden. Die drei Männer und Frauen kommen von den Universitäten Erlangen, Würzburg, Ulm, Göttingen und Tübingen, sie befinden sich zumeist im sechsten Semester, ein Student ist im neunten Semester.
Erfahren haben sie vom Famulaturprogramm fast ausnahmslos durch Kommilitonen, die schon daran teilgenommen haben. Eine Studentin nannte das „sehr attraktive Programm“ als Grund für ihre Bewerbung, ein anderer empfand die Kombination aus Landarzt-Alltag und Rahmenprogramm als sehr gut. Es sei sehr schön, „wenn sich das Programm unter den Studierenden herumspricht“, freute sich Isabella Zerritsch und machte ihnen schon einmal Appetit auf den Landkreis, indem sie einen farbenprächtigen Imagefilm der Region zeigte.
Eigentlich finde man im Landkreis Miltenberg alles außer einem Opernhaus, fand stellvertretende Landrätin Monika Wolf-Pleßmann, als sie die wichtigsten Fakten zum Landkreis vorstellte. Er sei verkehrsmäßig gut gelegen, habe eine leistungsstarke
Wirtschaft inmitten eines prachtvollen Naturraums zwischen Spessart und Odenwald. Die Region lade zum Radfahren und Wandern ein, den Genuss finde man bei Wein, Bier und Whisky – also ein wunderbarer Ort, um hier zu leben und zu arbeiten. „Der ländliche Raum hat Zukunft“, fand Wolf-Pleßmann, die sich freuen würde, Studierende später einmal als Arzt oder Ärztin im Landkreis wiederzusehen.
Für die Studierenden war auch der Vortrag von Isabella Zerritsch zur Gesundheitsregion plus interessant, die der Landkreis Miltenberg schon seit 2015 mit Leben erfüllt. Hier werde etwa in den Arbeitskreisen „Gesundheitsversorgung“, „Gesundheitsförderung und
Prävention“ sowie „Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung“ daran gearbeitet, die Strukturen zu stärken und zu verbessern. In dem Gesundheitsnetzwerk seien sehr viele Akteure des Gesundheitswesens aktiv, zeigte sie und verwies auf ein weiteres
interessantes Angebot, den Weiterbildungsverbund für angehende Fachärztinnen und Fachärzte für Allgemeinmedizin. Sie können im Landkreis innerhalb von 60 Monaten ihre ambulante und klinische Weiterbildung absolvieren – und das strukturiert mit
Planungssicherheit, Rotationsmöglichkeiten in verschiedene Fachgebiete und attraktiver Vergütung.
Das Programm, das den Studierenden in Miltenberg geboten wird, umfasst nicht nur die Arbeit in Klinik und Arztpraxis, sondern darüber hinaus jeweils mittwochs und an zwei Freitagsterminen auch attraktive Fort- und Weiterbildungsangebote. Dazu gehören ein
Besuch in einer Kinderarztpraxis in Miltenberg, ein ganzer Tag mit verschiedenen Schwerpunkten in der Helios-Klinik Erlenbach sowie ein Kochkurs mit der AOK Aschaffenburg zum Thema „Mediterrane Küche – sonnig, frisch und lecker“. Die Sparkasse Aschaffenburg-Miltenberg informiert zum Thema „Praxisgründung“, in der Caritas-Erziehungsberatung erwartet die Teilnehmenden ein Vortrag über „Psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen“. Bei der BKK Akzo Nobel in Obernburg geht es
um das Thema Arbeitsmedizin und betriebliches Gesundheitsmanagement, auch ein Austausch zu aktuellen gesundheitspolitischen Fragen steht an. Beim BRK in Obernburg ist ein Workshop zum Thema „Atemwegssicherung“ geplant. Bei einem Besuch im
Gesundheitsamt Miltenberg wird Leiterin Dr. Regina Roloff über die Aufgaben und Leitungen des Amts informieren.
Eine Stadtführung in Miltenberg, ein Golf-Nachmittag auf dem Sansenhof fehlt nicht, den Abschluss bildet eine Weinwanderung in Bürgstadt mit gemeinsamem Abendessen. Die finanzielle Unterstützung des Hartmannbunds, der Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg sowie des ärztlichen Kreisverbands Aschaffenburg trägt zur erfolgreichen Umsetzung der Summer School bei.