Offene Gärten ziehen viele Garteninteressierte an

Es dürfte eine vierstellige Zahl von Garteninteressierten gewesen sein, die beim Tag der Offenen Gartentür am Sonntag, 1. Juni, die sechs im Landkreis Miltenberg zugänglichen Privatgärten anschauten, sich austauschten und viele Ideen mit nach Hause nahmen. Alleine im Garten der Familie Neckermann-Straub, in dem sich stellvertretender Landrat Bernd Schötterl umschaute, waren es am frühen Nachmittag schon deutlich über 200.
Im zertifizierten Naturgarten von Margit Neckermann-Straub und Roland Straub fühlte sich Schötterl sichtlich wohl: Hier darf das Gras wachsen, im Schatten eines alten Nussbaums und eines Esskastanienbaums lässt es sich im Sommer sehr gut aushalten. Es ist, wie Margit Neckermann-Straub sagte, in erster Linie ein Garten zum Erholen – aber auch der macht Arbeit. In einer Ecke baut die Familie Gemüse zum Eigenbedarf an: Im Hochbeet wachsen Möhren, Salat und Kohlrabi. Die grünen Köstlichkeiten werden – wenn die Schnecken der Familie keinen Strich durch die Rechnung machen –, den Speiseplan der nächsten Wochen bereichern. Blühende Stauden bieten dem Auge farbenprächtige Anblicke und hinter jeder Ecke öffnen sich Blicke, die weitere Details des Gartens preisgeben. Bewässert wird der Garten über zwei Zisternen, was angesichts der Südlage eine sinnvolle Maßnahme ist. Auch Josef Rodenfels, zweiter Vorsitzender des Kreisverbands für Garten und Landschaft, zeigte sich beim Rundgang sehr angetan von dem kleinen Idyll, das sich in verschiedenen Etagen am Hang entlangzieht. Aber auch zum Erholen ist Platz: Ein Tisch mit Stühlen bietet Gelegenheit zur Muße und zur Entspannung.
Der naturnahe Garten ist auch bei den Vögeln beliebt, die hier gerne nisten, da sie zur Aufzucht der Jungen viele Insekten finden. Kein Wunder, dass das Naturparadies auch als vogelfreundlicher Garten zertifiziert ist. Margit Neckermann-Straub und Roland Straub teilen sich darin die Arbeit. Während Margit
Ideen für die Planung des Gartens entwickelt, ist Roland Straub das „Arbeitstier“, er ist aber auch für die künstlerische Gestaltung verantwortlich: An einigen Stellen sieht man Dinge, die er aus Altmetall erschaffen hat – etwa einen metallenen Amor, der ihm viel Mühe bereitet hat.
Gabriel Abt, Fachberater für Gartenkultur und Landespflege, gefiel beim Rundgang zudem die Tatsache, dass die nach Süden ausgerichtete Hausseite mit wildem Wein bewachsen ist. Die Fassadenbegrünung sorgt nicht nur für frische Grüntöne, sie entfaltet im Hausinneren bei Sonneneinstrahlung auch eine beträchtliche Kühlwirkung.
Abt hatte am Sonntag alle geöffneten Gärten abgefahren und berichtete von großem Interesse in Niedernberg, Mömlingen, Klingenberg-Trennfurt, Mönchberg sowie einem weiteren in Großheubach offenen Garten. Wer Interesse hat, im nächsten Jahr sein Gartenparadies zu zeigen – egal ob groß oder klein, ob Küchen- oder Kräutergarten, ob Nutz- oder Ziergarten – wendet sich an Gabriel Abt (Telefon: 09371/501-582, E-Mail: gabriel.abt@lra-mil.de).