Netzwerk SchuleWirtschaft Miltenberg besucht Bäckerei Hench

Geschäftsführer Thomas und Felix Hench zeigen den Betrieb
Bei einem Rundgang durch die Miltenberger Bäckerei Hench zeigten die Geschäftsführer Thomas und Felix Hench dem Arbeitskreis SchuleWirtschaft den Betrieb, ehe Fragen rund um das Thema Ausbildung diskutiert wurden. Foto: Harald Frankenberger

21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerks SchuleWirtschaft aus weiterführenden Schulen, Ausbildungsbetrieben und berufsorientierenden Institutionen haben sich unter Leitung des Vorsitzenden Harald Frankenberger zur Sommersitzung in der Bäckerei-Konditorei-Café Hench in Miltenberg getroffen.

Die Wahl war auf den Betrieb gefallen, da kleinere, eher familiär ausgerichtete handwerkliche Betriebe die Herausforderungen der Fachkräfte- und Ausbildungssituation besonders spüren. Gleichzeitig scheinen bei einem großen Teil der Absolventinnen und Absolventen – vor allem der Mittelschulen – die Chancen einer dualen Ausbildung im Handwerk immer mehr ins Hintertreffen zu geraten.

Die Geschäftsführer Thomas und Felix Hench stellten sich als Vertreter der achten und neunten Bäcker-Generation vor und zeigten die lange Geschichte der Bäckerei seit 1753 auf. Die Bäckermeister beschrieben die Entwicklung des Bäckereihandwerks in den letzten Jahrzehnten sowie die Probleme, die sich nicht nur im Bäckerhandwerk durch eine offenbar sinkende Wertschätzung der handwerklichen Arbeit ergeben. Ausführlich beschrieben sie, wie sie durch hohe Qualitätsstandards, geschickte Personalführung und sinnvolle Investitionen ihren Betrieb für die Zukunft sichern.

Schwerpunkt des Rundgangs waren die Produktionsstätten im Untergeschoss. Dabei betonten die Bäckermeister, dass die modernen Geräte zwar die Arbeit einfacher, schneller und zeitlich besser planbar machen, jedoch eine fundierte Ausbildung zum Bäckergesellen oder Bäckermeister unerlässlich sei, um mit unterschiedlichen Anforderungen sowie wechselnden Bedingungen klarzukommen. Erstaunlich war es zu hören, dass die meisten der rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits seit Jahren oder gar Jahrzehnten in der Firma tätig sind. Bedauerlich für die Ausbildungssituation sei, dass immer weniger von der Schule Abgehende ernsthaftes Interesse am Bäckereihandwerk oder am Verkauf zeigen, was sich beispielsweise in sehr kurzfristigen Bewerbungen für Praktika widerspiegelt. Ein Praktikum sei aber nach wie vor die beste Möglichkeit, Tätigkeiten in einer Bäckerei kennenzulernen, Geschmack daran zu finden und sich unabhängig von Schulnoten für eine Einstellung als Auszubildender zu empfehlen.

Die Sitzung wurde nach dem Rundgang im Café mit Fragen und Diskussionen fortgesetzt. Thomas Hench wünschte sich eine Steigerung der Wertschätzung des Handwerks, welche in den letzten Jahren bei vielen Menschen verloren gegangen sei. Ihm sei bewusst, dass vor allem die Mittelschulen durch ihre intensive Berufsorientierung viel Unterstützung leisten und dass es eine gesamtgesellschaftliche Frage sei, weshalb eine Ausbildung in einem Handwerksberuf derzeit bei Jugendlichen und Eltern häufig nicht an erster Stelle stehe.

Thomas und Felix Hench verabschiedeten sich anschließend, da ihr Arbeitstag als Bäcker nach wie vor gegen zwei Uhr morgens beginnt. Harald Frankenberger dankte herzlich für die freundliche Aufnahme in der Bäckerei sowie die umfassenden, interessanten Informationen und Anregungen für die schulische Berufsorientierung. Er könne sich keine besseren Werbebotschafter für eine Ausbildung im Handwerk vorstellen als Vater und Sohn Hench.

Frankenberger und Taoufik Hamid (Handwerkskammer in Aschaffenburg) gingen anschließend auf die Ergebnisse einer berufsorientierenden Veranstaltung für Lehrkräfte an Mittelschulen aus Aschaffenburg und Miltenberg im Mai in der Handwerkskammer ein. Die Angebote und Materialien zur Unterstützung des Berufswahlprozesses an den Schulen wurden vorgestellt und die Kontaktaufnahme angeregt. Die Verantwortlichen für die Berufsorientierung an Mittelschulen im Landkreis Miltenberg hatten weiterhin eine Taskcard entwickelt, in der den Schulen Angebote und Materialien zur Berufsorientierung übersichtlich präsentiert werden und die durch Ergänzungen stets aktuell gehalten werden soll.

Frankenberger informierte weiter über einen Beschluss des Vorstands, den Namen "Arbeitskreis SchuleWirtschaft Miltenberg" in "Netzwerk SchuleWirtschaft Miltenberg" zu ändern, um die einheitliche Namensgebung in Bayern beizubehalten. In der Sitzung waren auch die Teilnehmenden des Förderprogramms "Talent und Verantwortung" 2025/26 ausgewählt worden. Erfreulicherweise kann mit zwölf Schülerinnen und Schülern (bei 16 Bewerbungen) seit Langem wieder die Höchstgrenze ausgeschöpft werden. Ebenfalls sehr erfreulich ist die angestiegene Beteiligung der Mittel- gegenüber den Realschulen. Start des Programms wird am Freitag, 26. September, um 14 Uhr im Teampark Hobbach sein.

Sehr erfreulich und begrüßenswert ist es für das Netzwerk, dass mit Simon Schmitt, Ausbildungsleiter der Vereinigten Volksband Raiffeisenbank, ein kompetenter und engagierter Bewerber für den Vorstand gefunden werden konnte. Nachdem Schmitt sich vorgestellt hatte, wurde er mit großer Mehrheit bei einer Enthaltung in den Vorstand gewählt.

Text: Harald Frankenberger; bearbeitet von Landratsamt Miltenberg

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