Leidersbachbrücke für eine Millionen Euro neu gebaut
Rund eine Million Euro investiert der Landkreis Miltenberg in diesem Jahr in den Ersatzneubau der Brücke über den Leidersbach. Die alte Brücke war in einem sehr schlechten Zustand und konnte nicht mehr wirtschaftlich instandgesetzt werden. Nun steht die neue Brücke; bis Ende November sollen die Restarbeiten abgeschlossen werden.
Der Landkreis gibt laut Landrat Jens Marco Scherf in jedem Jahr zwischen 1,5 und 1,8 Millionen Euro für die Instandhaltung des Straßennetzes aus, koordiniert werden die Arbeiten vom Staatlichen Bauamt, mit dem der Landkreis eine gute Kooperation pflegt. Wie Scherf am Freitag, 8. November, in Leidersbach im Beisein des Leiters des Staatlichen Bauamts, Klaus Schwab, der Projektleiterin Jennifer Pfaff und dem Abteilungsleiter für Brückenbau, Klaus Waigand, erklärte, sei es wichtig, trotz schwieriger Kommunalfinanzen darauf zu achten, dass nicht wieder, wie in im Jahrzehnt bis 2010, ein erheblicher Investitionsstau entsteht. Dies werde in den kommenden Jahren eine enorme Herausforderung, verwies Scherf auf die sich weiter verschärfende strukturelle Unwucht in der staatlichen Finanzierung der Kommunen.
Laut Bauamtsleiter Klaus Schwab lege man jährlich gemeinsam mit dem Bauausschuss des Kreises eine Prioritätenliste vor, die anschließend nach Freigabe des Haushalts durch den Kreistag abgearbeitet werde. Größte Maßnahme in 2024 sei der Ersatzneubau der Leidersbachbrücke, sagte er. Nach der Auftragsvergabe im September 2023 an die Firmen Glöckle Hoch- und Tiefbau sowie Bauinstandsetzung Schmidt sei Anfang März
2024 mit den Arbeiten begonnen worden, trug Schwab vor und wies auf die Herausforderungen des Bauvorhabens hin. So handele es sich dabei um ein Bauwerk mitten in der engen Ortsdurchfahrt, die an jedem Tag von rund 5.400 Fahrzeugen befahren wird – vergleichbar mit dem Niveau einer gut belasteten Staatsstraße. Nachdem man keine leistungsfähige Umleitungsstrecke habe finden können, sei es nach intensiven
Verhandlungen mit Grundstückseigentümern gelungen, eine kleine innerörtliche Umleitung zu realisieren. Darüber zeigten sich Landrat und Bauamtsleiter froh, denn eine überörtliche Umleitung hätte einen Umweg von mindestens 18 Kilometern bedeutet, so dass die Rettungsfristen nicht hätten eingehalten werden können. Als Hindernis hätten sich die im Untergrund verlegten Leitungen erwiesen, die man mit großem Aufwand habe neu
verlegen müssen, blickte Schwab zurück.
Der Bau selbst sei sehr aufwendig gewesen, unter anderem auch aufgrund der Einbringung von Großbohrpfählen zur Gründung. Die neue Brücke sei aber eine deutliche Verbesserung gegenüber der vorherigen, verwies der Bauamtsleiter auf eine deutlich verbesserte Durchflusssituation. So betrage die lichte Weite der Brücke nun fünf Meter (vorher drei Meter), die lichte Höhe einen Meter (zuvor 90 Zentimeter). Ein weiteres
eingebrachtes Durchflussrohr soll vor allem bei Hochwasser die Abflusssituation verbessern. Nachdem die Brücke nun belastbarer gebaut wurde, werde der Bau darüber hinaus mit 380.000 Euro aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes gefördert, so dass beim Landkreis nur noch rund 620.000 Euro verbleiben.
Auch Leidersbachs Bürgermeister Michael Schüssler freute sich über die Fertigstellung der Brücke. Die Umleitung habe gut funktioniert, sagte er und lobte die guten Absprachen zwischen allen Beteiligten sowie das Verständnis der Anwohnerschaft während der Bauzeit.
Die Brücke ist mittlerweile wieder befahrbar, die Ampel wird noch in Betrieb bleiben, bis die Rückbauarbeiten abgeschlossen sind. Auch im Bachbett sind noch einige Arbeiten zu erledigen, bis die komplette Baumaßnahme beendet ist. Das soll bis Ende November der Fall sein.