Ja zu kompakter Berufsschul-Variante in Miltenberg

Großer Sitzungssaal
Foto: Medienzentrum Landratsamt Miltenberg

Einstimmig hat sich der Ausschuss für Energie, Bau und Verkehr am Dienstag, 29. Juli, nach rund einstündiger Diskussion dafür ausgesprochen, die sogenannte kompakte Variante bei der Generalsanierung der Berufsschule am aktuellen Standort in Miltenberg voranzutreiben.

Seit sich der Ausschuss mit einer Generalsanierung, beziehungsweise einem Neubau beschäftigt, hat sich einiges getan im Hinblick auf Bauvarianten und Kosten. War man anfangs noch von vier Bauvarianten ausgegangen bei Kosten von bis zu über 80 Millionen Euro, so ist mittlerweile nur noch eine Variante übrig: eine kompakte Variante in L-Form, über deren Kosten in der Sitzung nichts bekannt wurde. Darauf habe sich der Bauausschuss zuvor geeinigt, führte Kreisbaumeister Andreas Wosnik in das Thema ein.
Als Gründe für die Kompaktvariante nannte er nicht nur die deutlich geringeren Kosten, sondern auch die bessere Verteilung der Gebäude und der Freiflächen auf dem Grundstück. Zurzeit befinde man sich noch im Stadium der noch nicht abgeschlossenen Eigenplanung, sagte er, es handele sich weder um eine Entwurfsplanung noch eine Genehmigungsplanung. Die nun gezeigte Variante diene vielmehr dazu, möglichst konkrete Anforderungen für die Planung zu formulieren, so Wosnik. Später werde es einen Wettbewerb geben, in den eventuell bessere Ideen eingebracht werden könnten.

In der kompakten Variante solle möglichst viel vom Gebäude erhalten werden, dazu komme ein relativ großer Bereich im Erdgeschoss, in dem Werkstattflächen Platz finden, aber auch Flächen flexibel angepasst werden können. Im Erdgeschoss sollen zudem Bereiche für Aula und Verwaltung entstehen. Im ersten Obergeschoss werden Verwaltungsräume angesiedelt sowie weitere Werkstatträume und Klassenzimmer. In einem weiteren Geschoss könnten zusätzliche Räume Platz finden. Dem Kreisbauamt schwebe vor, einen Generalübernehmer für den Bau zu finden, so Wosnik. Um schnell zu bauen, müsse man aber im Herbst wissen, was man will, sagte er und stellte fest, dass er zurzeit keine Alternative sehe, die zu weiteren Einsparungen führen würde. Um voranzukommen, dürfe man den Planungsprozess nicht aufhalten, appellierte er an den Ausschuss und bezog sich auf Presseveröffentlichungen, wonach Alternativstandorte für einen Neubau geprüft werden sollten.

Genau das allerdings wollte die CSU-Fraktion, die eine „grobe Prüfung“ in den nächsten vier Wochen anregte. Das sahen mehrere Kreistagsmitglieder anders und argumentierten, dass es nur schnell vorangehen könne, wenn konkret die vom Kreisbauamt vorgelegte Variante weiterverfolgt wird. Auch sei nur schwer vorstellbar, dass in nur vier Wochen grundsätzlich neue Erkenntnisse vorliegen würden. Beim genannten Alternativstandort geht es um das Gelände am alten Bahnhof in Miltenberg. Dazu müsste allerdings die Stadt Miltenberg laut dem Kreisbaumeister schnellstens sagen, welche Fläche sie zu welchen Konditionen bereitstellen würde.

Sowohl für den Kreisbaumeister wie auch stellvertretenden Landrat Bernd Schötterl kommt es darauf an, möglichst schnell in die konkrete Planung zu gehen und weitere Verzögerungen zu vermeiden. „Wir wollen möglichst schnell und so günstig bauen wie es geht“, sagte Schötterl. Der Kreisbaumeister stimmte zu: Man wolle „das Notwendige“ bauen – und das im Sinne des Handwerks und der Schule sowie in finanziell tragbarem Rahmen. Dazu gehöre auch, dass man die Schule in Systembauweise errichten wolle, um die Bauzeit zu verkürzen. Im Übrigen erledige man bis zur Leistungsphase III die Planungen mit eigenem Personal, was dem Landkreis 640.000 Euro spare gegenüber einer Vergabe dieser Leistungen.

„Der Planungsprozess ist gut und tief durchdacht“, sagte ein Kreisrat und forderte dazu auf, keine Zeit mehr zu verlieren. Das Thema solle zudem aus dem Wahlkampf herausgehalten werden, stellte ein anderer Kreisrat fest. Die Fraktionen, so war zu hören, wollen aber weiterhin die Gespräche mit dem Kreisbauamt suchen.

Gute Nachrichten brachte der Kreisbaumeister von den Sanierungen der Sporthallen am Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach und am Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg mit. „Es läuft insgesamt gut“, sagte Andreas Wosnik und gab einen Überblick der Arbeiten seit der letzten Ausschusssitzung. Mit der Fertigstellung der Hallen in Erlenbach rechnet Wosnik bis Dezember 2025, bei der Planung der Sporthallensanierung in Miltenberg gehe es ebenfalls voran.

Das Schadstoffgutachten, das Ergebnis der Prüfungen zur Betonqualität im Bestand sowie das Ergebnis der Grundleitungserkundung und der Zustandsfeststellung lägen vor, zurzeit würden das Brandschutzkonzept sowie die bauphysikalischen Nachweise ausgearbeitet. Erste Abstimmungen mit der Schule – unter anderem zur Sportgerätausstattung der Hallen – seien erfolgt. All diese Erkenntnisse würden in die weitere Planung einfließen, erklärte der Kreisbaumeister und kündigte an, den FAG-Antrag im dritten Quartal 2025 stellen zu wollen. Abhängig von der Prüfung des Antrags und den zur Verfügung stehenden Mitteln wäre ein Baubeginn in den Osterferien 2026 möglich, sagte Wosnik, der mit einer Bauzeit von 15 bis 18 Monaten rechnet.

Die Umstellung der Buslinie 63 im Leidersbachtal in Richtung Aschaffenburg auf einen Bedarfsverkehr an den Samstagen hat sich als Ideallösung erwiesen. Laut dem Mobilitätsbeauftragten des Landkreises, Tim Haas, sei die eigenwirtschaftlich gefahrene Linie der Verkehrsgesellschaft Untermain (VU) an den Samstagen bei fünf Fahrtenpaaren nur gering nachgefragt gewesen. Um ökonomisch und ökologisch gegenzusteuern, habe die VU in Abstimmung mit dem Markt Sulzbach und der Landkreis ein bedarfsgesteuertes Bedienkonzept entwickelt, das den liniengebundenen Bus an Samstagen ersetzt. Wer fahren will, meldet sich dazu per App oder Anruf in der Leitstelle. Der Neunsitzer-Bus, der nur bei Bedarf fahre, reiche dafür aus. Das ermögliche erhebliche Einsparungen bei der Aufrechterhaltung des Angebots – und das bei zufriedenen Kunden. So habe man im Linienverkehr mit Kosten von bis zu 31.200 Euro pro Jahr kalkuliert, in der Realität liege man nach einem Jahr bei 1.473 Euro. Diese Kosten würden hälftig vom Markt Sulzbach und der VU getragen, teilte Haas mit. Die Erkenntnisse aus dem Modell ließen sich auch auf andere Verkehrsräume übertragen, etwa auf den Regiobus Amorbach, für den bei der Vergabe in Schwachlastzeiten eine solche bedarfsgesteuerte Komponente zum Tragen kommen soll.

Vergaben: Aus nichtöffentlicher Sitzung wurden folgende Vergaben für die Sanierung der Sporthallen des Erlenbacher Gymnasiums bekannt gegeben: Putz-, Maler- und Trockenbauarbeiten für 135.980 Euro sowie Sportbodenbelagsarbeiten für 161.305 Euro.

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