Inklusive Filmreihe zeigt „Systemsprenger“

Im Rahmen der inklusiven Filmreihe „Kino für uns alle“ zeigen das Kino Passage in Erlenbach, das Landratsamt Miltenberg mit der kommunalen Behindertenbeauftragten Nadja Schillikowski, die Lebenshilfe im Landkreis Miltenberg sowie der Bundesselbsthilfeverband kleinwüchsiger Menschen am Donnerstag, 25. September, um 19 Uhr in der Erlenbacher Kino Passage den vielfach ausgezeichneten Film „Systemsprenger“.
In 118 Minuten wird der schwierige Weg von Benni gezeigt, einem Mädchen, das weder in einer Pflegefamilie, Wohngruppe noch in der Sonderschule zurechtkommt. Egal, wo Benni hinkommt, sie fliegt sofort wieder raus. Die wilde Neunjährige ist das, was man im Jugendamt einen „Systemsprenger“ nennt. Dabei will Benni nur eines: Liebe, Geborgenheit und wieder bei der Mutter wohnen. Doch die hat Angst vor ihrer unberechenbaren Tochter.
Als es keinen Platz mehr für Benni zu geben scheint und keine Lösung mehr in Sicht ist, versucht ein Anti-Gewalttrainer, ihr zu helfen.
Der Begriff „Systemsprenger“ bezeichnet in der Pädagogik und Psychiatrie einen Patienten, der nicht in eine Institution oder das Hilfesystem integriert werden kann. Regisseurin Nora Fingscheidt hat fünf Jahre für den Film recherchiert und ist tief in das System der Kinder- und Jugendhilfe eingetaucht. Ihr exzellenter Film wird vor allem von der außergewöhnlichen Performance der jungen Darstellerin Helena Zengel getragen. Der Film beschönigt nichts, liefert keine einfachen Antworten und geht dahin, wo es weh tut.
Das Erlenbacher Kino ist behindertengerecht ausgestattet und verfügt über eine induktive Höranlage, die gutes Hören über die Hörgeräte ermöglicht. Zudem läuft der Film mit deutschen Untertiteln. Der Eintritt beträgt sechs Euro. Nach dem Film besteht Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.
Informationen und Anmeldung über die Internetseite des Kinos unter www.kinopassage.de.
Der nächste Film, der am 16. Dezember gezeigt wird, ist die Komödie „Die Goldfische“.