Eigenes Talent auch für Übernahme von Verantwortung nutzen

Im großen Sitzungssaal des Landratsamts hat der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft den Abschluss des diesjährigen Projekts „Talent und Verantwortung“ gefeiert. Acht Schülerinnen und ein Schüler, die dieses Förderprogramm für besonders talentierte Schülerinnen und Schüler aus Mittel- und Realschulen mit Erfolg absolviert haben, bekamen aus der Hand des stellvertretenden Landrats Bernd Schötterl Urkunden überreicht.
„Talente sind die Zukunft unseres Landkreises“, stellte Arbeitskreismitglied Dirk Elias nach dem musikalischen Auftakt durch den Chor der Theresa-Gerhardinger-Realschule Amorbach fest. Er freute sich, dass die erfolgreichen Schülerinnen und Schüler von ihren Eltern begleitet wurden, so dass der Sitzungssaal mit rund 60 Gästen fast voll besetzt war.
Das Projekt „Talent und Verantwortung“ sei eine Plattform für besonders talentierte junge Menschen, stellte Elias fest. Dass es dieses Programm gibt, sei der Tatsache geschuldet, dass es relativ wenig Förderungen für Schülerinnen und Schüler aus Mittel- und Realschulen gebe und man auch diese Gruppe fördern möchte, sagte er und gratulierte allen, die dabei waren: „Ihr habt das toll gemacht.“ Man sei stolz auf die erbrachten Leistungen, sagte Elias und dankte allen Unterstützern des Projekts.
Der stellvertretende Landrat Bernd Schötterl sprach den jungen Absolventinnen und Absolventen seine große Anerkennung aus und bestätigte ihnen, in den vergangenen Monaten nicht nur die fachlichen, sondern auch die persönlichen Stärken weiterentwickelt zu haben. Ohne den großen Einsatz des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft, der viel Herzblut investiere, wäre es aber nicht möglich, das Projekt Jahr für Jahr mit Leben zu füllen. So entstehe ein Raum, in dem sich junge Menschen ausprobieren, ihre Stärken entdecken und weiterentwickeln können. Alle hätten in vielfältigen Modulen wertvolle Erfahrungen gesammelt und dabei Teamgeist und Verantwortung gezeigt. „Genau das braucht unsere Gesellschaft“, sagte Schötterl, „Menschen, die ihre Talente erkennen und sie im Miteinander einbringen.“ Er forderte die jungen Leute auf, weiter engagiert und neugierig zu bleiben sowie ihr Talent in Schule, Ehrenamt und Beruf einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. „Geht euren Weg mit Mut, Verantwortung und einem offenen Blick für andere“, gab er ihnen mit auf den Weg
Kerstin Hoffmann, Vorstandsmitglied im Arbeitskreis, stellte die Mitwirkenden des Arbeitskreises vor. Man arbeite gemeinsam daran, den Austausch zwischen Schulen und Unternehmen im Landkreis zu intensivieren, erklärte sie. Man wolle dabei alle mitnehmen, die sich mit Bildung, Ausbildung und Berufswahl befassen. Über das Projekt „Talent und Verantwortung“ hinaus fördere man aber auch weniger qualifizierte Schülerinnen und Schüler für den Arbeitsmarkt. Weitere Aktivitäten sein die Kontaktvermittlung zwischen den Schülerinnen und Schülern sowie Unternehmen, aber auch Betriebsbesichtigungen, Vorträge und Weiterbildungen. Wichtig sei es dem Arbeitskreis zudem, Gelegenheiten zum intensiven Austausch zwischen Lehrkräften, Ausbildungsbetrieben und Institutionen zu
schaffen.
„Dieses Projekt ist etwas ganz Besonderes“, stellte Schulamtsdirektor Harald Frankenberger fest. Es sei vor 15 Jahren vom damaligen Schulamtsleiter Engelbert Schmid und dem damaligen Faulbacher Schulleiter Jens Marco Scherf ins Leben gerufen worden. Die Teilnahmebedingungen für die Aufnahme in das Projekt zu erfüllen, seien schon eine Herausforderung – unter anderem müsse der Zeugnisschnitt besser als 2,0 sein, kein Fach dürfe schlechter als „ausreichend“ sein. Auch schulisches und außerschulisches Engagement würden mit einbezogen, sagte Frankenberger. Das Bewerbungsverfahren werde für die nächste Runde allerdings etwa modifiziert; die Unterlagen lägen den Schulen bereits vor. Er dankte allen Unterstützern des Projekts für ihre Beiträge, ehe die Schülerinnen und Schüler in Begleitung der Leiterinnen und Leiter der Workshops über die Workshops berichteten und ihre Eindrücke mit den Gästen teilten.
Konkret waren das der Teambuilding-Auftakt im Schullandheim Hobbach (Leitung: Thomas Weigel), der Workshop „Kunst: analog und digital“ (Alexander Höring), ein Rhetorik-Workshop (Engelbert Schmid), ein Kurs Selbstbehauptung/Selbstverteidigung (Rudolf Russ), ein Indoor-Golfkurs (Silke und Bernd Amberg), ein Workshop „Digitale Welten/MINT“ im Walter-Reis-Institut (Thomas Schneider und Tim Arnold) sowie ein Besuch beim TV Großwallstadt mit einer Handball-Trainingseinheit und Gesprächen mit Profihandballern des TV Großwallstadt sowie Besuch eines TVG-Heimspiels (Barbara Eschbach).
Nach der Übergabe der Urkunden gab Arbeitskreismitglied Nicole M. Pfeffer den jungen Absolventinnen und Absolventen den Ratschlag mit auf den Weg, die Ziele im Leben nicht zu eng zu fassen, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden und das Beste aus sich zu machen. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den Schülerinnen und Schülern der Amorbacher Theresia-Gerhardinger-Realschule, die unter Leitung von Nicole Steiniger mehrere mit großem Applaus belohnte Liedvorträge boten.
Das Programm „Talent und Verantwortung“ absolvierten Giulia Calabretti und Sophia Rudolph (beide Theresia-Gerhardinger-Realschule Amorbach), Debora Apostu und Justin Hugo (beide Realschule Elsenfeld), Mona Englert und Scarlett Elker (beide Main-Limes-Realschule Obernburg), Leandra Merk und Leni Dölger (beide Georg-Keimel-Mittelschule Elsenfeld) sowie Emma Wolf (Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg).