Berufsschulpläne werden am jetzigen Standort weiterverfolgt

Großer Sitzungssaal
Foto: Medienzentrum Landratsamt Miltenberg

Die Berufsschule am Standort Miltenberg wird wie bisher vorgesehen, am jetzigen Standort generalsaniert und neu gebaut. Eine Bewertung nach verschiedenen Kriterien ergab, dass der Bau am jetzigen Standort mit geschätzten Kosten von 75,7 Millionen Euro um einige Millionen günstiger käme als ein kompletter Neubau am Standort Mainzer Straße in Miltenberg.

Vorausgegangen war ein Antrag der CSU-Fraktion, den Alternativstandort zu prüfen. Das Kreisbauamt hatte daraufhin innerhalb weniger Wochen eine Bewertungsmatrix in Übereinstimmung mit den Antragstellern erstellt, so dass vergleichende Aussagen möglich wurden. Darin wurden quantitative Kriterien mit 60 Prozent bewertet, qualitative mit 40 Prozent. Untersucht wurden etwa Entwicklungsmöglichkeiten, verkehrliche Aspekte, bauliche Aspekte wie Altlastenproblematik, Schadstoffrisiko bei Bestandssanierungen, Bauzeitrisiko, Betriebskostenrisiko und viele weitere. Für die Baukosten erhielt dabei die Alternative mit den geringsten Baukosten die höchste Punktzahl, die zweitplatzierte Alternative die ins Verhältnis der Baukosten gesetzte Punktzahl. Für die qualitativen Kriterien wurden die je Kriterium erreichten Punktzahlen addiert und gerundet.
So flossen in die Bewertung am jetzigen Standort Kriterien ein wie Abriss, Neubau, Mehrkosten für abschnittsweises Bauen, Kosten für Auslagerung und für Sanierung im Bestand ein. Am Alternativstandort Miltenberg-West waren das beispielsweise Neubaukosten, Kosten einen Ersatzbau des Kompetenzzentrums und der Technikzentrale, die anteilige Rückzahlung von Fördermitteln sowie Baugrundkosten.

Das Ergebnis: Unter dem Strich wären Generalsanierung und Neubau am jetzigen Standort um rund neun Millionen Euro günstiger. Auch bei den qualitativen Kriterien lag der jetzige Standort mit 160 gegenüber 138 Punkten vorne. Die Verwaltung schlage daher vor, den bisherigen Weg weiterzugehen, so Kreisbaumeister Andreas Wosnik. Für stellvertretenden Landrat Bernd Schötterl sei dem CSU-Antrag damit mehr als Genüge getan, jede weitere zeitliche Verzögerung bedeute höhere Kosten. „Nun dürften wir uns auf sicherem Terrain befinden“, so Schötterls Fazit.
Die CSU-Fraktion war bei ihrer Berechnung zwar auf andere Zahlen gekommen, dennoch akzeptiere man die Ergebnisse aus der Bewertungsmatrix, auch um voranzukommen. Für den amtierenden Landrat war die Diskussion in Folge des CSU-Antrags vollkommen legitim, denn „bei dieser Bausumme ist jede Überlegung richtig.“

Weiter teilte der Kreisbaumeister mit, dass die Werkstattplanung für die Berufsschule weitgehend abgeschlossen sei, es stünden noch Detailabstimmungen mit den Fachschaften an. Die räumlichen Ressourcen seien aber ausreichend. Der Stadt Miltenberg und dem Markt Bürgstadt seien städtebauliche Vereinbarungen zugesandt worden. Ganz aktuell habe Bürgstadt zugestimmt. Mit den Fachplanern seien wesentliche Systeme und Anforderungen erörtert worden, mit der Energieagentur Unterfranken wolle man wesentliche Anforderungen an Gebäudehülle und Technik definieren. Das Raumprogramm sei mit der Regierung von Unterfranken besprochen worden, auch habe man Kontakt zu einer weiteren Firma aufgenommen, die Schulen in Systembauweise errichtet. Dabei gehe es darum, vorgefertigte Elemente zu verwenden, die schnell montiert werden können. Man überlege noch, wie man den Wunsch der Berufsschule, die Räume für die Berufsintegrationsklassen und das Berufsvorbereitungsjahr vom regulären Berufsschulbetrieb zu trennen, umsetzen könne.

Zur Sanierung der Sporthallen des Hermann-Staudinger-Gymnasiums Erlenbach sagte Wosnik, dass die Gebäudehülle nahezu komplett witterungsfest geschlossen sei, die Fassade der Technikzentrale sei bis auf Restarbeiten fertig. Die gesamte Unterkonstruktion der Holz-Vorhangfassade samt Wärmedämmung sei fertig, begonnen hätten die Arbeiten an den Nordseiten der beiden Hallen. Auch die Flachdacharbeiten auf dem Zwischenbau seien begonnen worden, erklärte Wosnik und gab einen Überblick aller im Innenbereich laufenden Arbeiten. Eigentlich habe man gehofft, die Hallen Mitte September übergeben zu können, allerdings habe sich der Bauzeitenplan mehrfach geändert – etwa wegen technisch aufwändiger Mikropfahlgründungen, umfangreicher Schadstoffuntersuchungen und immer wieder unterbrochener Arbeiten bei der Montage der Pfosten-Riegel-Fassade, die zu Verzögerungen anderer nachgelagerter Gewerke geführt hätten. Geplant sei nun die Übergabe der Hallen an die Schulfamilie nach den Osterferien 2026.

Die Generalsanierung der Sporthallen am Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg sei schulaufsichtlich genehmigt, informierte Wosnik. Architekten und Fachplaner hätten die Leistungsphase 2 abgeschlossen, die Entwürfe des Brandschutzkonzepts befänden sich bereits in der Abstimmung. Den FAG-Antrag wolle man in Kürze stellen, gefolgt vom Bauantrag. Sollte alles plangemäß laufen, wäre der Baubeginn in den Osterferien 2026 möglich; Wosnik rechnet mit einer Bauzeit zwischen 15 und 18 Monaten. Seit der Schätzung im Juli 2021 hätten sich die Kosten bei der Fortschreibung aufgrund Preissteigerungen von rund 4,4 auf etwa 6,2 Millionen Euro erhöht, gab er bekannt. Zum Abschluss der Leistungsphase 2 liege man aktuell bei einer Gesamtbaukostensumme von 6,7 Millionen Euro, etwa 550.000 Euro über der letzten Fortschreibung der Kostenberechnung. Die Planer sähen allerdings noch Einsparpotenzial, so dass es bei Mehrkosten von 350.000 Euro bleiben könne. Dass sich die Kosten gegenüber der letzten Kostenberechnung nochmals erhöht haben, sei unter anderem dem Einbau einer Lüftungsanlage für die Hallen (221.000 Euro) und dem Kostenansatz für die Gebäudeautomation (140.000 Euro) zu verdanken, der in der Kostenschätzung 2021 noch nicht genannt werden konnte. Ziel sei es laut Wosnik, weiter nach Einsparpotenzial zu suchen. Die Maßnahme wurde deshalb dem Ausschuss zur Ausführung, in diesem Fall zunächst die Erstellung des Antrags auf Förderung, empfohlen.

Zur Kenntnis nahm der Ausschuss die Ausführung von Kreisbauamtsmitarbeiter Roland Dittrich, wonach stellvertretender Landrat Bernd Schötterl mittels Dringlichkeitsbeschluss der Instandsetzung der Fahrbahn der Kreisstraße MIL 38 zwischen dem Kreisverkehr an der Roland-Schwing-Brücke und dem Kreisverkehr Großwallstadt zugestimmt hat. Für das Staatliche Bauamt sei es wichtig, die Erhaltungsmaßnahme bereits jetzt umzusetzen, um weitere Schäden durch Witterungseinflüsse zu vermeiden.
Der Gesamthaushaltsansatz im Straßenbau ändert sich dadurch nicht; die Arbeiten sollen 400.000 Euro kosten.

Einstimmig sagte der Ausschuss Ja zum Abschluss einer Vereinbarung zwischen Landkreis und Markt Sulzbach über die Erneuerung des Straßenoberbaues der Kreisstraße MIL 30 in der Ortsdurchfahrt von Soden. Dabei sollen Fahrbahn, Gehwege, Stellplätze und Entwässerungseinrichtungen im Zusammenhang mit gemeindlichen Wasserleitungs- und Kanalarbeiten erneuert werden. Die Gemeinde ist dabei für Planung, Ausschreibung, Vergabe, Bauüberwachung, Abrechnung und Vertragsabwicklung zuständig. Landkreis und Markt Sulzbach teilen sich die Kosten entsprechend der jeweiligen Zuständigkeiten.

Mehrheitlich sprach sich der Ausschuss dafür aus, das Staatliche Bauamt mit der Fortführung der Arbeiten an der Kreisstraße MIL 14 Windischbuchen in Richtung Kreisstraße MIL 13 zu beauftragen (Bauabschnitt 2). Dafür wird ein Budget in Höhe von insgesamt 1,1 Millionen Euro erforderlich. Der erste Bauabschnitt wurde bereits umgesetzt, nun soll Teil 2 im Jahr 2026 folgen. Das Kreisbauamt erhofft sich durch eine frühzeitige Ausschreibung bessere Preise, auch wenn es sich um eine Maßnahme handelt, die den noch nicht beschlossenen Haushalt 2026 betrifft. Die Kreisstraße MIL 19 (von der MIL 13 bis Miltenberg-Berndiel) soll im Anschluss saniert werden.

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