43 Ehrenzeichen für langjährige Feuerwehr-Dienstzeit verliehen
Was wäre der Landkreis Miltenberg nur ohne seine ehrenamtlichen Feuerwehren? Beim Feuerwehr-Ehrenabend des Landkreises am Freitag, 17. Oktober, in der Stadthalle Stadtprozelten war zu sehen, welche großartigen und lange andauernden Leistungen die Wehrleute erbringen: Sechs Männer wurden für 50-jährigen Dienst ausgezeichnet, 18 für 40-jährigen Dienst und 19 Männer und Frauen für eine 25-jährige Dienstzeit.
Um diese Leistungen anzuerkennen, richtet der Landkreis Miltenberg schon seit vielen Jahren jeweils zwei Ehrenabende pro Jahr aus – stets in unterschiedlichen Kommunen.
Die zu Ehrenden werden dazu von ihren Bürgermeisterinnen oder Bürgermeistern begleitet, auch die örtliche Feuerwehrführung ist dabei, um den aktiven Wehrleuten im Beisein der Ehrengäste und der Kreisbrandinspektion zu gratulieren. Nachdem das Kommunalgebläse die Gäste mit zünftiger Blasmusik begrüßt hatte, hieß Kreisbrandrat Martin Spilger zahlreiche Ehrengäste aus Reihen der Kommunalpolitik willkommen. Das Kommunalgebläse, ein Zusammenschluss von aktuellen und ehemaligen Bürgermeistern, das sporadisch von örtlichen Gastmusikern ergänzt wird, umrahmt die Ehrungen schon seit vielen Jahren. Der Kreisbrandrat stellte das Ensemble vor, das in diesem Jahr mit einer kleineren Besetzung angetreten war. Dazu gehörten die Bürgermeister Thomas Köhler, Andreas Fath-Halbig, Gerhard Rüth und Michael Schwing, dazu die Altbürgermeister Joachim Bieber und Rudi Schreck sowie Gastmusiker Alfons Birkholz.
Unter den Gästen, die stellvertretender Landrat Bernd Schötterl begrüßte, war auch Stadtprozeltens neuer Bürgermeister Steffen Paul, Nachfolger des verstorbenen Rainer Kroth. In der Übergangszeit bis zur Neuwahl habe Walter Adamek die Geschicke der Stadt geleitet, sagte Schötterl und freute sich, dass auch Adamek anwesend war. Auch dass nicht nur die Geehrten, sondern auch deren Partnerinnen und Partner mitgekommen waren, war für Schötterl ein Grund zur Freude. Denn, so sagte er, ohne deren Unterstützung wäre es kaum möglich, den Feuerwehrdienst zu leisten. Neben Ehrenzeichen und Urkunden gebe es für die Geehrten auch die bayerische Ehrenamtskarte. Alle, die eine Dienstauszeichnung nach dem Feuerwehr- und Hilfsorganisationen-Ehrenzeichen-Gesetz bekommen, erhalten laut Schötterl die goldene bayerische Ehrenamtskarte – und das sogar unbefristet. Dass die Ehrenamtskarte ein Erfolg sei, bemaß der stellvertretende Landrat an deren Zahl: So wurden aktuell 4.799 Ehrenamtskarten vergeben, davon 1.987 goldene und 2.812 blaue.
Die Wehrleute seien rund um die Uhr einsatzbereit, um Leben zu retten, Gefahren abzuwenden und Eigentum zu schützen, stellte Schötterl heraus. „Ihr unermüdliches Engagement für die Sicherheit der Menschen ist von unschätzbarem Wert“, sagte er.
Besonders in Zeiten des Klimawandels, der mit Extremwetterereignissen wie Überschwemmungen, Stürmen und Hitzeperioden verbunden sei, zeige sich die wichtige Rolle der Einsatzkräfte. „Ihr Einsatz und Ihre Bereitschaft, rund um die Uhr für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu sorgen, verdienen höchste Anerkennung und meinen herzlichen Dank“, wandte er sich an die zu Ehrenden. Es sei daher entscheidend, dieses langjährige Engagement anzuerkennen und zu unterstützen, denn „die Feuerwehren sind die tragende Säule unseres Katastrophenschutzes.“ Das Feuerwehrehrenamt sei nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch Quelle der Gemeinschaft und des Stolzes auf die gemeinsame Leistung. Es vermittele zentrale Werte wie Freundschaft, Solidarität, Teamgeist und Verantwortung, stellte Schötterl fest. Das seien Werte, die den Zusammenhalt stärken und auf die Gemeinschaft übertragen werden könnten.
Den Gastgebern des Ehrenabends, der Feuerwehr Stadtprozelten, bescheinigte Schötterl große Bedeutung als engagierte und gut ausgebildete Truppe, die auch über den Südspessart hinaus aktiv sei: So dürfe der Landkreis Miltenberg das vielseitig einsetzbare Löschgruppenfahrzeug 20 mit einer Löschgruppe aus Stadtprozelten und Neuenbuch in den Hilfeleistungskontingenten einplanen. Landkreis und Kreisbrandinspektion seien der Feuerwehr Stadtprozelten für die erfolgreiche Zusammenarbeit und die Bereitschaft, in der Hilfeleistungskontingentplanung mitzuwirken, sehr dankbar. Ebenso hob Schötterl die umfangreiche Arbeit bei der Organisation des Abends aus Reihen des Landratsamts und der Kreisbrandinspektion sowie der Feuerwehr Stadtprozelten hervor. Mehrere Betriebe aus dem Südspessart hätten mit Blumenschmuck, Getränken und Essen ihren Beitrag zu einem gelungenen Abend geleistet.
Stadtprozeltens Bürgermeister Steffen Paul stellte die Stadt Stadtprozelten mit ihrem Stadtteil Neuenbuch vor und führte die Gäste kurz durch die Geschichte der aktuell rund 1.600 Einwohner zählenden Stadt, die 1972 vom Landkreis Marktheidenfeld in den Landkreis Miltenberg gekommen war. Die Feuerwehr habe aktuell 59 Aktive, 87 passive Mitglieder, 33 Fördermitglieder und neun Ehrenmitglieder, zählte er auf. Dazu kämen zwei Jugendfeuerwehren und eine Kinderfeuerwehr. Gemeinsam mit Faulbach und Altenbuch beschaffe man zurzeit ein neues Feuerwehrfahrzeug, sagte er und wünschte allen Feuerwehrleuten unfallfreie Einsätze.
Bevor die Kreisbrandinspektoren Hauke Muders und Albert Klug in bewährter Weise die Übergabe der Urkunden und Ehrenzeichen moderierten, ergänzte Hauke Muders, dass alle für 40 Jahre Dienstzeit Geehrten zusammen mit ihren Partnern oder Partnerinnen kostenlos eine Woche im Freizeit- und Erholungszentrum der Bayerischen Feuerwehr in Bayerisch Gmain verbringen dürfen: Der Freistaat zahlt für die Geehrten, der Kreisverband Miltenberg des Bayerischen Gemeindetags finanziert den Aufenthalt für den Partner oder die Partnerin der Geehrten.
Folgende Wehrleute wurden ausgezeichnet:
50 Jahre: Herbert Schwing, Rudolf Schüller und Wolfgang Koszyk (alle Amorbach), Stefan Adrian und Alexander Geis (beide Großwallstadt), Andreas Haak (Kleinwallstadt).
40 Jahre: Norbert Jahn (Amorbach), Markus Farrenkopf (Amorbach-Boxbrunn), Christoph Löffler (Eichenbühl-Guggenberg), Karlheinz Möslein (Eichenbühl-Pfohlbach), Norbert Noll (Eschau), Michael Frieß (Eschau-Sommerau), Alexander Grein und Thorsten Weiß (beide Faulbach), Thomas Adrian (Großwallstadt), Stephan Fäth und Franz Peter Röth (beide Leidersbach-Roßbach), Elmar Brenneis (Miltenberg-Schippach), Bernd Schich (Mönchberg), Franz Hennig und Georg Lutz (beide Neunkirchen-Richelbach), Rainer Schüßler und Alexander Wolz (beide Röllbach), Frank Sieger (Weilbach).
25 Jahre: Jens Berberich und Joachim Eck (beide Amorbach), Reiner Fäth, Thomas Stapf und Sebastian Motzel (alle Collenberg), Sabine May (Elsenfeld-Eichelsbach), Simon Waigand, Stephan Wittmar und Michael Süßner (alle Erlenbach), Marcel Stumpf (Erlenbach-Mechenhard), Dirk Birkholz und Christoph Höllerer (beide Eschau), Kilian Hein (Großwallstadt), Kai Hefter (Leidersbach), Jana Schich (Mönchberg), Florian Stegmann (Mönchberg-Schmachtenberg), Christian Heiter (Röllbach), Daniel Heckmann (Rüdenau), Alexander Rudolf (Weilbach).