Tagesordnungspunkt

TOP Ö 7: Kinder- und Jugendangebote im Bereich Kultur und Darstellung der Aufwendungen

BezeichnungInhalt
Sitzung:27.03.2017   BKS/001/2017 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Frau Fleischmann erklärt, dass wie im letzten Ausschuss berichtet, sich in der Kulturarbeit einzelne Schwerpunkte wiederfinden. Einer dieser Schwerpunkte ist die Kinder- und Jugendarbeit, die folgendes Angebot beinhaltet:

 

  • Kunstnetz
    • ganzjährige Workshops
    • Projekte an u.a. Schulen
    • Kunstgrundschule Großheubach
  • Veranstaltungen im Kulturwochenherbst
    • Ausstellung in der Kochsmühle mit Aktiven Führungen
    • Kindermusical/-theater
    • Ovationen
  • Preise im Kulturbereich
    • Schaefler-Preis
    • Jugendkulturpreise Kunst und Musik
    • Preisträgerkonzert Jugend musiziert

 

Innerhalb des Kunstnetzes stehen verschiedene Angebote auf dem Programm.

 

  • Die ganzjährig stattfindenden Workshops werden von Künstlern aus dem Landkreis angeboten und reichen von Malerei in Aquarell und Acryl über Zeichnen, Drucken und plastischem Gestalten bis hin zu Spray Art und Theater Workshops und bieten somit für Kinder und Jugendliche ein vielfältiges Programm.
  • Die Projekte, die u.a. an Schulen stattfinden, und gemeinsam mit dem Landratsamt und einem oder mehreren Projektpartnern durchgeführt werden, reichen ebenfalls von Malerei über plastisches Gestalten und Drucken bis hin zu Mosaikarbeiten und haben häufig thematische Schwerpunkte. In diesen Projekten werden alle verschiedenste Altersgruppen und Schularten eingebunden.
  • Die Kunstgrundschule Großheubach ist ein Projekt, das seit 2015 läuft und das vom LJKE Bayern (Landesverband der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen Einrichtungen Bayern e.V.) unterstützt wird. In diesem Rahmen werden an der Schule viele Projekte mit allen Schulklassen durchgeführt.

 

Im Kulturwochenherbst richten sich folgende Veranstaltungen an Kinder und Jugendliche:

 

  • Die Ausstellung in der Kochsmühle richtet sich überwiegend an Kinder und Jugendliche, vom Kindergarten bis zum Abitur, die die Aktiven Führungen besuchen. Diese Führungen bestehen aus einem theoretischen und einem praktischen Teil, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Gesehen und die Kunst auch durch die eigene Arbeit verstehen und erfahren können. An den Wochenenden ist die Ausstellung für die Öffentlichkeit geöffnet, so dass sie hier auch für Erwachsene zugänglich ist. Die Ausstellung zeigt im Normalfall überregional bekannte Künstler.
  • Das Kinder-/Familienstück Anfang Dezember jeden Jahres richtet sich an Kinder im Alter von ca. 5 bis ca. 12 Jahren. Üblicher Weise ist dies eine Veranstaltung aus dem Bereich Musiktheater (Musical, Oper), da die Erfahrung gezeigt hat, dass ein solches Format sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern gut ankommt.
  • Die Konzertreihe Ovationen richtet sich überwiegend an Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, da hier trotz der Moderation durch das Programm, ein eher klassischer Konzertcharakter im Vordergrund steht. Durch die Einbindung herausragender junger Musikerinnen und Musiker aus dem Landkreis, richtet sich dieses Format explizit an Kinder und Jugendliche des Landkreises.

 

Der Landkreis richtet im Kulturbereich jedes Jahr verschiedene Preise aus, die sich an Kinder und Jugendliche des Landkreises richten.

 

  • Der Schaefler-Preis entstand aus den Aktiven Führungen in der Herbst-Ausstellung in der Kochsmühle. Im Frühjahr des darauf folgenden Jahres werden aus allen Bildern, die im Herbst entstanden, ca. 110 Bilder ausgewählt, die im Landratsamt ausgestellt werden. Aus diesen Bildern werden von einer Jury noch einmal ca. 12 Bilder mit einem Punktesystem ausgewählt, von denen drei Bilder als Preis eine Grafik des Künstlers Fritz Schaefler erhalten. Der Landkreis fördert hier die Kinder- und Jugendarbeit zusätzlich noch durch das Verschenken eines Kunstnetzgutscheines.
  • Der Jugendkulturpreis wurde zu Beginn in jedem Jahr sowohl im Bereich Kunst als auch im Bereich Kunst ausgeschrieben. Im Laufe der Jahre gewann er immer mehr an Beliebtheit, so dass er nun immer im Wechsel stattfindet. Im Bereich Kunst findet die Vergabe der Preise durch eine Jury im Rahmen einer Ausstellung im Landratsamt statt. Im Bereich Musik finden Vorspiele der einzelnen Instrumentengruppen vor einer Jury statt. Hier können Eltern/Geschwister/Verwandt zu hören. Im Rahmen eines Preisträgerkonzertes werden die Urkunden überreicht.
  • Alle drei Jahre findet im Landkreis Miltenberg das Preisträgerkonzert des Regionalwettbewerbs von Jugend musiziert für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg und der Stadt Aschaffenburg statt. In den anderen beiden Jahren findet das Konzert im Landkreis Aschaffenburg bzw. in der Stadt Aschaffenburg statt. Hier werden alle Kinder und Jugendlichen eingeladen und erhalten ihre Urkunde bzw. einige dürfen auch mit einem musikalischen Beitrag am Konzert teilnehmen.

 

 

Frau Erfurth stellt anhand beiliegender Präsentation die Aufwendungen für die Kinder- und Jugendarbeit des Bereichs Kultur dar.

 

 

Auf Nachfrage von Kreisrat Dr. Linduschka erklärt Frau Erfurth, dass bei dem Gesamtertrag des Kunstnetzes die Teilnehmergebühren und Förderungen durch den Bezirk eingerechnet seien.

 

Frau Fleischmann antwortet auf die Frage von Kreisrat Dr. Linduschka, dass der Unterschied bei den Aufwendungen im Jahr 2016 für den Schaefler-Preis daher käme, dass die Ausgaben in Höhe von ca. 7.000,00 Euro für den Kinderkatalog mit eingerechnet seien.

Kreisrat Dr. Linduschka stellt fest, dass der Katalog mit 10,00 Euro sehr preiswert gewesen sei. Er möchte wissen, ob der Verkaufserlös gegengerechnet worden sei. Weiterhin möchte er wissen, ob es Bemühungen gegeben hätte, den Katalog zu verkaufen.

Im Rahmen der Ausstellungen in der Kochsmühle sei 2015 bei einem Workshop mit dem ausstellenden Künstler, Otmar Alt, ein Gruppenwerk entstanden, das versteigert werden sollte. Das Geld solle für das Kunstnetz oder die Kinder- und Jugendarbeit verwendet werden. Kreisrat Dr. Linduschka fragt nach dem Ergebnis der Versteigerung.

 

Landrat Scherf antwortet, dass eine Versteigerung stattgefunden habe. Aufgrund einer sehr langfristigen, etwa ein dreiviertel Jahr andauernden Erkrankung, sei dies noch nicht abgewickelt worden.

 

Frau Fleischmann sagt auf Kreisrat Dr. Linduschkas Frage, dass die Einnahmen des Kataloges nicht so hoch wie erhofft seien. Die genauen Zahlen könne sie nachliefern.

Bezüglich der Werbung sagt Frau Fleischmann, dass jedes einzelne Kind angeschrieben worden sei, das in der Ausstellung von Otmar Alt gewesen sei, man habe Schulen angeschrieben, Plakate und Flyer verschickt, zum Teil habe man auch Ansichtsexemplare mitgeschickt. In der Ausstellung im Herbst 2016 habe man die Kataloge auch wieder zum Verkauf ausgelegt. Trotz aller Bemühungen und der recht günstigen Verkaufskosten werde der Katalog nicht so gut angenommen.

 

Ob es Zahlen über die Besucher zur Ausstellung in der Kochsmühle gebe, fragt Kreisrat Dr. Linduschka. Weiterhin möchte er wissen, ob es sich von den Besucherzahlen auch nur einigermaßen rechtfertige, diese Ausstellung weiter durchzuführen, wenn es die Abenteuerkunstführung nicht gebe.

 

Frau Fleischmann erklärt, dass sie die Ausstellung in den Bereich Kinder- und Jugendarbeit aufgenommen habe, weil der Großteil der Besucher Kinder und Jugendliche seien. Die genauen Zahlen könnte man aus den Einnahmen herausrechnen.

 

Landrat Scherf hebt hervor, dass die Aktiven Führungen der ganz große Wert dieses Angebots seien. Die Kinder und Jugendlichen würden in einer beispiellosen Weise angeregt, selber künstlerisch aktiv zu werden.

 

Kreisrat Dr. Linduschka stimmt Landrat Scherf zu und weist darauf hin, dass dies ein Musterbeispiel dafür sei, wie wichtig Kinder- und Jugendarbeit sei. Verschiedene Projekte, die zunächst gut klingen würden, würden nur mit dieser aktiven Kinder- und Jugendarbeit laufen.

 

Landrat Scherf sagt, dass die Kinder- und Jugendarbeit sowohl vom ideellen Wert her eine von drei großen Säulen der Kulturarbeit im Landkreis Miltenberg. Unterm Strich vom Ergebnis der letzten drei Jahre her mache die Kinder- und Jugendarbeit auch monetär etwa ein Drittel aus.

 

Frau Erfurth ergänzt, dass der Anteil der Kinder- und Jugendarbeit in Geld ausgedrückt etwa 34% sei. Aber für das Musical oder die Kunstgrundschule z.B. falle kaum etwas an, weil sich die Kosten tragen würden. Die qualitativen Angebote seien weitaus mehr, wie es sich summenmäßig ausdrücke.

 

Landrat Scherf sagt zu den „Ovationen“, dass diese Veranstaltung so in etwa die 15- bis 25-Jährigen anspreche. Diesen Personenkreis müsse man gewinnen und zeigen, dass etwas für diese Altersgruppe angeboten werde. Auch die Werbung an Schulen sei letztes Jahr intensiviert worden, d.h., dass die Künstler davor an die Schulen gegangen seien, um die Kinder und Jugendlichen davon zu begeistern. An der Konzeption habe sich 2016 zwar nichts verändert, aber die Zuschauerzahlen seien deutlich nach oben gegangen.

 

Kreisrat Dr. Linduschka stellt klar, dass man Gesamtausgaben für Kulturangebote für Kinder und Jugendliche ohne Personal im Durchschnitt von 22.000,00 Euro habe. Realistisch gesehen müsse man sagen, dass diese Summe für ein Jahresangebot seiner persönlichen Meinung nach relativ bescheiden sei, wenn man überlege, was alles dahinterstecke. Diese Arbeit müsse auch mit vielen Freiwilligen laufen.

 

Kreisrätin Passow ist der Meinung, dass das Geld wirklich gut investiert sei. Die Kunstgrundschule in Großheubach sei eine tolle Sache. In dem Projekt „Talent und Verantwortung“ gebe es auch ein Thema mit Kunst, wo die Teilnehmer ein Kunstwerk schaffen sollen. Sie findet die detaillierte Auflistung sehr hilfreich und transparent.

 

Landrat Scherf betont, dass man nicht nur nach dem Geld gehen solle, ob die Veranstaltungen etwas wert seien oder nicht. Die Gemeinden würden auch Kultur- und Jugendarbeit machen. Man müsse auch vom Haushaltsrecht darauf achten, dass man nicht Aufgaben von den Gemeinden übernehme. Konzeptionell stecke ein besonderer Gestaltungsanspruch dahinter, dem man versuche, gerecht zu werden. Im Umfang der Ressourcen, vor allem personell, sage man, dass man nicht möglichst viele Veranstaltungen wolle, dies sei nicht Aufgabe des Kulturreferats, sondern man wolle hier qualitativ Akzente setzen und ganz besonders hochwertige Dinge anbieten, um zu zeigen, dass der Landkreis Miltenberg zum einen ein qualitativ hochwertiges Profil habe und zum anderen ganz bestimmte Zielgruppen wertvolle und gehaltvolle Dinge anbiete. Frau Fleischmann mache zusammen mit ihrem Team, unterstützt vom Controlling und durch die Rechnungsprüfung, eine fantastische und hervorragende Arbeit.

 

Kreisrätin Passow bittet darum, Einladungen zu den Veranstaltungen frühzeitiger zu verschicken.

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