Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Wertstoffhof Süd: Vorstellung der Genehmigungsplanung und Beauftragung der Landkreisverwaltung mit der Einholung der erforderlichen öffentlich-rechtlichen Genehmigungen und der Einleitung der Ausschreibung
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 17.03.2016 KT/002/2016 |
Beschluss: | mehrheitlich beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Der
Kreistag beschließt mehrheitlich bei zwei Gegenstimmen,
der vorgelegten Planung für den Wertstoffhof
mit der Änderung durch die aufgeführten Einsparungen 1 und 4 sowie dem Modul
Bauschutt/Erdaushub für private Anlieferungen zuzustimmen und die Verwaltung
mit der Einholung der erforderlichen Genehmigungen und Ausschreibung der
Leistungen zu beauftragen.
Die weitere Abwicklung des Projekts erfolgt
entsprechend den Vorgaben des Kreistagsbeschlusses vom 14.10.2014 durch den
Ausschuss für Energie, Natur und Umweltschutz und die Landkreisverwaltung.
Herr Faulhaber vom Ing.-Büro ibu erläutert die Planung und die Kosten, die inzwischen
den Stand der Genehmigungsplanung erreicht haben anhand beiliegenden Konzeptes.
Herr Röcklein trägt vor, dass man dem
Kreistag im Mai 2015 eine grobe Kostenschätzung für den Wertstoffhof Süd -mittlere
Lösung mit Überdachung- vorgestellt habe. Danach hätten sich Kosten inkl.
Grunderwerb, Ausrüstung und Fahrzeuge auf 2.311.690 € belaufen.
Inzwischen habe die Kommunale
Abfallwirtschaft auf Vorschlag aus Reihen des Ausschusses Vorbereitungen für
die drei möglichen Zusatzmodule in die Bauplanung aufgenommen. Dabei schlage
insbesondere die Rampenverlängerung für das Modul 1 mit erheblichen Kosten auf.
Diese zusätzlichen Baukosten veranschlage man auf 20.000 €.
Ergebnis der Gespräche mit dem
Wasserwirtschaftsamt über die Entwässerung des Wertstoffhofes sei, dass man den
größten Teil der Fahrflächen und die Dachflächen in die angrenzende Flutmulde
entwässern dürfe. Das auf der Hauptbetriebsfläche anfallende Niederschlagswasser
müsse allerdings behandelt werden, bevor es ebenfalls der Flutmulde zugeführt
werden könne. Zu den neuen hieraus resultierenden Maßnahmen zähle auch die
Überdachung der Reifencontainer, was die Menge des zu behandelnden Wassers
signifikant vermindere. Dafür würdem rund 10.000 € an zusätzlichen Kosten anfallen.
Im Februar seien die erforderlichen
Baugrunduntersuchungen durchgeführt worden. Aus dem Baugrundgutachten ergeben
sich aufgrund des unzureichend verdichteten Baugrundes Mehrkosten in Höhe von 65.000
€.
Die Veränderungen im Einzelnen:
Baugrundverbesserung |
65.000 € |
Baugrundgutachten konnte erst nach Kaufbeschluss vom 18.12.2015
eingeleitet werden. |
Leichtbauhalle anstelle Zelt über Anliefererbereich Klein-Abfälle und
Reifen |
55.000 € |
Überdachung Zelt: Umweltausschuss 30.11.2015 |
Verbreiterung Stahlbühnen und Treppen |
12.000 € |
Kundenfreundlichkeit, Umweltausschuss 30.11.2015 |
Vorbereitende Arbeiten für Zusatzmodule, |
20.000 € |
Vorschlag aus Umweltausschuss, 30.11.2015 |
Befestigung Betriebsfläche Tankstelle und |
30.000 € |
Anforderung für eine mögliche Tankstelle, und Untergrund für
Lagercontainer erforderlich |
Schotterflächen (Zufahrt Absetzschacht, |
25.000 € |
Anforderung EON, Ausweisung Mitarbeiterparkplätze und zusätzliche
Abstellflächen für Leer-Container |
Vergrößerung Containeranlage Betriebs- |
28.000 € |
Rechtliche Anforderungen aus Arbeitsstättenrichtlinien,
Kundenfreundlichkeit (jüngst vermehrte Rückmeldungen aus von Bürger/innen) |
Standplatz Flachglascontainer |
28.000 € |
Kundenfreundliche Planungsänderung |
Stützmauern Straßenbau |
21.000 € |
Auflagen EON; bessere Ausnutzung des Grundstücks; Verlängerung Rampe
Zufahrt; |
Entwässerung Absetzschacht |
10.000 € |
Forderung WWA |
Zentrierschienen für Container |
14.000 € |
Verbesserung der Stellplatznutzung, Platzgewinn |
Einsparungen:
Aufgrund der Konkretisierung der Planung
reduziere sich die Position „Unvorhergesehenes (Genehmigungsverfahren etc.)“ um
75.000 €.
Daraus ergeben sich insgesamt Mehrkosten von
230.000 € und aktualisierte Gesamtkosten von 2.541.690 €. Natürlich habe man sich
im nächsten Schritt sinnvolle Einsparungen überlegt, die man dem Kreistag nun
ebenfalls vorstellen wolle. Einige diese Vorschläge würden Einschnitte in die
vom Ausschuss mehrfach betonte beabsichtigte hohe Kundenfreundlichkeit darstellen.
Insbesondere führe Vorschlag 2 zu Begegnungsverkehr zwischen Betriebsfahrzeugen
und Kunden:
1. Verzicht
auf die Betriebstankstelle,
Betankung der beiden Fahrzeuge mit Kanistern,
geschätzter Dieselverbrauch 50 l./Woche -
27.000 €
2. Verzicht
auf eine Ausfahrt; Nutzung der Kundenausfahrt
auch für Ein- und Ausfahrt der Betriebsfahrzeuge - 17.000 €
3. Verzicht
auf Überdachung des Anlieferbereiches für
Klein-Abfälle und Reifen, allerdings muss dann dieser Bereich
an die Schmutzwasserableitung angeschlossen werden - 60.000 €
4. Verzicht
auf zweite Besuchertoilette - 2.000 €
Mit diesen
Einsparungen ergeben sich Gesamtkosten von 2.445.690
€
Damit erhöhe sich die Gesamt-Investitionskosten gegenüber der
Grob-Kostenschätzung vom Mai 2015 um 5,8 Prozent. Letztlich maßgebend seien die
Ausschreibungsergebnisse, so Röcklein.
Auswirkungen auf die Abfallgebühren und den Müllgebührenhaushalt:
·
Die
Investitionskosten nach den jeweiligen Abschreibungszeiträumen berechnet und
verzinst würden 134.592,25 € im Jahr ergeben.
·
Die
Personalkosten und die Mehrkosten bei der Abfallentsorgung würden sich
voraussichtlich auf 100.960,00 € im Jahr belaufen.
Damit werde der neue Wertstoffhof bei
halbwöchentlicher Öffnung und ohne Zusatzmodule den Gebührenzahler bzw. die
Gebührenzahlerin 235.552,25 €
im Jahr kosten.
Auf diese Schätzung hätten vielerlei
Faktoren, so z.B. Abfallmengen, Kundenzahl, Dieselpreis, Wertstofferlöse etc.
Einfluss. Der Betrag könne daher nur eine Entscheidungshilfe darstellen.
Die vorgestellten Planungen würden sowohl
bei Bedarf eine Ausdehnung der Öffnungszeiten als auch eine Nachrüstung mit den
ausgewiesenen Zusatzmodulen erlauben.
Bauschuttmodul
Wie vom Umweltausschuss am 30.11.2015 gewünscht,
habe man auch die Kosten für das Bauschuttmodul errechnet.
Die Baukosten würden mit 140.000 € zu Buche
schlagen und an laufenden Betriebskosten habe man Zusatzkosten von 39.500 € im
Jahr errechnet. Die jährlichen Gesamtkosten würden somit einen zusätzlichen
Aufwand für die Müllgebührenzahler in Höhe von 56.800 € ergeben.
Der
Ausschuss für Energie, Natur- und Umweltschutz hat in seiner
Sitzung am 03.03.2016 über die Kürzungsvorschläge wie folgt abgestimmt:
Vorschlag 1: Verzicht auf die
Betriebstankstelle Ersparnis
27.000 €
bei
drei Gegenstimmen mehrheitlich beschlossen
Vorschlag 2: Verzicht auf eine Ausfahrt Ersparnis
17.000 €
einstimmig
abgelehnt
Vorschlag 3: Verzicht auf Überdachung des
Anlieferbereiches
für Klein-Abfälle und Reifen Ersparnis
60.000 €
mit
7 zu 6 Stimmen mehrheitlich abgelehnt
Vorschlag 4: Verzicht auf zweite
Besuchertoilette Ersparnis 2.000 €
mehrheitlich beschlossen
Landrat Scherf erklärt, dass er dem Antrag der Freien Wähler auf Abstimmung über das Bauschuttmodul und dem Antrag der CSU-Kreistagsfraktion auf Abstimmung über die Überdachung des Anlieferbereiches für Klein-Abfälle und Reifen nachkommen werde.
Nach umfangreicher Diskussion wird der Antrag zum Bau des Moduls
Bauschutt/Erdaushub mehrheitlich angenommen.
Der Antrag auf Verzicht auf Überdachung des Anlieferbereiches für
Klein-Abfälle und Reifen wird mehrheitlich abgelehnt.