Tagesordnungspunkt
TOP Ö 3: Bericht Westfrankenbahn
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 18.06.2015 KT/003/2015 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Mitglieder des Kreistags nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.
Herr Kollai, Geschäftsleiter der
Westfrankenbahn, stellt das RegioNetz –
Westfrankenbahn, die Verkehrsentwicklung sowie die Infrastrukturentwicklung im
Landkreis Miltenberg anhand beiliegender Präsentation vor.
Kreisrat Dotzel bittet darum, die Anträge für die Bahnübergänge in Wörth
und Kleinwallstadt zu überprüfen. Weiterhin fragt er, warum Sulzbach,
Laudenbach und Wörth trotz regen Fahrgastverkehrs nicht in der Planung für
barrierefreie Zustiege eingeplant seien. Kreisrat Dotzel möchte noch wissen, ob
ein Fahrtkartenautomat im Zug wie bei der BOB eine Option für die
Westfrankenbahn sei.
Kreisrat Weber fragt, ob die VT 628-Züge ausgetauscht würden, da sie
nicht mehr zeitgemäß seien. Weiterhin möchte er wissen, ob bei den
Beleuchtungsanlagen, die verbessert werden sollen, LED-Leuchtmittel eingesetzt
würden.
Kreisrätin Münzel stimmt Kreisrat Dotzel zu, dass der Fahrscheinverkauf
im Zug sehr wichtig sei. Dadurch könne man Druck rausnehmen und viele Personen
überzeugen, doch mit dem Zug zu fahren.
Sie bittet auch darum, ausreichend Sitzgelegenheiten und Überdachungen zu
schaffen. Weiterhin solle man Vandalismus bekämpfen und Reparaturen in Angriff
nehmen.
Kreisrätin Wolf-Pleßmann erklärt, die angedachte Unter- oder Überführung
in Kleinheubach sei dringend nötig. Weiterhin sei es seit über einem Jahr nicht
möglich, am Bahnübergang rechts in den Ort abzubiegen. Dafür müsse nur ein
Lichtzeigen der Bahn geändert werden.
Kreisrat Ullrich merkt an, dass am Fahrkartenautomat in Collenberg bei
Sonnenschein das Display nicht mehr sichtbar sei.
Kreisrätin Kettinger erklärt, in Dorfprozelten sei eine Bahnsteigerhöhung
dringend nötig und möchte wissen, nach welchen Kriterien die Bahn Umbauten
plant.
Herr Kollai antwortet auf die Fragen.
Zu Kreisrat Dotzel erklärt er, aus der aktuellen Finanzierung könnten die
Bahnübergänge in Wörth und Kleinwallstadt nicht finanziert werden. Für
Neubauten gäbe es keine Gelder, da die Bundesfinanzierung nur Gelder für
Ersatzerneuerung vorsehe.
Zu den barrierefreien Zugängen in Sulzbach und Wörth sagt Herr Kollai, er
habe Investitionsgelder für zwei Stationen im Jahr zur Verfügung, müsse sich
aber um 50 Stationen kümmern. Er erklärt, der Bund habe die Regelung getroffen,
dass Stationen unter 1000 Fahrern per se nicht barrierefrei sein müssten. Es
gäbe eine EU-Verordnung, die aussage, es sei zumutbar, 20 km zum nächsten
barrierefreien Zugang auf sich zu nehmen.
Die DB werde das Konzept mit Fahrtkartenautomaten im Zug wegen
Vandalismus und Schwarzfahrern nicht weiter verfolgen, so Kollai. Außerdem sei
es so, dass der Besteller das vorschreibe.
Zur Anfrage von Kreisrat Weber erklärt Herr Kollai, dass die Anschaffung
neuer Züge Verhandlungsbasis in den neuen Vertragsverlängerungen seien.
Zur LED-Beleuchtung sagt Herr Kollai: Im Rangierbereich seien LEDs
bereits zugelassen, im Bahnsteigbereich allerdings noch nicht. Demnächst werde
an verschiedenen Bahnsteigen LED-Technik ausprobiert. Die Umrüstung sei
allerdings eine technische Herausforderung.
Zu Kreisrätin Wolf-Pleßmann erklärt Herr Kollai, bei der Unterführung in
Kleinheubach gelte das Eisenbahnkreuzungsgesetz, wenn sich Bahn und Kommune
bezüglich einer Kreuzung streiten. Verschiedene Möglichkeiten: Gibt es schon
eine Kreuzung, dann gibt es Vertragskombinationen. Gibt es noch keine Kreuzung,
dann gäbe es das §11-Verfahren, wonach derjenige, der das Verlangen hat, hat
auch die Kosten zu tragen. Oder §12: die beiden, die etwas machen wollen,
teilen die Kosten. Er erläutert, die Bundesfinanzierung funktioniere so, dass
es nur für eine bestehende Anlage Geld bekomme.
Zum Lichtzeichen erklärt Herr Kollai, alle Anlagen der Bahn seien nach
Allgemeinem Eisenbahngesetz genehmigungspflichtig. Für jede Änderung sei eine
Plangenehmigung bzw. eine Planfeststellung nötig. Die Dauer werde mindestens
drei Jahre betragen.
Zu Kreisrat Ullrich antwortet Herr Kollai, dass er die Anregungen
mitnehme.
Kreisrat Kaiser fragt, ob für das Ziel der Bayer. Staatsregierung, bis
2023 Barrierefreiheit zu gewährleisten, nicht auch Landesmittel beantragt
werden könnten. Weiterhin möchte er zur Ausschreibung wissen, ob in beiden Ländern,
also Bayern und Baden-Württemberg, ein Übergangsvertrag geschlossen werde.
Kreisrat Dotzel macht zur Finanzierung des Übergangs deutlich, dass es
unmöglich für eine Kommune sei, dieses alleine zu bestreiten. Gedrittelt durch
Bund, Land und Kommune, wobei die Kommune sich einen Zuschuss abrufen könnte,
könne ein Übergang auch finanziert werden.
Herr Kollai meint zu Kreisrat Dotzel, Übergänge und Unterführungen seien
technisch zwar machbar, aber dazu fehle das Geld. Aktuell sei es von der
Genehmigungsbehörde nicht genehmigt, weil es grundsätzlich keine technisch
gesicherten Bahnübergänge mehr geben solle, wo Züge, wie in Wörth oder
Kleinwallstadt, durchfahren, außer bei Kreuzungsbahnhöfen wie Klingenberg.
Zum Thema Landesmittel erklärt Herr Kollai, die Bahn habe sich bereits
für Landesmittel beworben. Für unsere Region seien allerdings bis 2023 keine
Mittel eingeplant.
Auf die Anfrage von Kreisrat Kaiser bezüglich der Ausschreibung bestätigt
Herr Kollai, dass Bayern und Baden-Württemberg zum Anfang keine abgesprochenen
Ausschreibungsunterlagen erstellt hätten. Die Politik und die beiden Besteller
haben das mitbekommen und ändern jetzt daraufhin die Unterlagen. Die
Ausschreibung sei ein Wettbewerb und jeder, der sich bewerbe, müsse gleiche
Bedingungen haben.