Tagesordnungspunkt
TOP Ö 5: Kreismülldeponie Guggenberg,
Umstellung der Deponieentgasung:
Bericht und Beschluss über Antrag an die Regierung von Unterfranken
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 09.03.2015 ENU/001/2015 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Herr Strüber
erläutert, erwartungsgemäß gehen die Gasmengen, die in der Deponie Guggenberg
im Hausmüllteil gebildet werden, qualitativ und quantitativ weiterhin deutlich
zurück.
In den letzten
Jahren lief der Deponiegasmotor immer seltener. Dann kam es im Jahr 2012 zu
einem Schaden am Motor, den man zum Anlass genommen habe, um aus der
Deponiegasverstromung auszusteigen. Hierrüber habe man im Umweltausschuss am
25.09.2012 berichtet. Das Deponiegas sei seitdem schadlos in unserer
Fackelanlage beseitigt worden. Allerdings handele es sich dabei um eine
Hochtemperaturfackel, die als Noteinrichtung für den Betrieb des BHKWs
vorgesehen gewesen und deshalb für hohe Anlagendurchsätze ausgelegt worden sei.
Für den sich einstellenden Deponiegasanfall sei diese daher deutlich zu groß,
so dass sie nur noch wenige Stunden pro Arbeitstag betrieben werden könne.
Nach dem
Genehmigungsbescheid für die Deponiegasanlage sei die Größe der Fackel auf geringere
Deponiegasmengen anzupassen. Hierzu habe die Regierung von Unterfranken auch
bereits aufgefordert.
Im ersten Schritt
habe man sich nach einem Umbau der alten Fackel erkundigt. Allerdings sei es
nicht ausreichend, für den geringeren Gasanfall nur die Brennerdüsen zu
tauschen, da die erforderlichen Verbrennungstemperaturen nicht mehr erreicht
werden könnten. Es hätte auch noch der Brennraum verkleinert werden müssen.
Dies käme dann einer neuen Hochtemperaturfackel gleich. Zwar wäre diese dann
für geringere Anlagendurchsätze geeignet, könnte jedoch auch nur für den
gleichen eingeschränkten Konzentrationsbereich verwendet werden wie vor einem
Umbau. Daher habe man sich in einem weiteren Schritt Informationen für
Schwachgasfackeln eingeholt, ähnlich wie sie bereits auf der Deponie Wörth
verwendet werde.
Allerdings habe
man dann mehr zufällig vom Abschlussbericht des F+E Vorhabens
„Deponiegasnachsorge – Handlungsoptionen, Dauer, Kosten und qualitative
Kriterien für die Entlassung aus der Nachsorge“ (UFOPLAN, 204 34 327) Kenntnis
erhalten. Nach diesem Bericht könne geprüft werden, ob eine aktive Gaserfassung
und Verwertung technisch und wirtschaftlich möglich und zumutbar seien.
Die Kriterien
hierfür habe man vom Ingenieurbüro icp Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und
Partner mbH, Karlsruhe anhand der Bedingungen in Guggenberg überprüfen lassen.
Herr Burkhardt, icp komme dabei zu dem Schluss, dass in der Deponie Guggenberg
die aktuelle Deponiegasproduktion unterhalb der im Zuge der Deponiegasprognose
berechneten potenziell entstehenden Gasmenge sowie auch unterhalb der für den
Betrieb einer aktiven Gaserfassung empfohlenen Mindestgasmenge liege. Bei den
FID-Begehungen der letzten Jahre wurden lokal zwar vereinzelt Austritte von
Deponiegas detektiert. Sie liegen lokal begrenzt entlang der Auffahrtsstraße,
auf Abschnitten der Berme und um einzelne Gasbrunnen. Diese Gasaustritte können
durch verschiedene Maßnahmen reduziert werden. Sehr guten Erfolg zur
Reduzierung von Wegsamkeiten für Deponiegas habe man in der Vergangenheit auch
durch eine Nachverdichtung der betroffenen Bereiche im Jahr 2012 erreichen
können.
Daher empfehle man, bei der Regierung von
Unterfranken die Beendung der Aktiventgasung und Umstellung auf Passiventgasung
aufgrund von geringer Restgasproduktion zu beantragen.
Der Ausschuss für Energie, Natur- und Umweltschutz fasst einstimmig den
B e s c h l u s s :
Der Ausschuss für Energie, Natur- und Umweltschutz nimmt den Bericht über die Deponiegassituation zur Kenntnis und beschließt die Umstellung der Deponieentgasung auf der Kreismülldeponie Guggenberg. Die Verwaltung stellt einen entsprechenden Antrag bei der Genehmigungsbehörde auf Beendung der Aktiventgasung und Umstellung auf Passiventgasung.