Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: Beitritt des Landkreises Miltenberg zum unterfränkischen Netzwerk Forst und Holz
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 16.03.2011 KA/001/2011 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Verwaltungsrat
Rüth erläutete die Vorlage:
Auf
Ebene des Regierungsbezirks Unterfranken wird aktuell an der Bildung eines
Netzwerks Forst und Holz gearbeitet. Laut Projektskizze ist Unterfranken der
einzige bayerische Regierungsbezirk mit mehr Laub- als Nadelwald. Der Sektor
bietet mehr als 20.000 Arbeitsplätze. Ziel der Netzwerkbildung ist es, das
Alleinstellungsmerkmal Laubholz auszubauen, die Akteure miteinander zu
vernetzen und deren Zugang zu Wissenschaft und Forschung zu erleichtern.
Das
geplante Netzwerk will eine offene Kooperations- und Austauschplattform für die
Landkreise und Kommunen, Betriebe der Forst- und Holzbranche und ihre Organisationen,
Architekten und Energieberater, Fertighausunternehmen, Waldbesitzer und ihre
Organisationen, Forstwirtschaftliche Vereinigung Unterfranken e. V. u. a. sein.
Geplant ist eine Zusammenarbeit mit dem Cluster Forst und Holz Bayern, das die
Netzwerkgründung in Unterfranken unterstützt.
Durch
ein professionelles Netzwerkmanagement soll für alle Partner systematisch ein
Nutzen geschaffen werden. Die geplanten Leistungen des Netzwerks umfassen den
Know-How-Transfer (zum Beispiel forstwirtschaftliche Unternehmertage, runde
Tische oder die Initiierung von Forschungsprojekten), um die Innovationskraft
der mit Holz arbeitenden Betriebe zu erhöhen, Kooperationen zu fördern, zu
qualifizieren und zu mobilisieren.
Weiterhin soll die Öffentlichkeitsarbeit (Internetauftritt,
Identitätszeichen, Werbemittel, Messen etc.) aufgebaut werden. Ziele sind die
Stärkung des Branchenimages, die Erhöhung der Holzverwendung, die Mobilisierung
von Holzreserven, die Erhöhung der Bewusstseinsbildung für die heimische Ressource
Holz und für den Klimaschutz. Darüber hinaus sind Hilfestellungen bei der
Markteinführung innovativer Produkte und bei der Einwerbung von Förder- und Forschungsmittel
vorgesehen.
Ein
Management soll das Netzwerk professionell aufbauen und für die Abwicklung der
operativen Aufgaben zuständig sein. Die Finanzierung soll teilweise über Leader-Mittel
gedeckt werden. Die zwölf unterfränkischen Landkreise und kreisfreien Städte
sind als Projektpartner und -finanzierer Teil der Planung. Die Finanzierungsüberlegungen
umfassen zunächst eine Anfangsphase von drei Jahren und gehen von einer
Gesamtsumme von 313.500 EUR aus. Für jeden der neun unterfränkischen Landkreise
ist für diesen Zeitraum eine Gesamtsumme von 11.464 EUR (jährlich 3.821 EUR)
vorgesehen. Für die kreisfreien Städte Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg
beträgt der Finanzierungsanteil jeweils 8.598 EUR (jährlich 2.866 EUR). Die
Struktur des Netzwerkes (z. B. Verein) wurde genauso wie die Verortung des
Managements noch nicht festgelegt.
Bisher
haben sich mit Ausnahme der Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg alle
Landkreise Unterfrankens in ihren Gremien für einen Betritt ausgesprochen. In
den regionalen Vorgesprächen gab es die Signale, dass der Landkreis
Aschaffenburg und die kreisfreie Stadt Aschaffenburg – vorbehaltlich der
Zustimmung der dortigen Gremien natürlich – dem Projekt ebenfalls positiv
gegenüberstehen. Laut Initiatoren planen auch die kreisfreien Städte Würzburg
und Schweinfurt einen Beitritt. Auch hier stehen formale Entscheidungen durch
die Gremien noch aus.
Die
beiden Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg beabsichtigen, gemeinsam über
die ZENTEC GmbH dem Netzwerk beizutreten. Der Mitgliedsbeitrag der ZENTEC soll
aus den laufenden Finanzierungszuschüssen der drei Gebietskörperschaften an die
ZENTEC gezahlt werden.
Kreisrat
Dr. Fahn fragte, ob dies wirklich so notwendig sei, diese Gelder dafür
auszugeben, oder ob es nicht andere Institutionen oder eine Förderung über
Leader gebe.
Verwaltungsrat
Rüth erklärte, eine Finanzierung über Leader erfolge bereits, dies sei eine
große Finanzierungsquelle. Weiterhin seien keine zusätzlichen Mittel
einzuplanen, da diese bereits im Haushalt der ZENTEC GmbH enthalten seien. Die
Maßnahme belaste daher den Haushalt des Landkreises nicht.
Landrat
Schwing ergänzte, die Mitgliedschaft erfolge nicht direkt, sondern über die
ZENTEC GmbH.
Der
Kreisausschuss fasste einstimmig den
B
e s c h l u s s :
Der Landkreis Miltenberg tritt dem geplanten Netzwerk
Forst und Holz über die regionale ZENTEC GmbH bei.
Die Laufzeit des Projektes ist zunächst auf drei Jahre
begrenzt.