Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: Besichtigung MIL 30: fertig gestelltes Deckenbauprojekt aus 2010 zwischen Soden und Landkreisgrenze
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 14.03.2011 BA/001/2011 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Vor Ort waren anwesend:
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Frau
Kreisbaumeisterin Schulz
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Herr Dittrich,
Kreisbauamt
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Herr Nagel,
Staatliches Bauamt Aschaffenburg
·
Herr Brandt,
Staatliches Bauamt Aschaffenburg
Techn. Angestellter Dittrich erläuterte den
Sachverhalt.
MIL 30 - Deckenbau zwischen der OD Soden und
Landkreisgrenze (Aschaffenburg)
Der im Jahre 2010 hergestellte Deckenbauabschnitt
entlang der freien Strecke hatte eine Länge von ca. 1370 m. Davon waren ca. 260
m ein Vollausbau (Decke, Tragschicht, Unterbau). Begonnen wurde an der
Ortsdurchfahrtgrenze von Soden und das Bauende lag im Bereich der Landkreisgrenze.
Der ursprüngliche Straßenzustand war verkehrstechnisch
nicht mehr verkehrssicher. Die Radien und Fahrbahnquerneigung entsprachen nicht
dem Stand der Technik. Die Deckschicht war sehr stark mit Rissen überzogen. Die
Fahrbahnhaftung war durch den erhöhten Verschleiß nicht vorhanden und die
Griffigkeitswerte waren nicht mehr ausreichend. Das Unfallgeschehen hat sich
dadurch verstärkt. Gefahrenstelle war hierbei die nicht verkehrssichere
90-Grad-Kurve im Übergangsbereich der Wald-/Wiesenflächen. Auch die bestehende
Straßenentwässerung mit Betonrinnen war teilweise nicht mehr gewährleistet. Der
hier genannte Streckenabschnitt der MIL 30 wurde in den Jahren 1970 und 1980
ausgebaut.
Bereits vor ca. 5 Jahren wurde eine
Oberflächenbehandlung (bestehend aus Bitumenemulsion und Splitt) aufgebracht.
Durch die Einwirkungen des Straßenverkehrs auf die Deckschicht sowie durch die
schattigen und feuchten Waldbereiche hat die Griffigkeit der Fahrbahn stark
abgebaut. In den feuchten Waldbereichen bestand wegen den vorhandenen
Bitumenplatten Schleudergefahr. Dazu kam auch das vorhandene starke Gefälle der
Straßen von ca. 5%. Die ermittelten Griffigkeitswerte hatten die Schwellenwerte
im Jahre 2009 erheblich überschritten. Aus Gründen der Verkehrssicherheit war
eine dringende Sanierung erforderlich.
Folgende Sanierungsmaßnahme wurde durchgeführt:
Erneuerung der Fahrbahndeckschicht entlang der
gesamten Ausbaustrecke. Verbreiterung des Straßenquerschnittes zur Verbesserung
des Begegnungsverkehrs. Vollausbau mit 32 cm Frostschutz, 14 cm Tragschicht, 5
cm Binderschicht und 4 cm Deckschicht und gleichzeitiger Anpassung der
Straßenquerneigung zur Verbesserung der Fahrdynamik im Bereich der vorgenannten
90-Grad-Kurve einschließlich des Neubaues der Entwässerungsanlage mit Borde.
Um die Amphibienwanderstrecken zwischen einer
bestehenden Teichanlage und dem angrenzenden Gelände zu unterstützen und somit
die örtlichen Amphibienpopulationen zu schützen, wurde unterhalb der
Vollausbaukurve ein Kleintiertunnel hergestellt. Die Kosten lagen bei ca.
15.000,- Euro.
Weiterhin wurden die Bankette und die
Leiteinrichtungen und die neue Fahrbahnmarkierung erneuert. Die Gesamtkosten
der abgeschlossenen Deckenbausanierung belaufen sich auf ca. 270.000,- Euro.
Dieser Kreisstraßenabschnitt gehört zu den mittel
belasteten Verkehrsstrecken. Als Grundlage dient die Auswertung der
Verkehrszählung 2005. Der Kfz-Gesamtverkehr beträgt 2668 Kfz/24h, davon 89
Kfz/24h Schwerverkehr (ca. 51 % über Landesdurchschnitt). Das anfallende
Kfz-Aufkommen auf diesem Kreisstraßenabschnitt dient nur dem Verbindungsverkehr
zwischen Leidersbach/Soden und der Stadt Aschaffenburg mit angrenzenden Gemeinden.