Tagesordnungspunkt
TOP Ö 5: Main-Limes-Realschule Obernburg - energetische Sanierung (Konjunkturpaket II), Sachstandsbericht
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 17.06.2010 BA/012/2010 |
Beschluss: | (nicht beschlossen) |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Kreisbaumeisterin Schulz erläuterte anhand von einigen
Bildern den folgenden Sachverhalt der beeindruckenden Baustelle:
Energetische Sanierung im Rahmen des KP II
Die Maßnahmen im Rahmen des Konjunkturpakets II an der
Realschule Obernburg beinhalten den Neubau der Holzhackschnitzelheizung und die
energetische Bauteilsanierung der Dächer des Schulgebäudes und Teile der
Fassaden.
Mittlerweile sind alle Demontage- und Abbrucharbeiten
des Rohbaugewerks abgeschlossen. Der letzte lärmintensive Wanddurchbruch des
Hauptgebäudes im Kellergeschoss wurde in den Pfingstferien durchgeführt.
Die Stahlbetonwände des äußeren Treppenabganges zum
Hackschnitzelbunker sind betoniert, ebenso der tiefere Teil der Stahlbetondecke
inklusive der Öffnung zum Befüllen der Hackschnitzel.
Sofern es wetterbedingt zu keinen Verzögerungen kommt,
werden die Rohbauarbeiten bis Anfang Juli abgeschlossen sein.
Parallel zu den Rohbauarbeiten begann die Firma
HSE-Technik aus Darmstadt mit den vorbereitenden Arbeiten zum Einbau der
Heizungsanlage.
Neben der Heizzentrale Obernburg sollen noch in diesem
Jahr die Dachabdichtungs- inkl. Dämmarbeiten an der Realschule Obernburg
(Atriumbau und Anbau) durchgeführt werden. Die Ausschreibung dazu erfolgt Ende
Juni, die Submission ist für den
Mit diesen Arbeiten insgesamt ist das
diesjährige Budget für das Konjunkturpaket II von 1 Mio. € erreicht.
Bauwerkskosten (Kostengruppen 300-Baukonstruktionen-
und 400-Techn. Anlagen- nach DIN 276) wurden bisher in Höhe von 655.300 €
erteilt. Insgesamt (alle Kostengruppen) wurden im Jahr 2009 130.000 € und im
Jahr 2010 128.000 € ausgegeben.
Zu Beginn 2011 muss noch im Winter die
Fassadensanierung erfolgen, um termingerecht die Fördermaßnahme abschließen zu
können und den Verwendungsnachweis noch in 2011 einreichen zu können. In 2011
werden voraussichtlich noch 900.000,- € aufzuwenden sein.
Der Förderantrag belief sich auf 1,99 Mio. €, aufgrund
der Deckelung der Förderung durch die Regierung Unterfranken beträgt
diese max. 1.102.300 €.
Kreisbaumeisterin
Schulz entgegnete auf Landrat Schwings Anfrage, man hoffe sehr, dass die
Heizung bis zum Beginn der Heizperiode fertig gestellt sei und mit der
Heizsaison 2010/11 in Betrieb genommen werden könne.
Sodann führte sie weiter aus:
Zusätzlich erforderliche Dachsanierung der
Einfachsporthalle der Realschule Obernburg
In der letzten Maiwoche kam es zu einem Wassereinbruch
durch das Turnhallendach der Realschule auf die Spielfläche (Parkett). Bei der
Dachbegehung zeigte sich, dass das gesamte Dach über den Winter erhebliche
Schäden davongetragen hat und dringend sanierungsbedürftig ist, d.h. der
komplette Dachaufbau erneuert werden muss. Die Dachbahnen haben sich umlaufend
von der Attika gelöst, auch in der Fläche sind unzählige Wasserblasen unter der
brüchigen und gerissenen Dachhaut. Die momentane relative Dichtigkeit wird nur
über die Dampfsperre, welche unter der Wärmedämmung liegt, erreicht. Die
Lecksuche in der Dampfsperre ist nahezu unmöglich. Die Dachabläufe (in jeder
Ecke der Halle einer) liegen höher als die Dachabdichtung, was zur Folge hat,
dass sich stehende Pfützen und Seen ausbilden, die eine zusätzliche Belastung
der Tragkonstruktion verursachen.
Auch die Dachkonstruktion zeigte Mängel. Bei den
Voruntersuchungen zum Einbau der Deckenstrahlheizung Anfang des Jahres, welche
im Jahr 2010 im Bauunterhalt mit entsprechendem Haushaltsansatz eingestellt
wurde, sind feine Risse in einzelnen Betonfertigteilplatten festgestellt
worden. Das statische Gutachten zeigte, dass keine Sofortmaßnahme erforderlich
ist; die wirtschaftlichste, statische Lösung sieht den Einbau von Stahlträgern
zur Halbierung der Spannweite unter Erhaltung der vorhandenen Deckenplatten
vor. Dieser Einbau der Stahlprofile hätte zusätzliche Kosten von ca. 40.000 €
verursacht, die im Bauhaushalt 2010 nicht enthalten waren, weshalb die Maßnahme
Einbau einer Deckenstrahlheizung im diesjährigen Haushaltsjahr zurückgestellt
wurde.
Die Erneuerung der Dachabdichtung ist jedoch
dringlich, da eine Reparatur in Teilbereichen nahezu unmöglich ist und die
Konstruktion und der Hallenboden unter eindringendem Wasser weiter stark leiden
würden.
Die geschätzten Kosten in Höhe von ca. 100.000 € für
die Erneuerung der Dachabdichtung inkl. Dämmung und ordnungsgemäßem Gefälle
müssen aus anderen Haushaltsmitteln des Bauunterhalts 2010 zusammen getragen
werden.
Es müssen somit für das Jahr 2010 geplante allgemeine
Bauunterhaltungsmaßnahmen verschoben werden.
Um günstige Preise zu erzielen, sollen diese
Dachabdichtungsarbeiten als gesonderter Titel mit den Abdichtungsarbeiten der
Realschul-Dächer des Konjunkturpaketes II mit ausgeschrieben und auch in diesem
Zuge mit ausgeführt. Die Abrechnung jedoch erfolgt getrennt, da die Turnhalle
nicht mit dem Konjunkturpaket II abgerechnet werden darf und auch nicht
zuwendungsfähig ist.
Kreisrat Schüßler konnte nicht nachvollziehen, dass
bei der Begehung im Herbst noch keine Mängel festgestellt werden konnten und
fragte nach dem Alter des Daches.
Kreisbaumeisterin Schulz beantwortete diese Frage,
Baujahr der Halle sei 1962, 1985 sei das Dach saniert worden, d. h. die
Dachhaut seit damit 25 Jahre alt, ein Sanierungsbedarf sei damit nicht
ungewöhnlich.
Landrat Schwing ergänzte, der Schaden sei auf den
strengen Frost in diesem Winter zurückzuführen.
Kreisrat Schmedding berichtete von ebensolchen
Problemen an der Schule in Eichenbühl und dort sei das Flachdach ausgetauscht
worden gegen ein Dach.
Kreisbaumeisterin Schulz entgegnete, dass ein flach
geneigtes Dach mit entsprechender Konstruktion natürlich mehr kosten würde als
ein Flachdach, zumal sich die Flachdachqualitäten verbessert haben. Die
wirtschaftlichste Lösung, dort wieder eine neue Flachdachlösung aufzubringen,
da eine neue Konstruktion weitaus teurer sei und Haushaltsmittel dafür nicht
zur Verfügung stünden.
Kreisrat Demel stellte ebenfalls in Frage, ob nicht
eine Lösung mit einer anderen Konstruktion sinnvoller wäre als zu Flicken und
an der Konstruktion nichts zu ändern.
Kreisbaumeisterin Schulz antwortete hierauf, man käme
in diesem Fall dann nicht um eine Generalsanierung der Sporthalle herum, und
das käme auf Grund der voraussichtlichen Haushaltslage im nächsten Jahr eher nicht
in Frage.
Landrat Schwing ergänzte, vor einigen Jahren habe man
diese Maßnahmen eventuell anders behandelt, dann hätte man andere Maßnahmen
verschoben. Dies sei aber nicht mehr möglich. Für die nächsten Jahre seien enge
Haushalte zu erwarten und die Bereiche des Bauunterhaltes und der Investitionen
seien die einzigen Sparmöglichkeiten. Die Alternative sei eine stärkere Kreisumlageerhöhung,
was sich allerdings niemand wünsche. Auch wenn anhand einer Zusammenstellung
aller bayerischen Landkreise sichtbar sei, dass man hier noch unter den Top 20
von 71 Kreisen liege. Gegen Ende des Jahres werde man eventuell einen
finanziellen Gesamtüberblick haben.
Der Bauausschuss nahm von den Ausführungen Kenntnis.