Tagesordnungspunkt
TOP Ö 1: Energiekonzept, Jahresprogramm/Förderung
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 17.06.2010 BA/012/2010 |
Beschluss: | (nicht beschlossen) |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat Schwing berichtete von der doch positiven Nachricht der Förderung in Bezug auf das Energiekonzept und begrüßte die zuständigen Fachleute Herr Kruft sowie Herr Paulus.
Techn. Angestellter Dipl.-Ing. Dittrich erläuterte den Sachverhalt:
In den Sitzungen am 08.10. und
Nachdem der Förderantrag vom
Mittlerweile ist aufgrund der Haushaltslage des Bundes u.a. die Förderung von Klimakonzepten gestoppt worden. Dies betrifft nur Förderanträge, die noch in Vorbereitung sind oder bereits beantragt, über die jedoch noch nicht entschieden wurde.
Beschiedene Anträge, wie der o.g. des Landkreises Miltenberg, behalten die zugesagte Förderung und werden noch abgearbeitet.
Mit Bescheid über den Antrag des Landkreises Miltenberg liegen die zuwendungsfähigen Kosten bei 126.460,00 €, Zuwendungen von 80 % (101.168,00 €) werden gewährt.
Davon stehen 96.110,00 € in 2010 und 5.058,00 € in 2011 zur Verfügung.
Das Konzept beinhaltet den Aufbau eines Klimaschutzmanagements für die eigenen, öffentlich zugänglichen Liegenschaften des Landkreises Miltenberg mit Impulsgebung für die Kommunen im Landkreis. Hierbei sind zum einen der Aufbau eines kommunalen Energiemanagements (KEM) und weitere Ergänzungen Marketing, Schulkonzept-Nutzermotivation, Übertragbarkeit auf die einzelnen Gemeinden und die Optimierung der Anlagentechnik vorgesehen.
Nach den Förderbestimmungen müssen die Leistungen für die Energiebedarfsausweise und Erarbeitung von bewerteten Energieeinsparpotentialen der eigenen Liegenschaften ausgeschrieben und vergeben werden.
Es wurde daher ein Leistungsverzeichnis erarbeitet und die Leistungen beschränkt ausgeschrieben.
Als Bieter wurden nur ‚BAFA-zertifizierte’ (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) Energieberater für „Nichtwohngebäude“ zugelassen.
Die Angebotsaufforderungen gingen am
- Frese-Brammer + Brammer, Landshut
- ads, Kleinheubach
- EKG-Kruft, Würzburg
- Main-Energie, Mönchberg
Bis zum
Submissionstermin am
Nach Angebotsprüfung und -wertung wurden die Aufträge mindestbietend und losweise an die entsprechenden Energieberater vergeben.
Die Angebotsprüfung und -wertung ergab folgendes Ergebnis:
Los 1 Landratsamt Miltenberg 20.000,00 € EKG, Würzburg
Los 2 Dienststelle Obernburg 5.200,00 € EKG, Würzburg
Los 3 Ämtergebäude Fährweg 4.100,00 € EKG, Würzburg
Los 4 Sparkassenarena Elsenfeld 12.200,00 € EKG, Würzburg
Los 5 Berufsschule Miltenberg 5.000,00 € EKG, Würzburg
Los 6 Fachoberschule Obernburg 4.000,00 € Main-Energie, Mönchberg
Los 7 Berufsschule Obernburg 22.200,00 € Main-Energie, Mönchberg
Los 8 Realschule Obernburg 11.270,00 € Main-Energie, Mönchberg
Los 9 H.-E.-Stötzner Schule, Mil. 7.600,00 € ads, Kleinheubach
Los 10 Realschule Miltenberg 14.080,00 € ads, Kleinheubach
Los 11 J.-Butzbach Gymnasium, Mil. 18.920,00 € ads, Kleinheubach
Los 12 J.-Korczak Schule, Elsenfeld 7.900,00 € FBB, Landshut
Los 13 H.-Staudinger Gymnasium, Erl. 15.300,00 € FBB, Landshut
Los 14 Schulzentrum Elsenfeld 13.500,00 € FBB, Landshut
Da an der Realschule Obernburg, der Berufsschule Obernburg sowie dem Schulzentrum Elsenfeld Investitionsbaumaßnahmen laufen, sind die Energiekonzept-Kosten aus diesen Maßnahmen heraus zu finanzieren.
Die Vergabesumme für die übrigen Liegenschaften liegt bei insgesamt 131.257 €, d.h. sie liegt 4.797.- € über den zuwendungsfähigen Kosten des Antrages. Im Verwaltungshaushalt 2010 sind für das Energiemanagement liegenschaftsweise verteilt insgesamt 131.600 € eingestellt.
Die einzelnen Aufträge wurden bereits erteilt.
Weiteres Vorgehen
Mai/Juni 2010: Datenerfassung bzw. Auswertung
Ist-Bewertung Nutzermotivation
Recherchen zur Leitbilderstellung
Juli 2010: Erarbeiten von Einzelmaßnahmen im Rahmen der Energieberatung nach Prioritäten
Überprüfung des Systems zur Verbrauchsdatenerfassung, bzw. Konzepterstellung zur zukünftigen Erfassung
Erstellung eines Leitbildes zum Klimaschutz
Erarbeitung/Erstellung Homepage
August/Sept. 2010: Infoveranstaltung/Erfahrungsabfrage Landkreisgemeinden
Besprechung und Abstimmung der Maßnahmenentwürfe
Umsetzung eventueller Änderungen in der Verbrauchsdatenerfassung
AK Schulmotivation
Sept./Okt. 2010: Festlegung der Maßnahmenpakete für 2011 als Grundlage zur Haushalts aufstellung
Erste Ergebnisse aus Sofortmaßnahmen in 2010
Fertigstellung und Übersendung der Energieberichte der Liegenschaften
Auswertung und Ranking KEM (EA-Ufr.)
Ausarbeitung eines Konzepts für die Übertragbarkeit des KEM auf Gemeinden, sowie dessen Vorstellung
Oktober 2010: Evaluierung / Intranet / Internet
Vorbereitung eines Leitfadens für die Landkreisgemeinden
November 2010: Vorstellung der Ergebnisse der Detailanalysen
Es folgten die Erläuterungen zu den einzelnen
Aufgabenbereichen durch Herrn Kruft (EA-Unterfranken) und Herrn Paulus
(Main-Energie) anhand der beigefügten Präsentation.
Landrat Schwing dankte den Herren für ihre
Erläuterungen. Die Aufträge konnten vergeben werden, da diese unter 50.000 Euro
lagen. Das Programm sei zeitlich ehrgeizig, aber man sei auch an die
Zeitvorgaben des Bundes gehalten, um nicht den Zuschuss zu gefährden. Er fügte
hinzu, es breche ein neues Zeitalter im Klimaschutz an. So kompakt und
flächendeckend sei der Klimaschutz im Landkreis bisher noch nicht betrieben
worden. Dies bedeute eine spannende und auch herausfordernde Aufgabe. Er sei
gespannt auf das Leitbild und die Vorschläge aus dem Gremium. Eine energetische
Sanierung sei natürlich viel schwieriger bei Bestand als bei einem Neubau.
Kreisrat Oettinger erklärte, man habe die Hausaufgaben
in vorbildlicher Art und Weise erledigt. Noch wichtiger sei, dass man sich um
die Kommunen kümmere und dort Fachkompetenz an die Hand gebe. Er sei daher
dankbar, dass man diese Sache so engagiert angehe.
Landrat Schwing stimmte zu, dies sei wichtig, und
ergänzte, es solle ein Leitfaden für die Kommunen erstellt werden, so dass man
zusammenarbeiten könne. In Bezug auf die Kreisumlage sei egal, wo das Geld
gespart werde, ob bei den Kommunen oder beim Landkreis. Hier profitieren auch
andere.
Kreisrat Schmedding stellte eine Anfrage bezüglich der
Finanzierung durch die Kommunen.
Landrat Schwing erklärte, man habe es noch geschafft,
den Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro zu erhalten, wenn auch nicht so
umfangreich wie beantragt. Die Umsetzung müsse man durch die Einsparungen
finanzieren. Das Konzept müsse man abhängig vom Geldbeutel umsetzen und
Maßnahmen vorziehen, die sich schneller amortisieren als andere. Man spare an
Energiekosten und –verbrauch.
Kreisrat Lieb stellte die Frage nach der Erstellung
von Rankinglisten als Anhaltspunkt für die Gremien.
Herr Kruft antwortete daraufhin, die Ingenieure haben
besondere Vorgaben bekommen bezüglich Berechnung und Dokumentierung, so dass
man aus den gesamten Liegenschaften heraus Rankinglisten erstellen könne.
Kreisbaumeisterin Schulz ergänzte, bei aller
Konsequenz müsse man sich immer vor Augen halten, dass die Gebäude nicht nur
auf Grund ihres Energieeinsparpotentials saniert werden sollen, sondern auch
nutzerbestimmt Sanierungen oder Reparaturen anstehen, die dann keine Auswirkung
auf Energiekosten haben werden. Nutzung und Bausubstanz seien somit natürlich
mit abzuwägen.
Kreisrat Köhler stellte fest, dass das Konzept etwa
25.000 Euro kosten werde. Daher stellte er die Frage nach den separaten Kosten
für die Energieausweise.
Kreisbaumeisterin Schulz erläuterte, 60-70 % der
Kosten hätten sowieso ausgegeben werden müssen. Man habe keine billigen Energieverbrauchsausweise,
sondern Energiebedarfsausweise für unsere Liegenschaften erstellen wollen, so
dass diese Förderung einen erheblichen Teil der notwendigen Kosten trägt.
Landrat Schwing wies darauf hin, dass uns dieses Thema
sicherlich noch Monaten oder sogar Jahre beschäftigen werde. Er bedankte sich
bei den Herren für ihre Ausführungen und fügte hinzu, er freue sich auf die
ersten Ergebnisse sowie die Vorschläge für das Leitbild.
Der
Bauausschuss nahm von den Ausführungen Kenntnis.