Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Energiekonzept, Jahresprogramm/Förderung

BezeichnungInhalt
Sitzung:17.06.2010   BA/012/2010 
Beschluss:(nicht beschlossen)
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Landrat Schwing berichtete von der doch positiven Nachricht der Förderung in Bezug auf das Energiekonzept und begrüßte die zuständigen Fachleute Herr Kruft sowie Herr Paulus.

 

Techn. Angestellter Dipl.-Ing. Dittrich erläuterte den Sachverhalt:

 

In den Sitzungen am 08.10. und 03.12.2008 sowie am 22.10.2009 wurde der Bauausschuss über den Förderantrag bezüglich des Aufbaus eines Klimaschutzmanagements für die landkreiseigenen Liegenschaften des Landkreis Miltenberg informiert.

Nachdem der Förderantrag vom 15.12.2008 letztendlich am 08.12.2009 mit Zuwendungsbescheid vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit positiv geprüft wurde, konnten die Arbeiten zur Konzepterstellung aufgenommen werden.

 

Mittlerweile ist aufgrund der Haushaltslage des Bundes u.a. die Förderung von Klimakonzepten gestoppt worden. Dies betrifft nur Förderanträge, die noch in Vorbereitung sind oder bereits beantragt, über die jedoch noch nicht entschieden wurde.

Beschiedene Anträge, wie der o.g. des Landkreises Miltenberg, behalten die zugesagte Förderung und werden noch abgearbeitet.

 

Mit Bescheid über den Antrag des Landkreises Miltenberg liegen die zuwendungsfähigen Kosten bei 126.460,00 €, Zuwendungen von 80 % (101.168,00 €) werden gewährt.

Davon stehen 96.110,00 € in 2010 und 5.058,00 € in 2011 zur Verfügung.

 

Das Konzept beinhaltet den Aufbau eines Klimaschutzmanagements für die eigenen, öffentlich zugänglichen Liegenschaften des Landkreises Miltenberg mit Impulsgebung für die Kommunen im Landkreis. Hierbei sind zum einen der Aufbau eines kommunalen Energiemanagements (KEM) und weitere Ergänzungen Marketing, Schulkonzept-Nutzermotivation, Übertragbarkeit auf die einzelnen Gemeinden und die Optimierung der Anlagentechnik vorgesehen.

 

Nach den Förderbestimmungen müssen die Leistungen für die Energiebedarfsausweise und Erarbeitung von bewerteten Energieeinsparpotentialen der eigenen Liegenschaften ausgeschrieben und vergeben werden.

 

Es wurde daher ein Leistungsverzeichnis erarbeitet und die Leistungen beschränkt ausgeschrieben.

Als Bieter wurden nur ‚BAFA-zertifizierte’ (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) Energieberater für „Nichtwohngebäude“ zugelassen.

 

Die Angebotsaufforderungen gingen am 31.03.2010 an die Energieberater

                    - Frese-Brammer + Brammer, Landshut

                    - ads, Kleinheubach

                    - EKG-Kruft, Würzburg

                    - Main-Energie, Mönchberg

 

Bis zum Submissionstermin am 26.04.2010, 11.00 Uhr, waren alle Angebote fristgerecht eingegangen.

Nach Angebotsprüfung und -wertung wurden die Aufträge mindestbietend und losweise an die entsprechenden Energieberater vergeben.

 

 

Die Angebotsprüfung und -wertung ergab folgendes Ergebnis:

                    Los 1   Landratsamt Miltenberg             20.000,00 €               EKG, Würzburg

                    Los 2   Dienststelle Obernburg                 5.200,00 €               EKG, Würzburg

                    Los 3   Ämtergebäude Fährweg              4.100,00 €               EKG, Würzburg

                    Los 4   Sparkassenarena Elsenfeld       12.200,00 €               EKG, Würzburg

                    Los 5   Berufsschule Miltenberg              5.000,00 €               EKG, Würzburg

                    Los 6   Fachoberschule Obernburg         4.000,00 €               Main-Energie, Mönchberg

                    Los 7   Berufsschule Obernburg            22.200,00 €               Main-Energie, Mönchberg

                    Los 8   Realschule Obernburg               11.270,00 €               Main-Energie, Mönchberg

                    Los 9   H.-E.-Stötzner Schule, Mil.          7.600,00 €               ads, Kleinheubach

                    Los 10 Realschule Miltenberg                14.080,00 €               ads, Kleinheubach

                    Los 11 J.-Butzbach Gymnasium, Mil.   18.920,00 €               ads, Kleinheubach

                    Los 12 J.-Korczak Schule, Elsenfeld       7.900,00 €               FBB, Landshut

                    Los 13 H.-Staudinger Gymnasium, Erl. 15.300,00 €               FBB, Landshut

                    Los 14 Schulzentrum Elsenfeld             13.500,00                FBB, Landshut

 

Da an der Realschule Obernburg, der Berufsschule Obernburg sowie dem Schulzentrum Elsenfeld Investitionsbaumaßnahmen laufen, sind die Energiekonzept-Kosten aus diesen Maßnahmen heraus zu finanzieren.

Die Vergabesumme für die übrigen Liegenschaften liegt bei insgesamt 131.257 €, d.h. sie liegt 4.797.- € über den zuwendungsfähigen Kosten des Antrages. Im Verwaltungshaushalt 2010 sind für das Energiemanagement liegenschaftsweise verteilt insgesamt 131.600 € eingestellt.

Die einzelnen Aufträge wurden bereits erteilt.

 

Weiteres Vorgehen

 

Mai/Juni 2010:             Datenerfassung bzw. Auswertung

                                     Ist-Bewertung Nutzermotivation

                                     Recherchen zur Leitbilderstellung

 

Juli 2010:                     Erarbeiten von Einzelmaßnahmen im Rahmen der Energieberatung nach Prioritäten

                                     Überprüfung des Systems zur Verbrauchsdatenerfassung, bzw. Konzepterstellung zur zukünftigen Erfassung

                                     Erstellung eines Leitbildes zum Klimaschutz

                                     Erarbeitung/Erstellung Homepage

 

August/Sept. 2010:      Infoveranstaltung/Erfahrungsabfrage Landkreisgemeinden

                                     Besprechung und Abstimmung der Maßnahmenentwürfe

                                     Umsetzung eventueller Änderungen in der Verbrauchsdatenerfassung

                                     AK Schulmotivation

 

Sept./Okt. 2010:          Festlegung der Maßnahmenpakete für 2011 als Grundlage zur Haushalts aufstellung

                                     Erste Ergebnisse aus Sofortmaßnahmen in 2010

                                     Fertigstellung und Übersendung der Energieberichte der Liegenschaften

                                     Auswertung und Ranking KEM (EA-Ufr.)

                                     Ausarbeitung eines Konzepts für die Übertragbarkeit des KEM auf Gemeinden, sowie dessen Vorstellung

 

Oktober 2010:              Evaluierung / Intranet / Internet

                                     Vorbereitung eines Leitfadens für die Landkreisgemeinden

 

November 2010:          Vorstellung der Ergebnisse der Detailanalysen

 

 

Es folgten die Erläuterungen zu den einzelnen Aufgabenbereichen durch Herrn Kruft (EA-Unterfranken) und Herrn Paulus (Main-Energie) anhand der beigefügten Präsentation.

 

Landrat Schwing dankte den Herren für ihre Erläuterungen. Die Aufträge konnten vergeben werden, da diese unter 50.000 Euro lagen. Das Programm sei zeitlich ehrgeizig, aber man sei auch an die Zeitvorgaben des Bundes gehalten, um nicht den Zuschuss zu gefährden. Er fügte hinzu, es breche ein neues Zeitalter im Klimaschutz an. So kompakt und flächendeckend sei der Klimaschutz im Landkreis bisher noch nicht betrieben worden. Dies bedeute eine spannende und auch herausfordernde Aufgabe. Er sei gespannt auf das Leitbild und die Vorschläge aus dem Gremium. Eine energetische Sanierung sei natürlich viel schwieriger bei Bestand als bei einem Neubau.

 

Kreisrat Oettinger erklärte, man habe die Hausaufgaben in vorbildlicher Art und Weise erledigt. Noch wichtiger sei, dass man sich um die Kommunen kümmere und dort Fachkompetenz an die Hand gebe. Er sei daher dankbar, dass man diese Sache so engagiert angehe.

 

Landrat Schwing stimmte zu, dies sei wichtig, und ergänzte, es solle ein Leitfaden für die Kommunen erstellt werden, so dass man zusammenarbeiten könne. In Bezug auf die Kreisumlage sei egal, wo das Geld gespart werde, ob bei den Kommunen oder beim Landkreis. Hier profitieren auch andere.

 

Kreisrat Schmedding stellte eine Anfrage bezüglich der Finanzierung durch die Kommunen.

 

Landrat Schwing erklärte, man habe es noch geschafft, den Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro zu erhalten, wenn auch nicht so umfangreich wie beantragt. Die Umsetzung müsse man durch die Einsparungen finanzieren. Das Konzept müsse man abhängig vom Geldbeutel umsetzen und Maßnahmen vorziehen, die sich schneller amortisieren als andere. Man spare an Energiekosten und –verbrauch.

 

Kreisrat Lieb stellte die Frage nach der Erstellung von Rankinglisten als Anhaltspunkt für die Gremien.

 

Herr Kruft antwortete daraufhin, die Ingenieure haben besondere Vorgaben bekommen bezüglich Berechnung und Dokumentierung, so dass man aus den gesamten Liegenschaften heraus Rankinglisten erstellen könne.

 

Kreisbaumeisterin Schulz ergänzte, bei aller Konsequenz müsse man sich immer vor Augen halten, dass die Gebäude nicht nur auf Grund ihres Energieeinsparpotentials saniert werden sollen, sondern auch nutzerbestimmt Sanierungen oder Reparaturen anstehen, die dann keine Auswirkung auf Energiekosten haben werden. Nutzung und Bausubstanz seien somit natürlich mit abzuwägen.

 

Kreisrat Köhler stellte fest, dass das Konzept etwa 25.000 Euro kosten werde. Daher stellte er die Frage nach den separaten Kosten für die Energieausweise.

 

Kreisbaumeisterin Schulz erläuterte, 60-70 % der Kosten hätten sowieso ausgegeben werden müssen. Man habe keine billigen Energieverbrauchsausweise, sondern Energiebedarfsausweise für unsere Liegenschaften erstellen wollen, so dass diese Förderung einen erheblichen Teil der notwendigen Kosten trägt.

 

Landrat Schwing wies darauf hin, dass uns dieses Thema sicherlich noch Monaten oder sogar Jahre beschäftigen werde. Er bedankte sich bei den Herren für ihre Ausführungen und fügte hinzu, er freue sich auf die ersten Ergebnisse sowie die Vorschläge für das Leitbild.

 

Der Bauausschuss nahm von den Ausführungen Kenntnis.

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