Tagesordnungspunkt
TOP Ö 5: Besichtigung von Zentralbau und Lehrwerkstätten der Berufsschule Obernburg
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 04.03.2010 BA/010/2010 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Vor
Ort anwesend waren:
a)
Lehrwerkstätten
Herr
Bretzigheimer, Kreisbauamt
Herr
Stendel, Architekt, Stendel Architekten
Herr
Metzger, Fachplaner Elektro, Ingenieurbüro Metzger
Frau
Dr. Dammast, Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär, Ingenieurbüro Planing
Herr
Stelzig, Schulleiter
Herr
Kahlert, Mitglied der Schulleitung
b)
Zentralbau
Herr
Bretzigheimer, Kreisbauamt
Herr
Breunig, Architekt, Architekturbüro archicult
Herr
Metzger, Fachplaner Elektro, Ingenieurbüro Metzger
Frau
Dr. Dammast, Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär, Ingenieurbüro Planing
Herr
Stelzig, Schulleiter
Herr
Kahlert, Mitglied der Schulleitung
Kreisbaumeisterin
Schulz gab folgende Erläuterungen:
Berufsschule Obernburg
Lehrwerkstätten
Die
Baumaßnahme in den Lehrwerkstätten läuft zum einen im Rahmen des
Konjunkturpakets II (Sanierung der Dächer und Fassaden) und zum anderen als
investive Maßnahme bedingt durch einen erheblichen Sanierungs- und
Modernisierungsstau (stillgelegte Sanitär- und Umkleidebereiche, defekte
Lüftungsanlage, Hitzestau in Werk- und Unterrichtsbereichen, Abluft Schweißanlagen),
die Neustrukturierung (Wegfall Maler – Mehrbedarf Metaller), wachsender
Schülerzahlen und die erforderliche Neuausstattung mit modernen Maschinen und
Werkzeugen.
Hinzu
kommt noch der notwendige Umbau durch die Bildung des Kompetenzzentrums für den
Bereich IT-Berufe, Industriemechaniker, Metallbauer, Zerspanungsmechaniker und
Feinwerkmechaniker – Fachrichtung Maschinenbau am Standort Obernburg. Diese
Umbaumaßnahme im OG des BT 2 der Lehrwerkstätten kann durch den Freistaat
gefördert werden und ist je nach Haushaltslage ab 2011 vorgesehen.
Für
die baulichen Defizite wurden in Zusammenarbeit mit der Schule Lösungsmodule
mit Kostenschätzungen und Prioritäten erarbeitet, da auch der laufende Schul-
und Werkstattunterricht gewährleistet sein muss. Die zeitliche Abfolge und
Umsetzung ist insbesondere von den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln von
2009 bis geplant 2011 abhängig.
Der
erste Ausschreibungsblock (Rohbau- und Abbrucharbeiten) wurde zügig erstellt,
sodass die Baumaßnahme, Aufstellung neuer CNC-Maschinen, am
Ein
weiterer kostenträchtiger Mangel war die fehlende Beschattung der 125
Oberlichter im BT 1 sowie deren Schadensbild. Im Sommer erreichte die
Temperatur in den Unterrichts- und Werkräumen häufig über 40 Grad Celsius. 1/3
der Oberlichter waren zudem so stark beschädigt, dass sie noch vor der Montage
der Photovoltaikanlage ersetzt werden mussten. Die Photovoltaikanlage wurde als
intelligente Verschattung der Oberlichter gewählt und am
Unter
der Voraussetzung, dass die Anlage 2009 ans Netz geht, hat die von Herrn
Metzger vorgelegte Wirtschaftlichkeitsberechnung eine Amortisation von ca. 10
Jahren ergeben.
Die
in 2009 bereits abgeschlossenen baulichen Maßnahmen umfassten 1,1 Mio €. Für
2010 sind investiv wiederum 1,1 Mio. € als Ansatz im Haushaltsentwurf geplant.
Mittlerweile
wurde auch die energetische Sanierung im Rahmen des KP II mit Bauteil 1
begonnen, d.h. Fensteröffnungen wurden teilweise geschlossen, Gerüstarbeiten
durchgeführt und die Metallbau- als auch die Wärmedämmarbeiten werden in Kürze
begonnen. Die energetische Sanierung Bauteil 2 soll in den kommenden Monaten
erfolgen, so dass die Gesamtmaßnahme „energetische Sanierung der
Lehrwerkstätten“ 2010 bis auf eine Restabwicklung abgeschlossen werden kann. Im
Haushalt 2010 sind hierfür 850.000 € angesetzt, die durch die zeitgleiche
Förderung (90%) annähernd ausgeglichen sind. Für die Restabwicklung KP II an
der BSO L in 2011 werden voraussichtlich noch 200.000 € benötigt, auch hier
fließt die entsprechende Förderung zeitgleich.
Staatliche
Berufsschule Obernburg – Zentralbau
Bereits
in der letztjährigen Bauausschussrundfahrt wurde die sanierungsbedürftige
Bibliothek der Berufsschule Obernburg besichtigt. Das Planungskonzept zur
„Umgestaltung der ehemaligen Bibliothek und Aula“ wurde in der Bauausschuss-Sitzung
am
Auslöser
für diesen größeren Eingriff in die vorhandene Bausubstanz war die Kompetenzzentrumsbildung,
die einen Ausbildungsschwerpunkt „IT“ für den Standort Obernburg vorsieht und somit
eine Anpassung erforderlich machte. Die Beseitigung der altersbedingten
Defizite und der Abbau gravierender energetischer Probleme, die
behindertengerechte Erschließung im Eingangs- und Aulabereich wurden dabei mit
aufgegriffen.
In
den Sommerferien 2009 wurde zusammen mit Fachplanern und Schule der zeitliche
wie inhaltliche Sanierungsumfang erarbeitet. Auch hier haben sich aufgrund des
Gebäudealters und –zustands gerade auch der haustechnischen Anlagen zwingend
erforderliche, zusätzliche Arbeitsbereiche entwickelt. Zum einen muss im
Keller, wo Ersatzräume für die Archivlagerung geschaffen wurden, die dort
vorhandene, defekte Lüftungsanlage erneuert werden, ebenso musste die vorhandene
Elektroinstallation auch aus brandschutztechnischen Gründen weitergehend als ursprünglich
angenommen, erneuert werden. Die an den IT-Bereich angrenzenden Räume wie Lehrervorbereitung,
Besprechungsraum und WC-Anlagen wurden ebenso wie die Fenster und Fassadenbereiche
zum Innenhof hin haustechnisch, energetisch und brandschutztechnisch erneuert.
Das
Umbaukonzept sieht im Haupteingangsbereich an zentraler Stelle einen
multifunktionalen IT-Raum vor, in dem auf Wunsch der Schule sowohl eine
komplette Klasse unterrichtet werden kann, Projektarbeit, Konferenzen,
Workshops und vieles mehr, IT- und medientechnisch auf dem aktuellen Stand
ausgestattet, stattfinden können. Die Aula ist durch Wegfall mehrerer
Stufenanlagen in ihrer Grundfläche vergrößert, und kann z.B. bei Firmenkooperationstagen
zusammen mit dem IT-Raum für Anwendungssimulationen und Wissensaustausch als
Gesamtbereich genutzt werden. Durch die moderne Umgestaltung des
Eingangsbereichs zeichnet sich der neue Ausbildungszweig nach außen erkennbar
ab.
Der
neue Windfang und die Fassade zur Eingangsseite verringern den Wärmeverlust
erheblich. Allein durch die Sanierung dieses kleinen Fassadenabschnitts
konnte/n:
- der Dämmwert bzw.
U-Wert von ca. 3,0 W/m²K auf 1,3 W/m²K reduziert werden,
- die Wärmebrücken im
Eingangsbereich saniert werden (Stützen, Auskragungen der Decken),
- die Hüllfläche des
Gebäudes durch den Rückbau der Bibliothek und die Schließung des Eingang
verkleinert werden,
- ein Windfang
eingebaut werden.
Durch
diese Maßnahmen konnte der Energieverbrauch um ca. 9.000 kWh Gas oder 900 Liter
Heizöl pro Jahr gesenkt werden.
Mit
Hochdruck wurde die Planung mit anschließender Ausschreibung von den
Fachplanern in Verbindung mit der sehr kooperativen Schulleitung bzw. Fachlehrern
voran getrieben, so dass mit den Bauarbeiten Anfang September begonnen werden
konnte. Über mehrere Ausschreibungsblöcke konnte die Maßnahme bis Anfang
Oktober komplett ausgeschrieben und in den zurückliegenden
Bauausschusssitzungen vergeben werden.
Die
Bereiche, in denen die Bauarbeiten stattfanden, wurden von der Schule großzügigerweise
komplett gesperrt, so dass ein durchgängiges Arbeiten bei laufendem
Schulbetrieb möglich war und die Maßnahme schließlich in fünf Monaten
durchgeführt und baulich größtenteils abgeschlossen werden konnte.
Die
Restabwicklung der Lüftungsanlage, Anpassung der Außenanlagen sowie letzte
Rechnungsstellung erfolgen 2010.
Die
Gesamtbaukosten der Baumaßnahme liegen bei ca. 930.000 € + Nebenkosten, davon
allein für die Haustechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro) 320.000 €,
und wurden bereits überwiegend aus Mitteln des Landkreises im Haushalt 2009
finanziert.
Für
die kompetenzzentrumsbedingte neue IT-Ausstattung erhoffen sich der
Sachaufwandsträger und die Schule eine Förderung durch den Freistaat Bayern.
Die ersten positiven Abstimmungsgespräche sind bereits mit der Regierung
Unterfranken geführt, der Antrag kann in den nächsten zwei Monaten gestellt
werden. Die Fördermittel können ab 2012 fließen.