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TOP Ö 1: Umbau und Generalsanierung von Julius-Echter-Gymnasium/Staatl. Realschule im Schulzentrum Elsenfeld - IV./V. Bauabschnitt: Sachstandsbericht

BezeichnungInhalt
Sitzung:22.10.2009   BA/009/2009 
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Kreisbaumeisterin Schulz gab folgenden Sachstandsbericht:

 

Baustelle Bauabschnitt IV:

 

Direkt im Anschluss an die Fertigstellung des III. Bauabschnitts begannen am 15.06.2009 die Arbeiten des IV. Bauabschnitts, dem zweiten Teil der Generalsanierung der Staatl. Realschule Elsenfeld. Der Zeitrahmen des Bauabschnitts IV ist von Mitte Juni 2009 bis Anfang August 2010 getaktet, um wie bereits bei den Bauabschnitten III und IV praktiziert, in der Ferienzeit einen reibungslosen Übergang zum Bauabschnitt V zu ermöglichen.

 

Mit Beginn der Pfingstferien 2009 wurde der Bauabschnitt IV geräumt, leider nicht von allen Lehrkräften im gewünschten Zeitraum. Die Größe des Bauabschnitts IV mit aufwändigen Demontagearbeiten der gesamten Haustechnik und äußerst umfangreichen Abbruchmaßnahmen machten es zwingend erforderlich, bereits unmittelbar nach den Pfingstferien 2009 die Arbeiten aufzunehmen, um bis zum Ende der Sommerferien 2009 sämtliche großen und besonders lärmintensiven Stemm- und Betonsägearbeiten fertig zu stellen. Exakt zum Schuljahresbeginn 2009/2010 war der Bauabschnitt IV komplett entkernt. Parallel dazu begannen Mauer- und Betonarbeiten sowie erste Rohmontagearbeiten der Haustechnikgewerke. Ende September 2009 konnte aufgrund der günstigen Witterung und durch das Einhalten des sehr engen Zeitplanes der Abbruch- und Rohbaufirma bereits mit den Dachabdichtungsarbeiten begonnen werden. Der eingeschossige Südtrakt ist bereits mit einer Dampfsperre versehen.

 

Seitens der Projektbeteiligten werden alle Anstrengungen unternommen, damit bis Dezember 2009 der Baukörper des Bauabschnitts IV witterungsfest mit Dampfsperre und Fassade abgedichtet ist. Der Innenausbau muss über die Wintermonate abgewickelt werden, um ein 60 % größeres Bauvolumen in nur zwei Monaten mehr Bauzeit im Vergleich zum Bauabschnitt III bewältigen zu können. Nicht nur aufgrund des sehr umfangreichen Bauvolumens und äußerst straffen Zeitplanes, sondern auch wegen der anspruchsvollen Haustechnik, ist dieser Bauabschnitt ein besonderes technisches Highlight, da in diesem Bauabschnitt die Fachräume Biologie, Physik, Chemie sowie die Lüftungs- und Brandmeldezentrale realisiert werden. Ferner sind im teilunterkellerten Untergeschoss Technikräume untergebracht, die ebenfalls saniert werden.

 

Eine besondere Abbruchmaßnahme war die Entfernung der innen liegenden bisherigen naturwissenschaftlichen Unterrichtsbereiche sowie der Bühnenbereich der Aula. Dieser neu geschaffene Innenhof der Staatl. Realschule ermöglicht über eine fast vollständig verglaste Fassade die zusätzliche natürliche, seitliche Belichtung der über 60 m tiefen Aula.

 

Die Rohmontage der haustechnischen Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro begann Ende September 2009. Die Arbeiten an der Alu-Holz-Fassade sind ab Mitte Oktober 2009, Innenputz- und Trockenbauarbeiten ab Ende Oktober 2009 und das Lüftungsgerät in der Lüftungszentrale für Mitte November 2009 eingetaktet.

 

Noch zu vergeben in der Dezember-Sitzung 2009 bzw. Anfang 2010 sind die Gewerke Fachklassen fest Bauabschnitt IV, Rohbauarbeiten sowie die Haustechnikgewerke Bauabschnitt V.

 

 

Bauabschnitt V:

 

Entwurfsplanung: Grundlage der Planung des V. Bauabschnitts ist die Entwurfsplanung zum FAG-Antrag mit dem genehmigten Raumkonzept. Der V. Bauabschnitt mit Aula, Verwaltung und Lehrerzimmern wird als eigenständiger Bauteil mit eigenen und besonderen Anforderungen angesehen. Hier kann auch ein optischer Wechsel zu den Bauabschnitten mit den Klassen und Fachklassenbereichen vollzogen werden. In Zusammenarbeit mit den Planern und Fachplanern wurden konstruktive Konzepte erarbeitet, die wesentliche Kosteneinsparungen ermöglichen. Diese Änderungen bedeuten jedoch keine qualitative Reduzierung des Standards oder Beeinträchtigung der notwendigen Raumstruktur bzw. Nutzungsmöglichkeiten.

 

Diese aktualisierte Planung wurde beiden Schulen am 14.10.2009 im Hinblick auf die Werkplanung und das noch anstehende Ausschreibungspaket (Rohbaugewerke und Haustechnik) vorgestellt und intensiv besprochen. Zur Erläuterung der haustechnischen Planung waren auch die Fachplaner anwesend. Die endgültige Abstimmung der elektronischen Geräte und der festen bzw. losen Möblierung wird zeitnah zu den jeweiligen Ausschreibungen erfolgen. Die Schulen sind darüber informiert, dass auch im V. Bauabschnitt der Bestand Ausstattung/Inventar aufgenommen und wenn möglich, mit in die Neuplanung eingebunden wird.

 

Die Planung für das Obergeschoss mit Verwaltung und Lehrerzimmern wurde von beiden Schulen sehr positiv aufgenommen. Das Geschoss wurde spiegelbildlich angelegt. Beide Schulen erhalten das gleiche Raumangebot.

 

Die Verwaltung mit den Sekretariaten und den Direktorenzimmern liegt gegenüber den Lehrerzimmern. Die weiteren Verwaltungs-Besprechungsräume sind seitlich zu den beiden Pausenhöfen angeordnet und können von den Schulen individuell genutzt werden, da diese generell mit einem Kabelkanal mit Arbeitsfläche im Brüstungsbereich ausgestattet sind. Auf Wunsch des Gymnasiums werden hier mehrere kleinere Einheiten gebildet; die Staatl. Realschule bevorzugt weniger, aber größere Räume.

 

Wie bereits in der ursprünglichen FAG-Planung vorgesehen, entfällt der bestehende zweite Flur zu Gunsten des Lehrerzimmers und der angrenzenden Räume. Der Einwand seitens der Staatl. Realschule, hier die konsequente Trennung der beiden Schulen nicht weiterzuführen, wird durch die wesentliche Aufwertung des Lehrerbereiches relativiert. Für einen zweiten Flur würde den beiden Lehrerzimmern eine Fläche von ca. 95 qm vorenthalten.

 

Die derzeitige Dunkelzone entfällt. Nach der Generalsanierung erhalten alle Arbeits- und Aufenthaltsbereiche eine natürliche Belichtung, unterstützt durch eine arbeitsplatztaugliche Beleuchtung, so dass die bisher vorhandenen, überwiegend defekten und undichten Lichtkuppeln entfallen können. Dies ermöglicht die notwendige Plazierung der Lüftungsanlage für den V. Bauabschnitt auf dem Flachdachbereich.

 

Mit den Schulen wurde erörtert, dass durch die bauliche Neuordnung der Unterrichtsbereiche von Gymnasium und Staatl. Realschule auch der „Querungsverkehr“ von Schülern im Verwaltungsbereich deutlich reduziert wird. Durch die derzeitige Baustellensituation des Bauabschnitts IV ist diese Entzerrung noch nicht komplett vollzogen.

 

In Fluraufweitungen vor den Sekretariaten werden in Abstimmung mit den Schulen Wartezonen mit fest montierter Möblierung eingerichtet. Des Weiteren kann durch den notwendigen zweiten Rettungsweg des Lehrerzimmers eine zweite Anlaufstelle für Eltern und Schüler geschaffen werden. Diese baulichen Maßnahmen werden auch zur Beruhigung des Verwaltungsbereiches beitragen.

 

Durch die Zusammenlegung der Lehrerbibliothek und des Silentiums können optimierte Lehrerzimmer entwickelt werden. Diese bieten Platz für jeweils 90 Lehrkräfte und können so optimal für Konferenzen genutzt werden, für die bisher immer Alternativen gefunden werden mussten. Eine entsprechende Ausstattung mit Beamer und Projektionsfläche ist bereits eingeplant. Daran angrenzend sind die Teeküche und eine Kopierstelle für die Verwaltung.

 

Das Obergeschoss ist insgesamt an die zentrale Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung angebunden, zusätzlich kann über Dreh-Kippfenster natürlich belüftet werden. Die Heizkörper sind unter den Arbeitsflächen im Brüstungsbereich vorgesehen, zur optimalen Ausnutzung der Wandflächen für feste Einbauten. Die Aufenthaltsräume werden auch aus Akustikgründen mit Teppichboden ausgestattet, die Flurzonen erhalten einen Industrieparkettboden analog der Klassenzimmer.

 

Der neue Innenhof zum IV. Bauabschnitt bedeutet für die zentrale Aula im Erdgeschoss eine wesentliche Aufwertung. Tageslicht erhellt den naturwissenschaftlichen Unterrichtsbereich der Staatl. Realschule sowie den bisher dunklen Aufenthaltsbereich der Aula, deren natürliche Querlüftung damit auch verbessert wird. Auf Wunsch der Schulen soll der Innenhof nur für Veranstaltungen und nicht als zusätzliche Pausenfläche genutzt werden, da dieser auch an Fachklassenräume der Staatl. Realschule grenzt. Aus energetischen Optimierungsgründen wird die Aula zu den Pausenhöfen erweitert, indem die Fassade an die Außenkante des Obergeschosses angeglichen wird. Dies erhöht die Bewegungsfreiheit vor den weiterhin bestehenden Treppenanlagen.

 

Um auch die Verwaltung behindertengerecht anzubinden, muss im Bauabschnitt V ein weiterer Aufzug eingebaut werden. Im Zuge der Planung wurde dieser in das Gebäude mit einbezogen; somit kann auch der Keller angedient werden. Die Sinnhaftigkeit der zusätzlichen Kosten zur Anbindung des Kellergeschosses wurde bei beiden Schulen nochmals hinterfragt; die deutliche Verbesserung zur Nutzung der Lagerflächen im Keller wird einhellig gewünscht.

 

Die Aula erhält zwei den Pausenhöfen zugeordnete Verkaufskioske mit je zwei Ausgabetheken, eine Theke in den Innenraum, eine nach außen zum Pausenhof.

 

Zwischen den beiden Mehrzweckräumen ermöglichen mobile Bühnenelemente eine individuelle Nutzung des offenen Stuhllagers. Die bereits vorhandene Bühnentechnik wird auf Wiederverwendung überprüft und ggf. ergänzt, um diese in das Aulakonzept mit aufzunehmen. Für Vortragsveranstaltungen wird die vorhandene elektrische Leinwand in die neue Decke mit eingebunden, auch die bestehende mobile ELA-Anlage wird in der Elektroplanung mit berücksichtigt.

 

Die Aula ist als Versammlungsstätte eingestuft und kann bis zu 1.000 Besucher aufnehmen. Sie muss dafür mit einer separaten Lüftungsanlage gemäß Versammlungsstättenverordnung ertüchtigt werden. Die Mehrzweckräume und der mögliche Bühnenbereich sind an die übrige zentrale Lüftung mit angeschlossen, um flexible Raumnutzungen zu ermöglichen.

 

In der Entwurfsplanung des Innenhofes zum Bauabschnitt IV wurde auf Wunsch des Gymnasiums bereits eine Kletterwand mit aufgenommen. Dies wurde damals mit den Schulen abgestimmt, um eine tatsächliche Nutzung mit entsprechendem Aufsichtspersonal, von der Schule gestellt, zu erreichen. Die Aufsicht kann nur von qualifizierten Personen übernommen werden. Die Kostenabfrage bei Herstellerfirmen derartiger Kletterwände ergab jedoch einen sehr hohen finanziellen Aufwand von 80.000,00 € bis über 100.000,00 € je nach Ausführung. Wegen der allgemeinen Kostensteigerung und den damit weiter steigenden Baukosten der Maßnahmen im Schulzentrum Elsenfeld hielt es das Kreisbauamt für erforderlich, diese zusätzliche Investition aktuell bei den Schulen nochmals abzufragen. Seitens der Staatl. Realschule würde die Realisierung einer Kletterwand nicht mehr für erforderlich gehalten werden, da aus deren Sicht diese Investition nur wenigen Schülern zu Gute kommt. Eine Gestaltung der äußeren Außenanlagen für entsprechende Sportaktivitäten, wie Tischtennis oder Bolzplatz wird höher bewertet, da diese von einer breiten Schülerzahl genutzt werden können. Das Gymnasium dagegen ist bereits sehr aktiv, um seinen Schülern Kletteraktivitäten zu bieten. Derzeit werden mehrmals jährlich nachmittags Bustouren angeboten, um entsprechende Klettergärten zu besuchen. Die jedoch sehr hohen Kosten allein dieser Konstruktion veranlasst auch diese Schule, die Notwendigkeit einer eigenen Wand zu überdenken.

 

Der Bauausschuss nahm den Bericht einstimmig zustimmend zur Kenntnis.

 

Landrat Schwing teilte mit, dass Oberstudiendirektor Siegel bezüglich der Installation einer Kletterwand heute noch einmal seine Einschätzung mit Pro und Contra vorgelegt habe. Er (Landrat Schwing) sei der Meinung, dass der Landkreis Miltenberg die Anschaffungs- und laufenden Kosten einer Kletterwand nicht übernehmen könne. Das Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld sei eine Schule, die weit und breit ihres gleichen suche. Die Baumaßnahme sei seinerzeit mit 37 Mio. € veranschlagt worden. Diese Summe habe sich zwischenzeitlich aufgrund von Preiserhöhungen und Nachrüstungen auf über 39 Mio. € erhöht. Seitens des Landkreises Miltenberg können keine Festlegungen für die nächsten Jahre erfolgen, bevor nicht der Haushaltsplan 2010 aufgestellt sei. Schließlich stehe man bei den Umlagezahlern im Wort, dass die Kreisumlage gehalten werde. Landrat Schwing bat die Schulleitung des Julius-Echter-Gymnasiums hierfür um Verständnis.

 

Oberstudiendirektor Siegel erklärte, dass er eine Kletterwand nie für notwendig gehalten habe. Er sehe auch die hohen Kosten und wisse, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Es wäre schön, wenn jetzt wenigstens der Untergrund vorbereitet werden könnte, um später eine Kletterwand nachzurüsten.

 

Landrat Schwing sagte dazu, dass gerade die hohen Kosten der Vorarbeiten der Grund für die Ablehnung der Kletterwand seien.

 

Kreisrat Schmedding meinte, eine Kletterwand wäre zwar eine Bereicherung für die Schule, aber die Kosten müssten berücksichtigt werden. Auf die Frage, was die Kletterwand des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg gekostet habe, sagte Landrat Schwing zu, dass die Kosten in der Niederschrift bekannt gegeben werden.

 

Die Verwaltung teilt dazu mit, dass die Kletterwand des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg 8.680,00 € gekostet hat.

 

Kreisrat Schüßler wies darauf hin, dass Landrat Schwing gesagt habe, es müsse gespart werden. Eine Kletterwand habe allerdings nichts mit Sparen zu tun und müsse abgelehnt werden.

 

Realschulrektor Mertl äußerte die Meinung, dass die Kosten für eine Kletterwand in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Außerdem würde eine Kletterwand nicht allen Schülern zu Gute kommen. Vor Installation einer Kletterwand wären andere Dinge notwendig.

 

Der Bauausschuss entschied sodann einstimmig, dass auf die Errichtung einer Kletterwand für Julius-Echter-Gymnasium/Staatl. Realschule im Schulzentrum Elsenfeld verzichtet wird.

 

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