Tagesordnungspunkt
TOP Ö 1: Umbau und Generalsanierung von Julius-Echter-Gymnasium/Staatl. Realschule im Schulzentrum Elsenfeld - IV./V. Bauabschnitt: Sachstandsbericht
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 22.10.2009 BA/009/2009 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Kreisbaumeisterin
Schulz gab folgenden Sachstandsbericht:
Baustelle Bauabschnitt IV:
Direkt
im Anschluss an die Fertigstellung des III. Bauabschnitts begannen am
Mit
Beginn der Pfingstferien 2009 wurde der Bauabschnitt IV geräumt, leider nicht
von allen Lehrkräften im gewünschten Zeitraum. Die Größe des Bauabschnitts IV
mit aufwändigen Demontagearbeiten der gesamten Haustechnik und äußerst
umfangreichen Abbruchmaßnahmen machten es zwingend erforderlich, bereits
unmittelbar nach den Pfingstferien 2009 die Arbeiten aufzunehmen, um bis zum
Ende der Sommerferien 2009 sämtliche großen und besonders lärmintensiven Stemm-
und Betonsägearbeiten fertig zu stellen. Exakt zum Schuljahresbeginn 2009/2010
war der Bauabschnitt IV komplett entkernt. Parallel dazu begannen Mauer- und
Betonarbeiten sowie erste Rohmontagearbeiten der Haustechnikgewerke. Ende
September 2009 konnte aufgrund der günstigen Witterung und durch das Einhalten
des sehr engen Zeitplanes der Abbruch- und Rohbaufirma bereits mit den
Dachabdichtungsarbeiten begonnen werden. Der eingeschossige Südtrakt ist
bereits mit einer Dampfsperre versehen.
Seitens
der Projektbeteiligten werden alle Anstrengungen unternommen, damit bis Dezember
2009 der Baukörper des Bauabschnitts IV witterungsfest mit Dampfsperre und
Fassade abgedichtet ist. Der Innenausbau muss über die Wintermonate abgewickelt
werden, um ein 60 % größeres Bauvolumen in nur zwei Monaten mehr Bauzeit im
Vergleich zum Bauabschnitt III bewältigen zu können. Nicht nur aufgrund des
sehr umfangreichen Bauvolumens und äußerst straffen Zeitplanes, sondern auch
wegen der anspruchsvollen Haustechnik, ist dieser Bauabschnitt ein besonderes
technisches Highlight, da in diesem Bauabschnitt die Fachräume Biologie,
Physik, Chemie sowie die Lüftungs- und Brandmeldezentrale realisiert werden.
Ferner sind im teilunterkellerten Untergeschoss Technikräume untergebracht, die
ebenfalls saniert werden.
Eine
besondere Abbruchmaßnahme war die Entfernung der innen liegenden bisherigen
naturwissenschaftlichen Unterrichtsbereiche sowie der Bühnenbereich der Aula.
Dieser neu geschaffene Innenhof der Staatl. Realschule ermöglicht über eine
fast vollständig verglaste Fassade die zusätzliche natürliche, seitliche
Belichtung der über 60 m tiefen Aula.
Die
Rohmontage der haustechnischen Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro
begann Ende September 2009. Die Arbeiten an der Alu-Holz-Fassade sind ab Mitte
Oktober 2009, Innenputz- und Trockenbauarbeiten ab Ende Oktober 2009 und das
Lüftungsgerät in der Lüftungszentrale für Mitte November 2009 eingetaktet.
Noch zu vergeben in der Dezember-Sitzung 2009 bzw.
Anfang 2010 sind die Gewerke Fachklassen fest Bauabschnitt IV, Rohbauarbeiten
sowie die Haustechnikgewerke Bauabschnitt V.
Bauabschnitt V:
Entwurfsplanung: Grundlage der Planung des V.
Bauabschnitts ist die Entwurfsplanung zum FAG-Antrag mit dem genehmigten
Raumkonzept. Der V. Bauabschnitt mit Aula, Verwaltung und Lehrerzimmern wird
als eigenständiger Bauteil mit eigenen und besonderen Anforderungen angesehen.
Hier kann auch ein optischer Wechsel zu den Bauabschnitten mit den Klassen und
Fachklassenbereichen vollzogen werden. In Zusammenarbeit mit den Planern und
Fachplanern wurden konstruktive Konzepte erarbeitet, die wesentliche
Kosteneinsparungen ermöglichen. Diese Änderungen bedeuten jedoch keine qualitative
Reduzierung des Standards oder Beeinträchtigung der notwendigen Raumstruktur
bzw. Nutzungsmöglichkeiten.
Diese aktualisierte Planung wurde beiden Schulen am
Die Planung für das Obergeschoss mit Verwaltung und
Lehrerzimmern wurde von beiden Schulen sehr positiv aufgenommen. Das Geschoss
wurde spiegelbildlich angelegt. Beide Schulen erhalten das gleiche Raumangebot.
Die Verwaltung mit den Sekretariaten und den
Direktorenzimmern liegt gegenüber den Lehrerzimmern. Die weiteren
Verwaltungs-Besprechungsräume sind seitlich zu den beiden Pausenhöfen
angeordnet und können von den Schulen individuell genutzt werden, da diese
generell mit einem Kabelkanal mit Arbeitsfläche im Brüstungsbereich
ausgestattet sind. Auf Wunsch des Gymnasiums werden hier mehrere kleinere
Einheiten gebildet; die Staatl. Realschule bevorzugt weniger, aber größere
Räume.
Wie bereits in der ursprünglichen FAG-Planung
vorgesehen, entfällt der bestehende zweite Flur zu Gunsten des Lehrerzimmers
und der angrenzenden Räume. Der Einwand seitens der Staatl. Realschule, hier
die konsequente Trennung der beiden Schulen nicht weiterzuführen, wird durch
die wesentliche Aufwertung des Lehrerbereiches relativiert. Für einen zweiten
Flur würde den beiden Lehrerzimmern eine Fläche von ca. 95 qm vorenthalten.
Die derzeitige Dunkelzone entfällt. Nach der Generalsanierung
erhalten alle Arbeits- und Aufenthaltsbereiche eine natürliche Belichtung,
unterstützt durch eine arbeitsplatztaugliche Beleuchtung, so dass die bisher
vorhandenen, überwiegend defekten und undichten Lichtkuppeln entfallen können.
Dies ermöglicht die notwendige Plazierung der Lüftungsanlage für den V.
Bauabschnitt auf dem Flachdachbereich.
Mit den Schulen wurde erörtert, dass durch die
bauliche Neuordnung der Unterrichtsbereiche von Gymnasium und Staatl.
Realschule auch der „Querungsverkehr“ von Schülern im Verwaltungsbereich
deutlich reduziert wird. Durch die derzeitige Baustellensituation des
Bauabschnitts IV ist diese Entzerrung noch nicht komplett vollzogen.
In Fluraufweitungen vor den Sekretariaten werden in
Abstimmung mit den Schulen Wartezonen mit fest montierter Möblierung
eingerichtet. Des Weiteren kann durch den notwendigen zweiten Rettungsweg des
Lehrerzimmers eine zweite Anlaufstelle für Eltern und Schüler geschaffen werden.
Diese baulichen Maßnahmen werden auch zur Beruhigung des Verwaltungsbereiches
beitragen.
Durch die Zusammenlegung der Lehrerbibliothek und des
Silentiums können optimierte Lehrerzimmer entwickelt werden. Diese bieten Platz
für jeweils 90 Lehrkräfte und können so optimal für Konferenzen genutzt werden,
für die bisher immer Alternativen gefunden werden mussten. Eine entsprechende
Ausstattung mit Beamer und Projektionsfläche ist bereits eingeplant. Daran angrenzend
sind die Teeküche und eine Kopierstelle für die Verwaltung.
Das Obergeschoss ist insgesamt an die zentrale Be- und
Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung angebunden, zusätzlich kann über
Dreh-Kippfenster natürlich belüftet werden. Die Heizkörper sind unter den
Arbeitsflächen im Brüstungsbereich vorgesehen, zur optimalen Ausnutzung der
Wandflächen für feste Einbauten. Die Aufenthaltsräume werden auch aus Akustikgründen
mit Teppichboden ausgestattet, die Flurzonen erhalten einen
Industrieparkettboden analog der Klassenzimmer.
Der neue Innenhof zum IV. Bauabschnitt bedeutet für
die zentrale Aula im Erdgeschoss eine wesentliche Aufwertung. Tageslicht
erhellt den naturwissenschaftlichen Unterrichtsbereich der Staatl. Realschule
sowie den bisher dunklen Aufenthaltsbereich der Aula, deren natürliche
Querlüftung damit auch verbessert wird. Auf Wunsch der Schulen soll der
Innenhof nur für Veranstaltungen und nicht als zusätzliche Pausenfläche genutzt
werden, da dieser auch an Fachklassenräume der Staatl. Realschule grenzt. Aus
energetischen Optimierungsgründen wird die Aula zu den Pausenhöfen erweitert, indem
die Fassade an die Außenkante des Obergeschosses angeglichen wird. Dies erhöht
die Bewegungsfreiheit vor den weiterhin bestehenden Treppenanlagen.
Um auch die Verwaltung behindertengerecht anzubinden,
muss im Bauabschnitt V ein weiterer Aufzug eingebaut werden. Im Zuge der
Planung wurde dieser in das Gebäude mit einbezogen; somit kann auch der Keller
angedient werden. Die Sinnhaftigkeit der zusätzlichen Kosten zur Anbindung des
Kellergeschosses wurde bei beiden Schulen nochmals hinterfragt; die deutliche
Verbesserung zur Nutzung der Lagerflächen im Keller wird einhellig gewünscht.
Die Aula erhält zwei den Pausenhöfen zugeordnete
Verkaufskioske mit je zwei Ausgabetheken, eine Theke in den Innenraum, eine
nach außen zum Pausenhof.
Zwischen den beiden Mehrzweckräumen ermöglichen mobile
Bühnenelemente eine individuelle Nutzung des offenen Stuhllagers. Die bereits
vorhandene Bühnentechnik wird auf Wiederverwendung überprüft und ggf. ergänzt,
um diese in das Aulakonzept mit aufzunehmen. Für Vortragsveranstaltungen wird
die vorhandene elektrische Leinwand in die neue Decke mit eingebunden, auch die
bestehende mobile ELA-Anlage wird in der Elektroplanung mit berücksichtigt.
Die Aula ist als Versammlungsstätte eingestuft und
kann bis zu 1.000 Besucher aufnehmen. Sie muss dafür mit einer separaten
Lüftungsanlage gemäß Versammlungsstättenverordnung ertüchtigt werden. Die
Mehrzweckräume und der mögliche Bühnenbereich sind an die übrige zentrale
Lüftung mit angeschlossen, um flexible Raumnutzungen zu ermöglichen.
In der Entwurfsplanung des Innenhofes zum Bauabschnitt
IV wurde auf Wunsch des Gymnasiums bereits eine Kletterwand mit aufgenommen.
Dies wurde damals mit den Schulen abgestimmt, um eine tatsächliche Nutzung mit
entsprechendem Aufsichtspersonal, von der Schule gestellt, zu erreichen. Die
Aufsicht kann nur von qualifizierten Personen übernommen werden. Die
Kostenabfrage bei Herstellerfirmen derartiger Kletterwände ergab jedoch einen
sehr hohen finanziellen Aufwand von 80.000,00 € bis über 100.000,00 € je nach
Ausführung. Wegen der allgemeinen Kostensteigerung und den damit weiter
steigenden Baukosten der Maßnahmen im Schulzentrum Elsenfeld hielt es das
Kreisbauamt für erforderlich, diese zusätzliche Investition aktuell bei den
Schulen nochmals abzufragen. Seitens der Staatl. Realschule würde die
Realisierung einer Kletterwand nicht mehr für erforderlich gehalten werden, da
aus deren Sicht diese Investition nur wenigen Schülern zu Gute kommt. Eine Gestaltung
der äußeren Außenanlagen für entsprechende Sportaktivitäten, wie Tischtennis
oder Bolzplatz wird höher bewertet, da diese von einer breiten Schülerzahl
genutzt werden können. Das Gymnasium dagegen ist bereits sehr aktiv, um seinen
Schülern Kletteraktivitäten zu bieten. Derzeit werden mehrmals jährlich
Der Bauausschuss nahm den Bericht einstimmig
zustimmend zur Kenntnis.
Landrat Schwing teilte mit, dass Oberstudiendirektor
Siegel bezüglich der Installation einer Kletterwand heute noch einmal seine
Einschätzung mit Pro und Contra vorgelegt habe. Er (Landrat Schwing) sei der
Meinung, dass der Landkreis Miltenberg die Anschaffungs- und laufenden Kosten
einer Kletterwand nicht übernehmen könne. Das Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld
sei eine Schule, die weit und breit ihres gleichen suche. Die Baumaßnahme sei
seinerzeit mit 37 Mio. € veranschlagt worden. Diese Summe habe sich
zwischenzeitlich aufgrund von Preiserhöhungen und Nachrüstungen auf über 39
Mio. € erhöht. Seitens des Landkreises Miltenberg können keine Festlegungen für
die nächsten Jahre erfolgen, bevor nicht der Haushaltsplan 2010 aufgestellt
sei. Schließlich stehe man bei den Umlagezahlern im Wort, dass die Kreisumlage
gehalten werde. Landrat Schwing bat die Schulleitung des
Julius-Echter-Gymnasiums hierfür um Verständnis.
Oberstudiendirektor Siegel erklärte, dass er eine
Kletterwand nie für notwendig gehalten habe. Er sehe auch die hohen Kosten und
wisse, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Es wäre schön, wenn jetzt
wenigstens der Untergrund vorbereitet werden könnte, um später eine Kletterwand
nachzurüsten.
Landrat Schwing sagte dazu, dass gerade die hohen
Kosten der Vorarbeiten der Grund für die Ablehnung der Kletterwand seien.
Kreisrat Schmedding meinte, eine Kletterwand wäre zwar
eine Bereicherung für die Schule, aber die Kosten müssten berücksichtigt
werden. Auf die Frage, was die Kletterwand des Johannes-Butzbach-Gymnasiums
Miltenberg gekostet habe, sagte Landrat Schwing zu, dass die Kosten in der
Niederschrift bekannt gegeben werden.
Die Verwaltung teilt dazu mit, dass die Kletterwand
des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg 8.680,00 € gekostet hat.
Kreisrat Schüßler wies darauf hin, dass Landrat
Schwing gesagt habe, es müsse gespart werden. Eine Kletterwand habe allerdings
nichts mit Sparen zu tun und müsse abgelehnt werden.
Realschulrektor Mertl äußerte die Meinung, dass die
Kosten für eine Kletterwand in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Außerdem würde
eine Kletterwand nicht allen Schülern zu Gute kommen. Vor Installation einer
Kletterwand wären andere Dinge notwendig.
Der Bauausschuss entschied sodann einstimmig, dass auf
die Errichtung einer Kletterwand für Julius-Echter-Gymnasium/Staatl. Realschule
im Schulzentrum Elsenfeld verzichtet wird.