Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Vorstellung der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg durch Herrn Sonderschulrektor Herrmann

BezeichnungInhalt
Sitzung:20.10.2009   BKS/002/2009 
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Sonderschulrektor Herrmann stellte anhand einer Powerpointp-Präsentation, die im Kreistagsinformationssystem zur Verfügung steht, die Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg, die erste gebundene Ganztagsschule  in Trägerschaft des Landkreises Miltenberg, vor.

 

Landrat Schwing dankte für den interessanten Bericht und bemerkte, dass die angesprochene Jugendsozialarbeit, eine Handlungsempfehlung aus dem Jugendplan, im Rahmen der Haushaltsberatungen 2010 beschlossen werden müsse. Er unterstreiche, dass Schule künftig nicht nur Lernort, sondern Lebenswelt sein soll, was mit vielfältigen Angeboten praktiziert werde. Der Landkreis Miltenberg habe für seine Schulen, insbesondere die Förderschulen, schon immer ein offenes Ohr gehabt und hohe Investitionen getätigt. Das Jugendamt Miltenberg setze vorrangig auf Prävention und auch die an der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg geplanten Maßnahmen sollen präventiv wirken.

 

Landrat Schwing bat, den Dank des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Heinrich-Ernst-Stötzner Schule zu übermitteln. Der Landkreis Miltenberg werde die Arbeit der Schule im Rahmen seiner Möglichkeiten auch weiterhin unterstützen. Der Landkreis Miltenberg habe in den letzten Jahrzehnten immer großen Wert auf die Schulbildung junger Menschen gelegt und die Förderschulen bevorzugt ausgebaut, bereits vor dem Ausbau von Gymnasien und Realschulen.

 

Kreisrat Klimmer äußerte großen Respekt vor der Arbeit der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg und fragte, wie die Eltern dazu stehen, dass die Schule die Erziehungsaufgabe übernehme.

 

Sonderschulrektor Herrmann teilte dazu mit, dass die Schule in den vergangenen Jahren große Mühe gehabt habe, für die Mittagsbetreuung die gewünschte Anzahl von Schülern zu erreichen. Aufgrund des angebotenen gebundenen Ganztagskonzeptes stellen viel mehr Eltern einen Antrag auf Aufnahme ihres Kindes in die Ganztagsbetreuung, denn die Eltern wissen zum größten Teil um ihre Erziehungsschwierigkeiten. Sie seien auch besorgt darüber, wie es später mit ihren Kindern weitergehen soll. Anlässlich der am 12.10.2009 stattgefundenen Elternbeiratssitzung habe es zur gebundenen Ganztagsschule nur positive Rückmeldungen gegeben. Die Kinder besuchen die Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule sehr gern und auch die Lehrkräfte hätten Freude an ihrer Arbeit.

 

Kreisrat Schötterl fragte, inwieweit die Schule wegen Problemfällen mit dem Jugendamt zusammenarbeite und inwieweit versucht werde, die Erziehungsaufgabe der Familie zu übertragen. Wichtig wäre es seiner Meinung nach, die Ursachen von Erziehungsschwierigkeiten im Elternhaus zu erforschen.

 

Sonderschulrektor Herrmann berichtete, dass bei Problemfällen Verbindung mit dem Jugendamt aufgenommen werde. Anschließend werde ein Gespräch mit den Eltern geführt, wobei gebeten werde, Verbindung mit dem Jugendamt aufzunehmen. Danach erfolge ein Gesprächstermin mit Eltern, Jugendamt und Schule. Die bisherige Zusammenarbeit sei sehr gut gewesen. Allerdings müssten die Eltern damit einverstanden sein.

 

Kreisrätin Weitz lobte ebenfalls die Arbeit der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg, deren Ziel es sei, junge Menschen fit für das Leben zu machen und ihnen eine Chance auf eine Ausbildugsstelle zu bieten. Sie fragte, inwieweit Kinder der Förderschule in die Regelschule zurückkommen und wie die Ausbildungsmöglichkeiten nach dem Schulabschluss seien.

 

Sonderschulrektor Herrmann erklärte, dass die Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg eine Durchgangsschule sei. Ein Schüler könne solange er möchte an der Schule bleiben, denn die Eltern bestimmen, welche Schule ihr Kind besuche. Die Schule sei bemüht, die Kinder in die Regelschule zurückzuführen. Es sei aber auch möglich, dass Kinder entgegen dem Vorschlag der Schule in die Regelschule zurückgehen dürfen. Die berufliche Situation für Schüler von Förderschulen sei nach wie vor sehr schwierig. In ein Ausbildungsverhältnis komme von 20 Schülern maximal zwei. Es gebe aber nur wenige Fälle, in denen Schüler nach dem Schulabschluss keine Beschäftigung hätten.

 

Kreisrätin Fichtl dankte namens der CSU-Fraktion für den Bericht und die aufschlussreiche Beantwortung der Fragen. Da Sonderschulrektor Herrmann von Umplanung aufgrund des Ganztagskonzeptes gesprochen habe, fragte sie, ob an der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg umgebaut oder nur innerhalb der Schule umorganisiert werden müsse.

 

Sonderschulrektor Herrmann antwortete darauf, dass nur eine Umorganisation innerhalb der Schule erforderlich sei.

 

Kreisrat Dr. Linduschka fragte, ob in Bayern die gebundene Ganztagsschule auch auf andere Schulen übertragen werde und ob gesagt werden könne, wie sich der Personalbedarf aufgrund der gebundenen Ganztagsschule verändert habe.

 

Sonderschulrektor Herrmann teilte dazu mit, dass die Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg 12 zusätzliche Stunden erhalten habe, was jedoch nicht ausreichend sei. Außerdem habe die Schule einen Etat von 5.000,00 €, den sie selbst verwalten oder an einen Träger weitergeben könne. Die Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule habe sich für die zweite Möglichkeit, die Evang. Kinder- und Jugendhilfe, entschieden. Wenn im nächsten Schuljahr die zweite Gruppe gebundene Ganztagsbetreuung eröffnet werde, werde es finanziell besser aussehen.

 

Kreisrätin Kreuzer dankte namens der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für die Ausführungen und fragte nach der Schüler- und Lehrkräfte-Anzahl der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg.

 

Sonderschulrektor Herrmann gab daraufhin bekannt, dass an der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg im Schuljahr 2009/2010  193 Kinder beschult werden. Die Anzahl der Lehrkräfte, von denen ein großer Teil in Teilzeit arbeite, betrage 30.

 

Die Frage von Kreisrätin Follner, welcher Unterschied zwischen der offenen und gebundenen Ganztagsschule bestehe und welche die bessere Schulform sei, wurde von Sonderschulrektor Herrmann wie folgt beantwortet: Mit der gebundenen Ganztagsschule gebe es erst seit 15.09.2009 Erfahrungen. Die Lehrkräfte seien der Meinung, dass bei dieser Schulform eine größere Lernbereitschaft und ein besseres Klima bestehen.

 

Auf Befragen von Kreisrat Steidl, was der Auslöser dafür sei, dass Schüler eine Förderschule besuchen müssen, teilte Sonderschulrektor Herrmann mit, dass es hierfür unterschiedliche Gründe gebe, nämlich Misserfolg in der Regelschule, Behinderung bereits vor Schuleintritt, schwierige Familienverhältnisse usw.

 

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