Tagesordnungspunkt

Herr Wachtler, Diplomsozialpädagoge FH, teilt mit, dass  mit der gesamtbayerischen Jugendamtsleitertagung 2005 in Bayern der Startschuss für das Projekt JUBB (Jugendhilfeberichterstattung Bayern) gefallen sei, an dem sich zwischenzeitlich bereits 2/3 der bayerischen Jugendämter beteiligen würden. Das Landratsamt Miltenberg sei als Auftakt-Partner und Impulsgeber in der landeszentralen Steuerungsgruppe JUBB durch Sachgebietsleiter Winkler von Beginn an maßgeblich am Aufbau und der Fortentwicklung beteiligt.

Mit JUBB sei ein Steuerungssystem entwickelt worden, das einen vereinheitlichten Geschäftsbericht für die Träger der öffentlichen Jugendhilfe in Bayern bewerkstellige. Die Darstellung jugendhilferelevanter Daten und deren Erörterung in politischen Entscheidungsprozessen werde erleichtert, Fachanalysen im Sachgebiet Kinder, Jugend und Familie selbst bewältigt und eine Ergebnis orientierte Weiterentwicklung der Jugendhilfe ermöglicht.

Ausgehend von gesamtbayerisch abgestimmten Erhebungsmethoden und Basisdaten würden von teilnehmenden Jugendämtern für jede Hilfeart und jeden Einzelfall jugendhilferelevante Daten ermittelt, soziodemografische Daten bereitgestellt, zusammengeführt und unter Berücksichtigung des Datenschutzes miteinander in Bezug gesetzt.

Die Datenerhebung und die Berichterstellung erfolge dabei weitestgehend automatisiert aus den bereits bestehenden EDV-Anwendungen und Speicherstellen der Jugendhilfeverwaltungen, des Statistischen Landesamtes und des Bayerischen Landesjugendamtes am Zentrum Bayern Familie und Soziales und würden in den beteiligten Verwaltungen der Gebietskörperschaften kaum Mehraufwand an Personal- und Sachmitteln verursachen. Aus den soziodemografischen und jugendhilferelevanten Daten würden aussagekräftige Eckwerte gebildet, die seit 2006 in einen jährlichen Geschäftsbericht mündeten.

Der vorliegende Geschäftsbericht 2008 basiere nun zum dritten Mal nach 2006 und 2007 auf Daten aus der einheitlichen Jugendhilfeberichterstattung Bayern (JUBB). Neben demographischen Darstellungen und einem Überblick über Sozialstrukturdaten enthalte er detaillierte Beschreibungen der einzelnen Aufgaben des Kerngeschäfts des Jugendamtes sowie Eckwerte, die in Bezug zur jeweils relevanten Bevölkerungsgruppe der Inanspruchnehmenden gestellt worden seien.

Die Datenquellen seien im Vergleich zu den Vorjahren zum Teil angepasst worden, um aktuellere Daten verwenden zu können. So würden Aussagen zu Schulen und Bevölkerungsprognosen ab dem Bericht für das Jahr 2007 ebenfalls vom Bayerischen Landesamt für Statistik abgefragt, da diese immer aktuell abrufbar seien. Die Bevölkerungszahlen selbst würden wie bisher jährlich fortgeschrieben, um eine Kontinuität der Eckwerte nicht zu gefährden. Bezugsjahr für die Bevölkerung werde wie vereinbart weiterhin der 31.12. des Vorvorjahres (somit der 1.1. des Vorjahres) bleiben, für den Bericht 2008 somit der 31.12.2006.

Daten für die Haushalte, mit denen Aussagen über die Verteilung von Singles und Familien getroffen werden könnten, würden wie bisher von der Bertelsmannstiftung bezogen, da hier die prozentualen Veränderungen nicht so hoch ausfielen und die Daten daher auch mit Stand 31.12.2005 hinreichend aussagekräftig seien.

Im Teil 4 Jugendhilfestrukturen seien zum ersten Mal die Veränderungen der Fallzahlen im Verlauf (Zeitreihen von 2006 bis 2008) dargestellt. Die Veränderungen gegenüber dem jeweiligen Vorjahr blieben unverändert Bestandteil des Berichts.

Die Darstellung der Kosten in Kapitel 4.2 erfolge in diesem Berichtsjahr erstmalig. Einer Gesamtübersicht folge die differenzierte Betrachtung auf Basis der fachlichen Prioritätenliste von JUBB. Die reine Darstellung der Kosten des Kerngeschäfts werde durch Berechnungen von „Kosten pro Fall“, „Kosten pro Kind der definierten Altersgruppe“ und „Ausgabendeckung“ ergänzt.

Der Geschäftsbericht könne auf der Homepage des Landratsamtes Miltenberg unter http://www.landratsamt-miltenberg.de/sv/Sg22/22_sgbl.htm aufgerufen und herunter geladen werden.

Landrat Schwing bedankt sich für die Informationen und weist darauf hin, dass einzelne Zahlen in  nichtöffentlicher Sitzung mitgeteilt würden.

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses nehmen von den Ausführungen zustimmend Kenntnis.