Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Sachstandsbericht: Präventionsausschuss
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 05.05.2009 JHA/001/2009 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Jugendamtsleiter Winkler teilt mit, dass sich der
Präventionsausschuss in zwei Sitzungen schwerpunktmäßig mit dem Thema
Cannabiskonsum befasst habe. Erst am Vortag der heutigen Sitzung sei in den
Medien ein Bericht der Drogenbeauftragten veröffentlicht worden, was die
Aktualität des Themas verdeutliche. Nach wie vor sei Alkohol ein massives
Problem; die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die durch Alkoholkonsum in einen
lebensbedrohlichen Zustand geraten, sei in den letzten Jahren von ca. 8.000
(2001) auf ca. 24.000 (2008) gestiegen. Im Präventionsausschuss habe man bisher
diesbezüglich viel erreichen können.
Aufbauend auf den Vortrag von Herrn Nasemann von der
Psychosozialen Beratungsstelle vom 02.12.2008 ergäben sich folgende Ergebnisse
und Erkenntnisse:
· Cannabiskonsum findet im Gegensatz zu übermäßigem Alkoholkonsum eher im Verborgenen statt (Illegalität). Daher sind Ansätze für Maßnahmen schwerer zu finden.
· Es gibt keine frühen präventiven Maßnahmen im Landkreis.
· Gruppenarbeit mit so genannten „Kiffergruppen“ wird als wenig nützlich angesehen. Es wird mehr auf Einzelgespräche gesetzt.
· Ansatzpunkte werden auch in einer flächendeckenden Aufklärung gesehen. Ansatzpunkt: Schule.
· Seitens der kommunalen und präventiven Jugendarbeit des Landratsamtes ist feststellbar, dass durch die Lehrerfortbildung ein hohes Wissen zur Cannabisproblematik bei den Lehrkräften vorhanden ist, vor allem auch für den Umgang mit Verdachtsmomenten auf Cannabiskonsum.
· Elterninformationen werden im Einzelfall gut angenommen.
· Übereinstimmend wird festgestellt, dass Raucherprävention gleich Cannabisprävention ist, da der Konsum zu nahezu 100 % durch Rauchen geschieht. Die Aktionen zum rauchfreien Leben wirken somit auch als Cannabiskonsumprävention.
· Der Erwerb des Führerscheins wird als wichtiger Anknüpfungspunkt zur Cannabisprävention gesehen. Zur nächsten Ausschusssitzung soll ein Fahrlehrer im Ausschuss berichten, in wieweit Alkohol und illegale Drogen in der Fahrschülerausbildung thematisiert werden und ob hier weitere Anknüpfungspunkte für präventive Maßnahmen vorhanden sind.
Gewährte Unterstützungen durch den Präventionsausschuss:
- Unterstützung der
„Dance-Masters“ in Elsenfeld als alkoholfreie Veranstaltung mit 500 €
- Unterstützung der
Wanderbücherei mit 250 €
Bußgeldverfahren
nach dem Jugendschutzgesetz 2008:
Im Jahr 2008 habe es 15 Verfahren wegen Verstößen
gegen das Jugendschutzgesetz gegeben. Betroffen gewesen seien 5 x
Gewerbetreibende, 1 x ein Verein, 9 x Privatpersonen. Es habe 6 Einstellungen
und 4 Verwarnungen gegeben und 5 x sei ein Bußgeld verhängt worden in einer Höhe zwischen 100 € und 2000 €, insgesamt
3.100 €.
Demnächst stehe die Verleihung des Landkreispreises
zum Nichtraucherwettbewerb „Be smart, don’t start“ an. Die Bewerbungen würden laufen.
Damit die Preise den Klassen rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden könnten,
erfolge die Abstimmung im Umlaufverfahren.
Kreisrat Scherf bedankt sich bei den Mitgliedern des
Präventionsausschusses für die geleistete Arbeit. Die Aussage, die Lehrkräfte
seien sehr gut ausgebildet im Umgang mit Schülerinnen und Schülern, die
Cannabis konsumieren, bezweifele er. Die Schulen nähmen eine wichtige Stellung
in Präventionsangelegenheiten ein; jede Schule im Landkreis habe eine/einen
Suchtbeauftragte(n), welche sich einmal im Jahr träfen. Er bitte den
Präventionsausschuss darauf zu achten, dass diese Treffen eingehalten und
wichtige Inhalte durch die Suchtbeauftragten an die Lehrerinnen und Lehrer im
Rahmen von pädagogischen Konferenzen weitergegeben werden.
Jugendamtsleiter Winkler erläutert, diese Rückmeldung
habe er von den Präventionsausschussmitgliedern erhalten und auch seitens des
Schulamtes gebe es keine andere Meldung. Die Anregung von Kreisrat Scherf werde
an den Präventionsausschuss, in welchem auch das Schulamt vertreten sei,
weitergegeben. Die Einberufung eines Arbeitskreises liege allerdings in der
Verantwortung der jeweiligen Schule.
Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses nehmen von
den Ausführungen zustimmend Kenntnis.