Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Verwendung der ÖPNV-Zuweisungen 2009
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 20.05.2009 KA/002/2009 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Herr Betz, Nahverkehrsbeauftragter der Landkreise
Aschaffenburg und Miltenberg, gibt bekannt, dass der Landkreis Miltenberg im Jahr 2008 eine
ÖPNV-Zuweisung in Höhe von 159.200 € erhalte, wobei ein Aufwand von 238.760 €
von der Regierung von Unterfranken zugrunde gelegt worden sei. Da der
tatsächliche Aufwand nur 216.510 € betragen habe, sei in diesem Jahr mit einer
Rückforderung in Höhe von 14.860 € zu rechnen. Der Haushaltsansatz für die
ÖPNV-Zuweisungen im Freistaat Bayern entspreche dem des Vorjahres. Es sei daher
davon auszugehen, dass der Landkreis eine ähnlich hohe Zuweisung erhalten könne,
wie im letzten Jahr, sofern ein entsprechender Aufwand geltend gemacht werde.
Der Eigenanteil bleibe bei einem Drittel festgeschrieben.
Im
Jahr 2009 seien folgende, teilweise festgelegte Aufwendungen im ÖPNV geplant:
1. Zentrale Aufwendungen
Die
Zuschüsse für Marketingmaßnahmen sollen
wie im letzten Jahr im Volumen von rund
25.000 € beibehalten werden. Sachkosten
werden analog zum letzten Jahr mit ca. 200 € angesetzt. Im Rahmen der
Neuerteilung der Genehmigung der Buslinie 8070 Miltenberg – Würzburg wurde die
Option geprüft, auf dieser Linie den VAB-Tarif gültig zu machen. Dieser würde
eine Absenkung der Fahrpreise im Gelegenheitsverkehr, vor allem aber eine
Gültigkeit der VAB-Netzkarten bis nach Würzburg bedeuten. Der Erlösausfall aus
Durchtarifierungs- und Harmonisierungsverlusten wird auf ca. 7.500 € p.a.
beziffert. Die Verkehrsunternehmen benötigen daher eine entsprechende
Ausfallbürgschaft. Es wird vorgeschlagen, dies vorzunehmen. Bei Inkrafttreten
zum 01.06.09 wären 7/12 des obigen Betrages anzusetzen, es entstünde ein
Aufwand in Höhe von 4.375 € in diesem Jahr. Für zentrale Aufgaben können somit Kosten von ca.
29.575 € anfallen.
2. Maßnahmen des Landkreises im Angebot
Die
Maßnahmen im Bereich des Fahrplanangebotes sind gemäß Beschluss des Kreisausschusses
vom 20.10.2008 für den erweiterten Spätabendverkehr auf den Linien im
Obernburger Bereich sowie für den Stadtbusverkehr Amorbach mit der
Verkehrsgesellschaft mbH Untermain (VU) in einem Finanzierungsvertrag von 2009
– 2015 festgelegt. Er sieht für 2009 eine Gesamtzahlsumme von 115.000 € vor,
von der die erste Quartalsrate bereits im Dezember 2008 gezahlt wurde. Somit
verbleibt für 2009 noch ein Zahlbetrag in Höhe von 86.250 €. In 2010 sinkt der
Jahreszahlbetrag auf 107.000 €, die erste Quartalsrate in Höhe von 26.750 €
soll bereits im Dezember ausgezahlt werden.
Im
Raum Mönchberg – Klingenberg – Erlenbach und im Bereich des Stadtbusses
Miltenberg wird ein Abendangebot gewünscht. Mit den Verkehrsunternehmen wurden
mögliche Verkehrskonzepte abgestimmt. Die Verkehre könnten testweise an
Freitagen und Samstagen eingeführt und deren Akzeptanz beobachtet werden. Eine
Testphase könnte im September beginnen und müsste zumindest bis Dezember 2010
laufen. Es wird vorgeschlagen, konkrete
Angebote von den Verkehrsunternehmen einzuholen.
Für den Testbetrieb werden in 2009 als Ansatz ein Betrag von ca. 20.000 €
eingestellt. Insgesamt entstünde so ein Aufwand für Fahrplanmaßnahmen von ca. 133.000
€ im Jahr 2009.
3.
Investitionsmaßnahmen
Beim
Bau von Unterstellhallen an Haltestellen des öffentlichen Linienverkehrs wird
den Gemeinden ergänzend zur Förderung durch die Regierung von Unterfranken eine
Förderung aus den ÖPNV-Zuweisungen gewährt. Entsprechend den von den Gemeinden
gemeldeten 11 Vorhaben mit Investitionssummen ergibt sich ein Zuschussvolumen
von ca. 32.680 €. Für die Verbesserung der Informationsausstattung an
Umsteigehaltestellen sind 5.000 € vorgesehen. Die Nachrüstung des
barrierefreien Zustieges im ÖPNV durch die Gemeinden soll entsprechend dem
Beschluss des Kreisausschusses durch eine Anteilsförderung von maximal 50 % der
Kosten bzw. 5.000 € je Haltestelle gefördert werden. Derzeit sind drei Vorhaben
von den Gemeinden gemeldet. Es wird ein Zuschussbedarf für das Jahr 2009 von 14.000
€ erwartet. Die Nachrüstung vorhandener Busse mit kundenfreundlichen
großformatigen Vollmatrixanzeigen (analog letztes Jahr 50 % Förderung, max.
3000 € je Fahrzeug) soll weiter vorgenommen werden. Als Förderung zur
Beschaffung sind 12.000 € vorgesehen. Der
Gesamtaufwand für Investitionsmaßnahmen in 2009 beläuft sich daher zunächst auf
ca. 63.680 €.
4.
Gesamtaufwand
Der
Gesamtaufwand im ÖPNV wird somit in 2009 bei ca. 226.255 € liegen, von dem
76.667 € aus Kreismitteln aufzubringen wären.
Kreisrat Andre sagt, er sei von Einwohnern
mehrerer Ortschaften, die keine gute Anbindung hätten, gefragt worden, ob die
Möglichkeit von Sammeltaxen o. ä. bestehe.
Herr Betz antwortet, dass das System mit
Sammeltaxen in Großstädten gut funktioniere, da das Taxigewerbe hier dicht
besetzt sei. In Aschaffenburg sei dies mit rd. 90 Taxiunternehmen zu
gewährleisten. Das System funktioniere im ländlichen Raum nur sehr begrenzt, da
die Voraussetzungen (weniger Taxiunternehmen) häufig nicht gegeben seien.
Auf die Frage von Kreisrat Reinhard, ob
bei den 14.000 € Investitionsmaßnahmen für barrierefreie Zugänge zu den
Bushaltestellen noch Spielraum für zusätzliche Maßnahmen vorhanden sei,
antwortet Herr Betz, dass neben den 3 bereits gemeldeten Gemeindevorhaben noch ein
4. Antrag möglich wäre, da man nach bisherigen Erfahrungen mit 3.500 € bis
4.000 € je Vorhaben ausgekommen sei.
Auf die Frage von Kreisrat Stappel, warum
Züge nicht in Wörth a. Main hielten, antwortet Herr Betz, dass der
Regionalexpress dort derzeit aufgrund der vorgegebenen Fahrzeit nicht halten
könne und rechtzeitig die Kreuzung in Elsenfeld oder Klingenberg erreichen
müsse.
Die
Mitglieder des Kreisausschusses fassen einstimmig folgenden Beschluss:
Der
Kreisausschuss nimmt die vorläufige Übersicht zur Verwendung der
ÖPNV-Finanzmittel in 2009 zustimmend zur Kenntnis.
Die Verwaltung wird beauftragt, Angebote für den
Testbetrieb einzuholen und dem Kreisausschuss in der nächsten Sitzung
vorzulegen.