Tagesordnungspunkt

TOP Ö 10: Bedarfsbestätigung von Jugendsozialarbeit an der Dr. Konrad-Wiegand-Volksschule Klingenberg

BezeichnungInhalt
Sitzung:28.05.2008   JHA/025/2008 
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Herr Winkler, Jugendamtsleiter, teilte mit, dass die Stadt Klingenberg beabsichtige, ab dem 01.07.2008 Jugendsozialarbeit an der Dr. Konrad-Wiegand-Volksschule anzubieten. Gleichzeitig werde die Aufnahme in das staatliche Förderprogramm beantragt. Entsprechend der Richtlinien des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen vom 04.07.2003, AZ.: VI 5/7209-2/18/03, sei folgendes Vorgehen vorgesehen:

 

- Der öffentliche Träger der Jugendhilfe stellt im Benehmen mit dem zuständigen Schulamt den 

  Bedarf für die Jugendsozialarbeit fest

- Der Bedarf ist durch den Jugendhilfeausschuss zu bestätigen

- Es ist ein in Federführung des Jugendamtes gemeinsam mit dem Schulamt, der beteiligten

  Schule vor Ort und der Gemeinde erarbeitetes Konzept vorzulegen

- Es ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen den o. g. Beteiligten abzuschließen

- Die Aufgaben sind mit mindestens 19,25 Wochenstunden in den Räumlichkeiten der Schule

  wahrzunehmen

- Der Antrag ist bis spätestens 01.09. des Vorjahres der Förderung einzureichen.

 

Abweichend von den Richtlinien sei es im Rahmen der verstärkten Ausbaubemühungen des Freistaats Bayern möglich, bei Antragstellung bis 30.04.2008 noch im Jahr 2008 in die staatliche Förderung mit aufgenommen zu werden. Die Stadt Klingenberg habe am 21.04.2008 rechtzeitig vor dem Stichtag die Antragsunterlagen zur Stellungnahme und Weiterleitung an das Sachgebiet Kinder, Jugend und Familie eingereicht. Seitens des Jugendamtes könne ein Bedarf auf Grund der Erfahrungen aus dem Allgemeinen Sozialen Dienst, vor allem der Jugendgerichtshilfe sowie der bevölkerungsstatistischen Erhebungen befürwortet werden. Der Bedarf beziehe sich jedoch ausschließlich auf den Einzugsbereich der Dr. Konrad-Wiegand-Volksschule der Stadt Klingenberg und sei nicht von überörtlicher Bedeutung. Eine Förderung durch den Landkreis werde deshalb nicht erfolgen, da dies nicht den Festlegungen entsprechend der Jugendhilfeplanung entspräche. Die Einschätzung der Verwaltung sei der Regierung von Unterfranken zur Fristenwahrung vorab mitgeteilt worden mit dem Hinweis, dass die Entscheidung des Jugendhilfeausschusses nachgereicht werde. Da die Stadt Klingenberg bereit sei, den kommunalen Anteil der Finanzierung zu tragen, könne die Stadt nach positiver Bedarfsfeststellung durch das staatliche Schulamt sowie der Bestätigung durch den Jugendhilfeausschuss mit einer Förderung von 40 % der pauschalierten Personalkosten rechnen. Das Staatliche Schulamt Miltenberg habe den Bedarf ebenfalls bestätigt.

 

Es wurde empfohlen, der Bedarfsfeststellung zuzustimmen und damit der Stadt Klingenberg den Weg zur Aufnahme in die staatliche Förderung freizumachen. Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages erfolgte am 27.05.2008.

 

Kreisrat Scherf, Konrektor der Dr. Konrad-Wiegand-Volksschule, bedankte sich bei den Kooperationspartnern, dem Landratsamt, dem Jugendamt und dem Schulamt für die gute Zusammenarbeit und sprach die Hoffnung auf die Bedarfsfeststellung und somit auf die Fördermittel des Freistaates Bayern aus. Besonders hervorheben wolle er die Jugendsozialarbeit der Stadt Erlenbach a. Main. Er fände es gut, auf bereits bestehende Ressourcen zurückgreifen zu können, um dann vor Ort neue passende Konzepte erarbeiten zu können. Er fügte hinzu, dass die Jugendsozialarbeit wichtig sei, um die Jugendlichen in ihrem Leben zu stärken, gerade jetzt bei steigenden Chancen auf einem Ausbildungsmarkt, der so gut sei wie schon viele Jahr nicht mehr. Nicht jeder Jugendliche sei in der Lage, einen Ausbildungsplatz abzugreifen, deshalb sei die Jugendsozialarbeit unerlässlich, um den Teufelskreis aus Lernproblemen oder schwieriger sozialer Situation und die daraus folgende Demotivation zu durchbrechen. Man müsse die Jugendlichen aus dem negativen Sog der vergangenen Jahre herausholen und ihnen Chancen  vermitteln. Für die Gesellschaft sei jeder einzelne Jugendliche wichtig.  Die Jugendsozialarbeit eröffne Chancen, den Jugendlichen langfristig zu helfen. Abschließend fragte er, ob z. B. der Nachbarort Wörth mit ins „Boot genommen“ würde und ob es möglich sei, sollte sich die Konzeption Jugendsozialarbeit in Klingenberg ändern, z. B. im Rahmen der Kooperation mit den Nachbarorten, über Schulen, in ein paar Jahren neu darüber nachzudenken,  ob dies auch eine überörtliche Bedeutung haben könne.

 

Landrat Schwing entgegnete, man müsse dies dann entscheiden, wenn es soweit wäre. Die Jugendhilfeplanung lege fest, was örtlich und was überörtlich behandelt würde. Zudem würde man sich mit dem Schulamt abstimmen. Er sei sich sicher, dass auf diesem Gebiet noch einiges geschehen werde. Des Weiteren führte er aus, dass die kommunalen Spitzenverbände die Staatsregierung aufgefordert hätten, ihre Förderung über 40 % zu erhöhen. Man wolle nicht, dass die Kommunen den größten Teil der Kosten selbst tragen müssen. Weiterhin sagte er, dass es wichtig sei, Netzwerke zu schaffen. Deshalb sei es wichtig gewesen, sich an Erlenbach und dessen Erfahrungen in der Jugendsozialarbeit anzulehnen. Man könne voneinander nur lernen.

 

Der Jugendhilfeausschuss fasste sodann einstimmig folgenden

 

Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss bestätigte sodann einstimmig den Bedarf für die Jugendsozialarbeit an der Dr. Konrad-Wiegand-Volksschule. Die Bedarfsfeststellung bezieht sich ausschließlich auf den Einzugsbereich der Dr. Konrad-Wiegand-Volksschule der Stadt Klingenberg und ist nicht von überörtlicher Bedeutung.

 

 

 

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