Tagesordnungspunkt
TOP Ö 5: Information: Koordinierende Kinderschutzstellen
Bezeichnung | Inhalt |
---|---|
Sitzung: | 28.05.2008 JHA/025/2008 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
---|
„Neben starken Eltern ist eine gelingende Kooperation
verschiedener Fachdisziplinen vor Ort der beste Kinderschutz. Deshalb setzen
wir in Bayern alles daran, um riskante Entwicklungen in Familien rechtzeitig zu
erkennen und passgenaue Hilfen anzubieten. Je früher Klarheit über eine
mögliche Gefährdung des Kindeswohls besteht, desto größer ist die Chance, mit
präventiven Hilfen Schlimmeres zu verhindern", erklärte Bayerns
Familienministerin Christa Stewens am 18. März in München.
Herr Winkler, Jugendamtsleiter, teilte
mit, dass demnach im Laufe des Jahres
2008 in den sieben bayerischen Regierungsbezirken interdisziplinäre
Kinderschutzkonferenzen mit allen beteiligten Akteuren durchgeführt werden
sollen. Diese Konferenzen hätten das Ziel, die Zusammenarbeit der Beteiligten
zu intensivieren und abgestimmte Verfahrensabläufe zum Schutz von Kindern zu
gewährleisten. Die Kinderschutzkonferenz für Unterfranken werde am 18. Juni in
Würzburg stattfinden.
Ein weiterer wichtiger Baustein im
Bayerischen Kinderschutzkonzept solle die Unterstützung der Kommunen beim
Aufbau sozialer Frühwarnsysteme sein. "Der Aufbau früher, interdisziplinär
vernetzter Hilfestrukturen sei Aufgabe der kommunalen Jugendämter. Um die
Arbeit vor Ort weiter zu verbessern, werde die Bayerische Staatsregierung die
Kommunen bei der Einrichtung 'Koordinierender Kinderschutzstellen' Ziel gerichtet
unterstützen. Die Einzelheiten einer nachhaltigen, flächendeckenden und
bedarfsgerechten Förderung werden derzeit unter Einbindung von Vertretern der
Jugendhilfepraxis und der Kommunalen Spitzenverbände erarbeitet",
erläuterte die Ministerin und fügte hinzu: "Die Koordinierten
Kinderschutzstellen sollen ein systematisches und interdisziplinäres Vorgehen
aller mit Kindern befassten Berufsgruppen sicherstellen und adäquate Hilfen
frühzeitig anbieten. Frauen-, Kinder- und Hausärzte, Hebammen, Jugend- und
Gesundheitsämter, aber auch Erziehungsberatungsstellen und weitere soziale
Dienste müssen eng zusammenarbeiten. Nur so können effektive
Vernetzungsstrukturen zur Prävention von Kindeswohlgefährdungen entstehen,
aufsuchende Hilfen verstärkt und Bayernweit etabliert werden."
Das Bayerische
Gesamtkonzept zur Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen und
weitere aktuelle Informationen zum Thema Kinderschutz können im Internet unter www.kinderschutz.bayern.de
abgerufen werden.
Bisher bekannt
gewordene Eckdaten der „Koordinierenden Kinderschutzstellen“:
- angesiedelt beim Jugendamt
- mindestens 1,5 Planstellen, finanziert zu
40 % vom Freistaat Bayern
- Vernetzung der beteiligten Institutionen,
Berufsstände und Personen
- Entwicklung von Standards zur
Gefährdungseinschätzung
- Beteiligung an den
Gefährdungseinschätzungen, Koordination von Meldungen
- Sorge, dass frühe Hilfen Ziel gerichtet
ankommen
- Schnittstelle zum Allgemeinen Sozialen
Dienst (§ 8 a SGB VIII)
Landrat Schwing sagte abschließend, das das Thema
„Kinderschutz“ von der Politik erkannt worden sei und dass man im Landkreis
Miltenberg bereits erhebliche Fortschritte auf diesem Gebiet gemacht habe.
Der Jugendhilfeausschuss nahm von dieser Information sodann
einstimmig zustimmend Kenntnis.