Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Verwendung der ÖPNV-Zuweisungen 2006
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 24.03.2006 KA/025/2006 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Herr
Betz, Nahverkehrsbeauftrager der Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg,
berichtete folgendes:
Der
Landkreis Miltenberg habe im Jahr 2005 eine ÖPNV-Zuweisung in Höhe von
206.846,00 € erhalten, wobei ein Aufwand von 310.253,00 € von der Regierung von
Unterfranken zugrunde gelegt worden sei. Die tatsächlichen Aufwendungen (ohne
Personalkosten) hätten 284242,94 € betragen.
Der
Haushaltsansatz für die ÖPNV-Zuweisungen im Freistaat Bayern entspreche dem des
Vorjahres. Es sei daher davon auszugehen, dass der Landkreis Miltenberg eine
ähnlich hohe Zuweisung wie im letzten Jahr erhalten könne, sofern ein entsprechender
Aufwand geltend gemacht werde. Der Eigenanteil bleibe bei einem Drittel
festgeschrieben.
Im
Jahr 2006 entstehen folgende, weitgehend festgelegte Aufwendungen im ÖPNV:
1. Zentrale
Aufwendungen
Für
Marketingmaßnahmen werden pauschal 10.000,00 € vorgesehen.
Sachkosten
werden analog zum letzten Jahr mit ca. 200,00 € angesetzt.
Zur Fortschreibung des Nahverkehrsplanes sei zwecks
Datengewinnung ein Auftrag, gemeinsam mit Stadt und Landkreis Aschaffenburg
bereits in 2005 abgewickelt worden. Die weitere Bearbeitung der Fortschreibung
soll weitestgehend in Eigenleistung erfolgen. Sicherheitshalber werden jedoch
zunächst nochmals 10.000,00 € an Planungsaufwendungen eingestellt.
Die pauschale Abgeltung der kostenlosen
Fahrradmitnahme in den Zügen gegenüber der DB Regio AG erfordere einen Betrag
von 4.600,00 €. Der Betrag für 2007 werde dann Ende 2006 gezahlt.
Die den VAB-Unternehmen auf maximal drei Jahre
zugesicherte Risikoabsicherung zur Einführung des VAB-RMV-Übergangstarifes
könnte, sofern entsprechende Ausfälle nachgewiesen werden, in diesem Jahr
nochmals abgefordert werden. Im Maximum müsste der Landkreis Miltenberg 20.530,00
€ an die Unternehmen zahlen.
Im Vertrag zur tariflichen Kooperation im
Schülerverkehr zwischen den Landkreisen Miltenberg und Neckar-Odenwald vom
August 2004, habe sich der Landkreis Miltenberg verpflichtet, für den Zeitraum
von drei Jahren kooperationsbedingte Mindererlöse aus der Durchtarifierung
anteilig auszugleichen. Im Jahr 2006 werde zum 01.07. der Betrag von 15.893,00
€ fällig.
Im Stadtbusbereich Miltenberg hätten die beteiligten
Gemeinden mit den Verkehrsunternehmen besonders günstige lokale Fahrpreise für
die Bürger vereinbart und die auftretenden Erlösausfälle getragen. Aus den ÖPNV-Zuweisungen
des Landkreises Miltenberg hätten sie hierzu in 2005 einen Sonderzuschuss von 4.000,00
€ erhalten, der auch für 2006 vorgeschlagen werde.
Für zentrale Aufgaben können somit Kosten von ca.
65.223,00 € anfallen.
2. Maßnahmen des
Landkreises im Angebot
Die Maßnahmen im Bereich des Fahrplanangebotes seien
gemäß Beschluss des Kreisausschusses vom 11.10.2005 mit der
Verkehrsgesellschaft mbH Untermain (VU) in einem Finanzierungsvertrag
festgelegt:
Für den erweiterten Spätabendverkehr auf den Linien im
Obernburger Bereich, den verbliebenen Abschnitt der Linie 56 von Großostheim
nach Sulzbach a.Main sowie für den Stadtbusverkehr Amorbach habe der Landkreis
Miltenberg mit der VU einen einjährigen Vertrag für den Fahrplan 2006 geschlossen.
Er sehe eine Gesamtzahlsumme von 162.000,00 € vor, die erste Rate von 13.500,00
€ sei im Dezember 2005 gezahlt worden.
Erneute Zählungen auf diesen Angeboten werden
demnächst durchgeführt. Deren Auswertung sollen Grundlage für eine neue Vereinbarung
für das Jahr 2007 sein und zu gegebener Zeit beraten werden. Unterstelle man
eine konstante Zahlsumme und die Zahlung der ersten Monatsrate im Dezember, so
werden hier 13.500 Euro anfallen.
Insgesamt entstehe im Bereich der Fahrplanmaßnahmen ein
Aufwand von 162.000,00 € im Jahr 2006.
3. Investitionsmaßnahmen
Beim Bau von Unterstellhallen an Haltestellen des öffentlichen
Linienverkehrs werde den Gemeinden ergänzend zur Förderung durch die Regierung
von Unterfranken eine Förderung aus ÖPNV-Zuweisungen gewährt. Entsprechend den
von den Gemeinden gemeldeten Investitionssummen ergebe sich bei den noch
offenen Vorhaben ein Aufwand von ca. 11.000,00 € im Jahr 2006.
Für die Ausstattung von Umsteigehaltestellen mit
Infovitrinen zur besseren Darstellung des ÖPNV-Angebotes (besonders für
Ortsfremde) werden 5.000,00 €
vorgesehen.
Die Nachrüstung vorhandener Busse mit
kundenfreundlichen großformatigen Vollmatrixanzeigen (analog letztes Jahr 50 %
Förderung, maximal 3.000,00 €/Fahrzeug) soll weiterhin erfolgen. Außerdem sei auch
die Ausrüstung der Wochenendbusse mit Fahrradanhängern noch offen.
Für die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen durch
die Unternehmen werden zunächst 27.500,00 € vorgesehen.
Der Gesamtaufwand für Investitionsmaßnahmen in 2006
belaufe sich daher zunächst auf ca. 43.500,00 €.
4. Gesamtaufwand
Der Gesamtaufwand im ÖPNV in 2006 werde somit bei ca. 270.723,00
€ liegen, von dem 90.240,00 € aus Kreismitteln aufzubringen wären.
Kreisrat Dr. Fahn teilte mit, dass sich lt.
verschiedener Presseberichte die Landkreise um ÖPNV-Mittel für den ländlichen
Raum sorgen und fragte, ob auch für den Landkreis Miltenberg mit
Mittelkürzungen zu rechnen sei.
Herr Betz entgegnete darauf, dass es im Jahr 2006 keine
Veränderungen geben werde. Was im Jahr 2007 sein werde, sei noch nicht bekannt.
Er schätze, dass es Mittelkürzungen geben werde, allerdings nicht in der
Größenordnung wie angenommen.
Landrat Schwing bemerkte ergänzend, dass von Mittelkürzungen
voraussichtlich die Busunternehmen betroffen sein werden.
Auf Befragen von Kreisrat Andre, ob die
WestFrankenBahn Verbesserungen bringen werde, teilte Herr Betz mit, dass die
WestFrankenBahn einen Subunternehmervertrag mit DB Regio habe und in Zukunft
mit Verbesserungen gerechnet werden könne, denn es bestehe bereits ein guter
Dialog.
Der
Kreisausschuss fasste sodann einstimmig folgenden
B
e s c h l u s s :
Die vorläufige Übersicht zur
Verwendung der ÖPNV-Finanzmittel in 2006 wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
Die Verwaltung wird beauftragt, Auswertungen der finanzierten Verkehre
vorzunehmen, Gespräche mit den Unternehmen zu führen und Angebote für 2007
einzuholen, um im Herbst 2006 entsprechende Beschlüsse fassen zu können.