Tagesordnungspunkt

TOP Ö 6: Errichtung eines Max-Bahr-Bau- und Gartenmarktes, angrenzend an das Main-Park-Center in Mainaschaff

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Sitzung:24.03.2006   KA/025/2006 
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Verwaltungsdirektor Fieger gab davon Kenntnis, dass die Fa. Krüger Consult, Burgwedel, beabsichtige, in einem künftigen Sondergebiet für großflächige Handelsbetriebe südöstlich des bestehenden Main-Park-Centers in Mainaschaff auf einer Fläche von ca. 25.200 qm einen Max-Bahr-Bau- und Gartenmarkt incl. überdachter Freiverkaufsfläche zu errichten.

 

Der Baumarkt mit Freifläche soll eine (ungewichtete) Gesamtverkaufsfläche von 8.190 qm umfassen. Davon sollen auf 7.820 qm nicht innenstadtrelevantes Kernsortiment (z.B. Holz, Kunststoffe, Glas, Metall, sonstige Baustoffe, Fliesen, Fenster, Türen, Installationsbedarf, Elektrowerkzeuge) und auf 370 qm innenstadtrelevantes Randsortiment (z.B. Lampen, Haushaltswaren, Bastelbedarf, Gardinen) angeboten werden. Die Gesamtverkaufsfläche (ungewichtet) des Gartenmarktes mit Freifläche soll 2.560 qm betragen. Davon sollen 2.390 qm auf nicht innenstadtrelevantes Kernsortiment (z.B. Topf-, Balkon- und Beetpflanzen, Gartenmaterial, -chemie, -möbel) und 170 qm auf innenstadtrelevantes Randsortiment (z.B. Trockenblumen, Teile von Tiernahrung und -zubehör) entfallen.

 

Der Investor erwarte einen Umsatz von ca. 1.500,00/qm Verkaufsfläche pro Jahr. Das entspreche ca. 14,5 Mio. € Jahresumsatz. Nach Angaben des Investors zähle der nördliche Teil des Landkreises Miltenberg bis Klingenberg a.Main zum Einzugsgebiet.

 

Für das neue Vorhaben habe die Regierung von Unterfranken - Höhere Landesplanungsbehörde - wegen dessen raumbedeutsamen Auswirkungen ein Raumordnungsverfahren eingeleitet, wozu der Landkreis Miltenberg um Stellungnahme gebeten werde. Aufgabe des Landkreises sei es ausschließlich zu überprüfen, ob dem Projekt Planungen bzw. Interessen des Landkreises entgegenstehen.

 

Bereits jetzt befinden sich mit dem Garten- und Bauzentrum Schmelz und dem vor wenigen Monaten eröffneten Bauhaus in Aschaffenburg, dem Praktiker-Baumarkt in Stockstadt, dem Globus-Baumarkt in Hösbach sowie dem Dehner Garten-Center in Mainaschaff Bau- bzw. Gartenmärkte in Stadt und Landkreis Aschaffenburg in räumlicher Nähe zum Landkreis Miltenberg. Durch die Errichtung des geplanten Max-Bahr-Bau- und Gartenmarktes in Mainaschaff würde sich die Attraktivität des Aschaffenburger Raumes hinsichtlich Bau- und Gartenmarktartikeln weiter erhöhen. Der ohnehin drastische Kaufkraftabfluss aus dem Landkreis Miltenberg in den Bereich Aschaffenburg würde sich dadurch weiter verstärken, was zu einer Wirtschaftsschwächung des Landkreises Miltenberg vor allem durch Umsatzeinbußen von im Landkreis Miltenberg ansässigen Baumärkten und Gärtnereien führen würde. Die geplante Errichtung eines Max-Bahr-Bau- und Gartenmarktes in Mainaschaff sollte daher abgelehnt werden.

 

Zur Bemerkung von Kreisrat Dr. Schüren, dass der zu fassende Beschluss folgelos bleiben werde, wies Landrat Schwing darauf hin, dass der Kreisausschuss die Errichtung des geplanten Max-Bahr-Bau- und Gartenmarktes nicht werde verhindern können, aber in der Vergangenheit seien mit derartigen Beschlussfassungen schon Einschränkungen erreicht worden.

 

Kreisrat Stappel bat zu bedenken, dass mit einem weiteren Bau- und Gartenmarkt in Aschaffenburg weitere Kaufkraft aus dem Landkreis Miltenberg abfließen werde. Der Einzelhandel im Landkreis Miltenberg wehre sich gegen jeden neuen Bau- und Supermarkt. Der Kreisausschuss müsse daher diese Situation berücksichtigen und einen entsprechenden Beschluss fassen. Die Genehmigungsbehörde werde sich dann schon Gedanken machen.

 

Kreisrat Dr. Fahn bat, die bisherigen Kreisausschussbeschlüsse im Hinblick auf die Entscheidung der Regierung von Unterfranken zu überprüfen. Er sei der Meinung, dass ein Einspruch des Landkreises Miltenberg etwas bewirken könne.

 

Durch den Kreisausschuss wurde sodann einstimmig folgender

 

B e s c h l u s s

gefasst:

 

Gegen die Errichtung eines Max-Bahr-Bau- und Gartenmarktes, angrenzend an das Main-Park-Center in Mainaschaff werden seitens des Landkreises Miltenberg grundsätzliche Bedenken erhoben.

 

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