Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Bericht über die Aktion "Unser Landkreis räumt auf" im Frühjahr 2003

BezeichnungInhalt
Sitzung:15.05.2003   NU/010/2003 
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Amtfrau Heim berichtete folgendes:

 

Am 22.03.2003 fand zum dritten Mal die landkreisweite Flursäuberungsaktion “Wir räumen unseren Landkreis auf” statt. Sehr erfreulich bei der diesjährigen Aktion war, daß sich in 30 der 32 Landkreisgemeinden freiwillige Helfer für den “Frühjahrsputz” bereitfanden. Lediglich in Altenbuch und Leidersbach war die Flursäuberungsaktion entweder nicht erforderlich oder aber es war niemand bereit, achtlos weggeworfenen Müll ordnungsgemäß zu entsorgen.

 

Insgesamt halfen ca. 3.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, darunter auch viele Schulklassen, bei der Flursäuberungsaktion mit und sammelten 55,14 t hauptsächlich brennbare Abfälle ein. Hinzu kamen 646 Reifen ohne und 245 Reifen mit Felgen. Diese Abfälle wurden bei der Müllumladestation Erlenbach a.Main und der Kreismülldeponie Guggenberg gebührenfrei angenommen, was für den Landkreis Miltenberg einen Kostenaufwand von ca. 19.840,00 € bedeutet.

 

Die Aktion “Wir räumen unseren Landkreis auf” wurde auch

Ø      von den im Landkreis Miltenberg ansässigen Containerdiensten mit der kostenlosen Bereitstellung und Abfuhr von Containern,

Ø      von verschiedenen Unternehmen durch Getränke und Essensspenden,

Ø      sowie den meisten Gemeinden durch Bereitstellung eines Vespers oder Mithilfe der Bauhofmitarbeiter

unterstützt.

 

Leider reichen die von den Unternehmen geleisteten Spenden nie aus, um alle Helfer zu verköstigen bzw. um in allen mitwirkenden Gemeinden kostenlos Abfallcontainer bereitstellen zu können, so daß in Einzelfällen die finanzielle Unterstützung des Landkreises (Bereitstellung weiterer Getränke), aber hauptsächlich die Mithilfe der Gemeinden, gefordert ist.

 

Dies ist aber auch der Ansatz für einige Probleme der landkreisweiten Flursäuberungsaktion. Einzelne Gemeinden lehnen es ab,

Ø      den Helfern ein Vesper zu bezahlen oder

Ø      die Kosten für einen weiteren Abfallcontainer zu übernehmen, sofern der eine kostenlos bereitgestellte Container nicht ausreicht bzw. den Bauhof mit der Entsorgung der restlichen Abfälle zu beauftragen, obwohl einige Gemeinden gar keine kostenlosen Container erhalten.

Begründet wird diese ablehnende Haltung meist damit, daß es sich um eine Landkreisaktion handelt, für die die Gemeinden kein Geld investieren möchten. Diese Argumentation ist jedoch nicht nachvollziehbar, da wie bereits geschildert dem Landkreis Miltenberg durch die gebührenfreie Annahme der Abfälle bereits hohe Kosten entstehen und überdies die einzelne Gemeinde den größten Nutzen davon hat, wenn ihr Ortsgebiet von illegalen Müllablagerungen gereinigt wird. Dies trifft um so mehr zu, wenn es sich um Fremdenverkehrsgemeinden handelt.

 

Ein weiteres Problem, das sich bereits im vergangenen Jahr abgezeichnet und auch in diesem Jahr bestätigt hat, ist, daß einige Gemeinden die landkreisweite Flursäuberungsaktion dazu mißbrauchen, gemeindliche Abfälle (z.B. Grabeinfassungen, Problemabfälle aus dem Bauhof, Wasserrohre oder Altreifen) zu entsorgen. Soweit die Herkunft der Abfälle eindeutig einer bestimmten Gemeinde zugeordnet werden kann, werden die angefallenen Abfallgebühren selbstverständlich bei der jeweiligen Gemeinde geltend gemacht. Meist läßt sich der Verdacht, daß die landkreisweite Flursäuberungsaktion für die Entsorgung eigener Abfälle genutzt wurde, jedoch nicht nachweisen, so daß dann wohl oder übel der Landkreis Miltenberg die Gebühren tragen muß.

 

Insgesamt ist die Aktion “Wir räumen unseren Landkreis auf” jedoch ein erfolgreiches Projekt, da die Landschaft in regelmäßigen Abständen von häßlichen Müllablagerungen gereinigt wird. Außerdem stellt die Aktion einen guten Beitrag zur Umwelterziehung von Kindern und Jugendlichen, sicher aber auch von Erwachsenen dar, da sie durch ihr aktives Mithelfen bei der Flursäuberung für die Belange von Natur- und Umweltschutz sensibilisiert werden und künftig Abfälle vielleicht ordnungsgemäß entsorgen, statt sie achtlos in die Landschaft zu werfen. Außerdem ist die Aktion ein Beitrag im Sinne der Agenda 21.

 

Daß die Flursäuberungsaktion positiv aufgenommen wird, zeigt sich auch in der großen Helferzahl oder darin, daß sich einzelne Vereine/Organisationen bereits seit Jahren ohne Unterbrechung an den Flursäuberungsaktionen beteiligen.

 

Landrat Schwing dankte Frau Heim und Herrn Fischer, die die Aktion initiiert und begleitet hätten sowie den Bürgermeistern, den Mitarbeitern der Bauhöfe und allen Beteiligten für ihre Mithilfe. Er bestätigte, daß in der nächsten Bürgermeisterdienstbesprechung über die Weiterentwicklung der Aktion beraten werde. Man wolle damit erreichen, daß das Umweltbewußtsein zunehme.

 

Kreisrat Dotzel lobte die Aktion, bedauerte jedoch, daß sich die Anzahl der mithelfenden Erwachsenen in den letzten Jahren verringert habe und derzeit mehr Kinder und Jugendliche im Einsatz seien. Er sprach sich dafür aus, künftig stärker für die Aktion zu werben.

 

Kreisrat Dr. Fahn vertrat die Meinung, daß die Aktion positiv sei und weitergeführt werden sollte. Er schlug vor, künftig auch die weiterführenden Schulen auf die Aktion hinzuweisen, denn an diesen Schulen gebe es wie in den Gemeinden Umweltbeauftragte.

 

Landrat Schwing sagte, die Verwaltung sei dankbar für jeden Hinweis. Er bat, Hinweise bzw. Verbesserungsvorschläge Frau Heim oder Herrn Fischer mitzuteilen.

 

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