Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Marktforschung zur touristischen Nachfrage und Themenkompetenz des Spessart, Tourismusverband Spessart Mainland e.V.

BezeichnungInhalt
Sitzung:04.07.2022   WT/004/2022 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.

 


Herr Scherf begrüßt Herrn Seiterle. Er ist der Geschäftsführer vom Tourismusverband Spessart-Mainland. Dieser präsentiert Ergebnisse aus der Marktforschung zur Wahrnehmung der Marke und der Themenkompetenz. Es gilt, die Eigenwahrnehmung mit der objektiven Wahrnehmung abzugleichen und Optimierungsbedarfe zu identifizieren.

 

Herr Scherf weist daraufhin, dass bei den Belegungszahlen keine Betriebe mit Betten unter 10 Stück inkludiert sind. Daher darf man die absoluten Zahlen nicht als finale Größe annehmen. Dies ist nur ein Vergleichspunkt, die tatsächlichen Übernachtungszahlen liegen höher.

Herr Seiterle ergänzt, dass er die Zahlen vom Statistischen Landesamt erhält, dieses rechnet erst mit Bettenzahlen größer 10.

Herr Oettinger merkt an, dass die Kommunen ebenfalls anonymisiert die Zahl der Übernachtungen und die Aufenthaltsdauer an das Statistische Landesamt melden. Er fragt, ob diese Zahlen für oftmals auch Kleinstunterkünfte nicht mit einfließen.

Herr Seiterle bestätigt, dass die Zahlen nicht miterfasst werden und damit die Belegungsübersichten ins Negative verfälschen.

Herr Scherf bestätigt, dass der Landkreis Miltenberg nicht so bettenstark ist und dem Tagestourismus daher eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung zukommt. Des Weiteren hat man viele kleine Übernachtungsbetriebe.

 

Herr Reinmuth hinterfragt das Marketingbudget, wenn vor einem Besuch nur 37 % der Befragten dem Spessart eine Themenkompetenz zutrauen, nach einem Vor-Ort-Aufenthalt sich die Anzahl aber signifikant auf 89 % erhöht. Er hätte hierzu gerne die Rohdaten gesehen.

Frau Seidel sagt zu, dass die der Auswertung zugrundeliegenden Daten zugesendet werden.

 

Frau Balleier sieht großes Potenzial in Punkto nachhaltiger Urlaub. Sie nimmt einen wachsenden Bedarf an Menschen wahr, die nicht wegfliegen möchten, sondern ökologisch vertretbare Urlaubsdestinationen suchen. Dabei spielt nicht nur die Form der Anreise, sondern auch zum Beispiel die Verpflegung vor Ort eine Rolle. Sie fragt, ob Herrn Seiterle diese Tendenz bekannt ist und es diesbezüglich bereits Ideen und Initiativen gibt.

Herr Seiterle verweist auf Nachhaltigkeitsinitiativen, die insbesondere auf Ebene der Bundesländer angesiedelt sind. Aktuell gibt es noch eine große Lücke zwischen Wollen und Tuen, wenn man die Tendenz aus dem Umfragewert sieht und das tatsächliche Buchungsverhalten. Er berichtet von einer Kampagne von vor fünf Jahren, bei der Urlaubsgästen Vergünstigungen gewährt wurden, wenn sie belegen konnten, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist sind. Leider war die Resonanz so gering, dass die Kampagne im zweiten Jahr nicht fortgesetzt wurde. Er wird weiterhin aktiv sein, auch die Dachverbände, teils mangelt es jedoch am Engagement der Gäste, diese Art von Urlaub zu unternehmen.

 

Frau Münzel gefällt die Odenwaldkarte, insbesondere der Aspekt der kostenfreien Nutzung von Bus und Bahn. Sie glaubt an einen großen Motivationseffekt, sich vor Ort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen. Sie fragt, ob auf der Spessartseite auch so eine Karte existiert bzw. ob es Überlegungen hierzu gibt.

Herr Scherf berichtet von der Strategie, erstmal die Einigung zwischen den Odenwäldern, dem RMV und der VAB abzuwarten. Für ihn ist die Notwendigkeit eines günstigen und verbundübergreifenden Tickets klar. Aktuell ist auch die bundesweite Entwicklung bezüglich des 9 EUR Tickets abzuwarten, in Berlin werden Gespräche für ein dauerhaft günstiges Angebot geführt.

Herr Seiterle berichtet, dass der Wille von drei Verkehrsverbünden zur Einigung bisher in nur begrenztem Maße vorlag. Herr Seiterle war sich mit seinem Kollegen aus dem Main-Kinzig-Kreis einig, dass die Karte nur funktionieren kann, wenn die kostenfreie Nutzung des öffentlichen Nahverkehres inkludiert ist. Er freut sich für die Odenwälder, dass dort eine Einigung erzielt werden konnte. Für den Spessart ist man dabei. Aktuell läuft eine gemeinsam mit dem Main-Kinzig-Kreis beauftragte Machbarkeitsstudie, wie solch eine Karte konzipiert sein muss und welche Angebote sie beinhalten soll.

 

Herr Reichwein gibt zu bedenken, dann man in Punkto Nachhaltigkeit auch einmal schauen muss, wofür die Region steht. Als Kernkompetenzen hat Herr Seiterle Wandern und Radfahren angeführt. Dies sind für Herrn Reichwein nachhaltige Aspekte, und nachhaltiger als eine Städtetour mit diversen Bushaltestops. Die bisher geschlossenen Allianzen mit den Ladestationen und e-Bikes fördern diesen Ansatz und steuern den Tourismus in eine nachhaltige Richtung. Ob der ÖPNV da mitmacht oder nicht, ist in seinen Augen egal.

Herr Scherf ergänzt, dass aktuell über AMINA pilothaft eine Untersuchung zur Einführung von on-demand-Verkehren stattfindet. Gerade für die Wanderer könnten sich damit neue Möglichkeiten eröffnen. Er sieht noch Potenzial, den Aspekt der Nachhaltigkeit auch durch die Kulinarik mittels Regionalität zu verstärken.

Herr Seiterle ergänzt den Hinweis, dass der größte und schädlichste Faktor beim Urlaub die Anreise, die Mobilität ist. Durch die Lokalisierung in der Mitte von Deutschland sieht er bereits einen Vorteil für die Region und ihr Einzugsgebiet potenzieller Urlauber.

 

Frau Deckert möchte gerne gezielt auch mehr junge Familien für die Region begeistern.

Herr Seiterle nennt den Campingplatz von Kahl am Main als Referenz.

Herr Scherf ergänzt mit dem Hinweis auf den gut nachgefragten Campingkatalog. Camping ist ein sehr gut gehendes Standbein des Tourismus in der Region.

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