Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Bericht über den Bauunterhalt 2021 (Bauunterhalt, Wartung, Energiemanagement, Mobiliar und Ausstattung)

BezeichnungInhalt
Sitzung:02.06.2022   EBV/008/2022 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Herr Dittrich, B 5.1, erläutert den Sachverhalt:

 

In der Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr am 08.12.2020 wurde das Budget Bauunterhalt 2021 besprochen und dem Kreistag empfohlen, diesem zuzustimmen. Wesentliche Änderungen bzw. Abweichungen wurden dem Ausschuss am 15.07.2021 zur Kenntnis gegeben.

 

Haushaltsansätze – Aufwandsbudget (AB)

2021

 

 

Ansatz

 

Ausgaben Stand 28.02.2022, lt. Rechnungserfassung UB 5

 

Allg. Bauunterhalt, Reparaturen

1.466.950,00 €

 

1.847.049.87 €

Außenanlagen

214.500,00 €

 

241.191,37 €

Wartungen

402.100,00 €

 

376.227,02 €

Mobiliar und Ausstattung

46.100,00 €

 

69.346,58 €

Maßnahmen Energiemanagement

457.000,00 €

 

385.544,34 €

 

2.586.650,00 €

 

2.919.359,18 €

 

 

- 332.709,18 €

 

Erstmals seit vielen Jahren reichten die eingestellten Haushaltsmittel nicht aus, um alle angefallenen Maßnahmen abzuwickeln. Die Gründe hierfür sind unter anderem einige bei der Erstellung des Haushalts noch nicht bekannte Maßnahmen, als auch allgemeine Kostensteigerungen, die zurzeit eine genaue Kalkulation sehr schwierig machen.

 

Erläuterungen zu Einzelpositionen:

Dieser Ausschuss wurde am 15.07.2021 über erforderliche Änderungen im Aufwandsbudget informiert. Der erforderliche Mehraufwand wurde seinerzeit auf ca. 140.600,- € geschätzt.

Die tatsächlichen Mehrausgaben beliefen sich in 2021 auf 332.709,18 € (also rd. 192 T€ mehr als noch Mitte 2021 geschätzt).

 

Im Bereich „Allg. Bauunterhalt, Reparaturen“ wurde das geplante Budget um ca. 380 T€ überschritten.

 

Im Landratsamt Miltenberg wurden aus Gründen der Platznot Bereiche des Flures mit Glastrennwänden abgeteilt; die USV beim Bürgerservice musste ersetzt werden; Bodenbelag EDV-Schulungsraum (EBV 15.07.2021 +27 T€).

Außer diesen bereits bekannt gegebenen Änderungen fielen erhebliche Kosten, im Rahmen der in 2021 stattfindenden Umzüge, für Malerarbeiten und Bodenbelagsarbeiten sowie Umzugskosten an.

 

HH-Ansatz LRM 2021:                       119.000,00 €

Änderung lt. EBV 15.07.2021:           145.200,00 €

Tats. Aufwand 2021:                          272.021,00 €

Mehrung gegenüber EBV:                 126.821,00 €, wovon 106.454 € nur für Umzugsleistungen

                                                           angefallen sind, ca. 6.400 € für den Umbau des EDV-Schu-

                                                           lungsraumes und ca. 7.200 € für Vertikaljalousien im BA II.

 

Für die Dreifach-Turnhalle in Miltenberg wurde mit Mehrkosten i.H.v. ca. 25 T€ gerechnet. Tatsächlich fielen für die Installation eines Werbesystems sowie für Dehnfugensanierungen und Demontagen von Fassadenplatten Mehrkosten in Höhe von rd. 43 T€ an.

 

Für das Hermann-Staudinger-Gymnasium waren für den Allg. Bauunterhalt lediglich 15 T€ vorgesehen. Angefallen sind jedoch Reparaturen i.H.v. rd. 80 T€. Die Mehrkosten von rd. 65 T€ sind im Wesentlichen durch folgende Maßnahmen angefallen:

-               Spenglerarbeiten an alten Attikablechen rd. 7.622,- €

-               Erneuerung Lichtkuppel (Vandalismus) rd. 7.000,- €

-               Umrüstung Turnhalle auf LED-Beleuchtung rd. 6.100,- €

-               3D-Modelierung (BIM) Schule und Hallen rd. 5.500,- €

-               Herrichten Garage und Erneuerung Garagentor für Kreishandwerker rd. 5.400,- €

-              

 

Bei der Berufsschule Miltenberg mussten zusätzlich rd. 36 T€ für die Behebung eines Wasserschadens im Bereich Friseure/Körperpflege ausgegeben werden.

 

Bei einigen Liegenschaften mussten aufgrund gesetzlicher Bestimmungen die Brandmelder getauscht werden. In der durchgeführten Ausschreibung war das Karl-Ernst-Gymnasium Amorbach noch nicht enthalten. Der Austausch wurde zusätzlich beauftragt. Kosten ca. 13.400,- €.

Da sich der Parkettboden der Turnhalle in einem sehr schlechten Zustand befand, wurde dieser saniert. Die Kosten hierfür beliefen sich auf rd. 16 T€.

 

Die Sanierung des Sanitärgebäudes beim Zeltplatz Zittenfelden wurde mit rd. 77.200,- € abgerechnet. Zur Ausschuss-Sitzung Im Juli wurden noch mit Kosten i.H.v. ca. 55 T€ gerechnet.

Die Maßnahme wurde inzwischen von der Revision geprüft.

„Die Maßnahme wurde ordnungsgemäß abgewickelt. Die projektbezogenen veranschlagten Haushaltsmittel haben aber u.a. wegen nicht vorhersehbarer zusätzlicher Gewerke, aber auch wegen der tatsächlichen Baupreissteigerungen, nicht ausgereicht.“

 

Im Bereich „Außenanlagen“ wurde der HH-Ansatz um ca. 27 T€ überschritten.

 

So musste beim Ausbau des südl. Innenhofes der Janusz-Korczak-Schule in Elsenfeld eine teilweise 25 cm starke, armierte Betonplatte, welche im Untergrund vorgefunden wurde, entfernt werden. Hierdurch entstanden Mehrkosten von rd. 7.900,- €.

 

Zu den geplanten Pflasterarbeiten für das neue Außenlager bei der Berufsschule Obernburg kamen noch Fundamente für ein Schwerlastregal und die Lärmschutzwand hinzu. Anstatt der eingestellten 17 T€ fielen hierdurch Kosten von rd. 29 T€ an.

 

Am Gärtnerbauhof Elsenfeld wurde im Rahmen eines Versicherungsschadens die Toranlage verbreitert. Der Versicherungsschaden belief sich auf rd. 7.800,- €. Die Verbreiterung der Toranlage kostete zusätzlich rd. 3.600,- €.

 

Im Bereich „Wartungen“ wurden rd. 26 T€ weniger als geplant verausgabt. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass für die beiden generalsanierten Gymnasien in Erlenbach und Miltenberg noch nicht alle Wartungsverträge abgeschlossen waren bzw. noch nicht zum Tragen kamen.

 

Die Mehrausgaben im Bereich „Mobiliar und Ausstattung“ in Höhe von ca. 23.200,- € lagen im Wesentlichen an Büroeinrichtungen für die Dienststelle ‚Sparkasse Obernburg‘ sowie in der Beschaffung von Stehlampen für Büros im Miltenberg und Obernburg.

 

Im Bereich „Energiemanagement“ konnte die Lüftungssteuerung der Fenster beim Karl-Ernst-Gymnasium in Amorbach nur teilweise umgesetzt werden, da erforderliche Komponenten nicht lieferbar waren. Die Maßnahme wird in diesem Jahr fertiggestellt.

 

Die Umrüstung auf LED-Beleuchtung bei der Janusz-Korczak-Schule Elsenfeld (112 T€) konnte nicht umgesetzt werden, da der Förderbescheid noch nicht vorlag. Die Maßnahme ist ebenfalls für dieses Jahr eingeplant.

 

Insgesamt kann für den Bereich Bauunterhalt festgestellt werden, dass es zunehmend schwieriger wird, überhaupt Firmen für ‚kleinere‘ Aufträge zu finden. Lieferverzögerungen bzw. Lieferengpässe bei bestimmten Materialien machen die Terminplanung solcher Maßnahmen sehr schwer, sodass immer wieder verschoben und umorganisiert werden muss, da an Schulen das Zeitfenster für Arbeiten bekanntlich sehr eng ist.

 

Herr Schuck erkundigt sich, ob man das Geld für die Wasserschäden sowie für die Zaunanlage zurückerhält. Des Weiteren möchte er wissen, ob die 3D-Planung für Schulen auch in Zukunft beibehalten wird.

Herr Dittrich bejaht die Erstattung, allerdingt erfolgt diese meist erst im Folgejahr.

Herr Wosnik gibt an, dass man sich aktuell in der Testphase am HSG befindet und erstmalig ein Einsatz bei einem Projekt mit kommenden Maßnahmen erfolgte. Man wird die Turnhalle und die Umkleide sanieren im Rahmen des Schulbauprogramms III. Daher kann aktuell noch nicht von einem flächendeckenden Einsatz ausgegangen werden. Im Test ist das 3D-Verfahren sehr hilfreich. Ein Abgleich mit dem 3D-Modell des Bestandes ist so besser möglich. Auch kann so besser und schneller definiert werden, was und wie zurückgebaut werden kann, um den Planungsfreiraum zu haben, die aktuellen Bedürfnisse abzubilden. Beim 3D-Scan handelt es sich um eine sogenannte Punktwolke. Der Laser wird hierbei mehrfach verschoben. Man erhält somit ein dreidimensionales Abbild dessen, was man sehen kann. In der Wand liegende Versorgungsleitungen werden dabei nicht abgebildet. Die Halle wurde in den 60er Jahren erbaut. Daher geht Herr Wosnik aktuell davon aus, dass die Ver- und Entsorgungsleitungen im Rahmen der Generalsanierung entsorgt werden. Analog wie beim HSG und JBG wird man bis auf den soliden Grundbestand zurück- und von dort aus wieder neuaufbauen. Damit werden auch alle technischen Anlagen, alle Medien und Leitungen erneuert. Künftig wird man darauf achten, die Medien und Leitungen frei zugänglich zu halten. Für eine komplette Neuplanung wird in vielen der heutigen Projekte bereits 3D-Planung eingesetzt. Dies ist aber etwas anderes als das Aufmaß einer bestehenden Bestandsleitung, sondern ein digitaler Zwilling, der auch entsprechende Nebenkosten erzeugt. Es ist darauf zu achten, dass der Fachingenieur nicht die Werkplanung abgibt, sondern Angaben macht, was tatsächlich verbaut wurde. Beim HSG hat man für die kostenrelevanten Bauteile, die somit wartungs-, inspektions- oder prüfpflichtig sind, eine bauteilscharfe Auflistung erhalten. Am 8. Juli findet hierzu eine Fortbildungsveranstaltung zu einem lernenden Netzwerk mit den umliegenden Gemeinden und Nachbarlandkreisen statt.

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