Tagesordnungspunkt

TOP Ö 4: Bericht über die Situation geflüchteter Kinder und Jugendlicher

BezeichnungInhalt
Sitzung:23.05.2022   JHA/003/2022 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Beschluss:

 

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Herr Rätz, SG 22, berichtet zum Sachverhalt:

 

Kinder und Jugendliche erleben gegenwärtig – wie wir alle – brutale Zeiten. Kinder und Jugendliche in der Ukraine sind aktuell vom Krieg unmittelbar betroffen. Der Krieg gefährdet ihr Leben und versetzt sie in Angst. Nicht alle Kinder und Jugendlichen haben dabei ein Umfeld, in dem sie unterstützt werden und das mit ihnen die Bedrohungen gemeinsam durchleben kann. Zudem werden Kinder und Jugendliche gegenwärtig zur Flucht gezwungen oder befinden sich bereits auf der Flucht. Weiterhin gibt es viele Kinder und Jugendliche in Deutschland, die Verwandte und Freund*innen in der Ukraine haben. Alle diese Kinder und Jugendlichen sind unmittelbar und mittelbar vom Krieg betroffen.

 

Zudem müssen alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland, die mit den Bildern des Krieges konfrontiert werden, diese durchleben und verarbeiten. Sie sehen durch die Berichterstattung einen Krieg, den sie so bisher nicht kannten. Das Aufwachsen in Frieden hat seine Selbstverständlichkeit verloren.

 

Die Jugendamtsleitung gibt eine Übersicht über Erfahrungen und Bewältigungsstrategien bei denen im Landkreis Miltenberg ankommenden Kindern und Jugendlichen. Zudem wird ein Vergleich hinsichtlich der (rechtlichen) Situation und Lage von unbegleiteten Minderjährigen aus der Zeit nach 2015 aufgezeigt.

 

Herr Scherf ergänzt, dass sich aktuell 1.100 bis 1.200 Flüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis Miltenberg aufhalten.

 

Herr Rätz informiert, dass viele Waisenheime in der Ukraine zum Teil wegen des Kriegsgeschehens evakuiert werden. Hier ist als Besonderheit zu beachten, dass diese sich alle in staatlicher Hand befinden. Das Sorgerecht liegt bei der Heimleitung oder den Betreuungspersonen. Adoptionen wurden weltweit von der ukrainischen Regierung untersagt. Aktuell liegt Herrn Rätz eine Anfrage zur Unterbringung von zwölf Kindern im Alter zwischen zehn bis zwölf Jahren zuzüglich ihrer zwei Betreuer vor. Eine Unterbringung in der Eichenbühler Straße in Miltenberg ist grundsätzlich möglich. Allerdings sind noch Details zu klären.

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